Immer mehr Schulen in Hessen bleiben geschlossen, um eine mögliche Verbreitung der Schweinegrippe zu verhindern. Nicht alle Gesundheitsämter halten das für sinnvoll. Unterdessen gehen die Impfungen weiter.

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In Kassel können sich Bürger seit Beginn der Woche im Gesundheitsamt gegen die neue Grippe impfen lassen. Zahlreiche Bürger machten davon Gebrauch – genauso wie in anderen Städten.

Immer mehr Schulen, an denen einzelne Schüler oder Lehrer an der so genannten Schweinegrippe erkrankt sind, bleiben indes geschlossen – allen voran die Hegelsbergschule in Kassel. Eine 15-jährige Schülerin der Gesamtschule, die sich mit dem H1N1-Virus infiziert hatte, war am Freitag an einer Herzmuskelentzündung gestorben. Schüler und Lehrer sollten Zeit zum Trauern haben, hieß es. Am Mittwoch gab es eine Gedenkfeier für die Neuntklässlerin. Ob der H1N1-Virus ursächlich für ihre Herzmuskelentzündung war, stand auch am Dienstag noch nicht fest. 

"Aktionismus, der nicht zielführend ist"

Insgesamt seien am Dienstag 13 Schulen wegen Schweinegrippe geschlossen geblieben, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums in Wiesbaden. Außerdem fiel für 30 Klassen der Unterricht aus. Die Schulleitungen entscheiden gemeinsam mit den Gesundheitsämtern darüber, wann und wie lange der Unterricht ausfällt. In den meisten Fällen handele es sich um Vorsichtsmaßnahmen, die mit einzelnen Krankheitsfällen begründet würden, so der Ministeriumssprecher. "Sicherlich ist man sehr vorsichtig und schließt derzeit eher Schulen als bei normalen Grippewellen."

Nicht überall wird das für sinnvoll gehalten. So geht beispielsweise in Frankfurt der Betrieb an allen Schulen weiter. Ganze Schulen wegen Einzelfällen dicht zu machen, sei "ein Aktionismus, der nicht zielführend ist", sagte René Gottschalk, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben sich in Hessen bis Dienstag 2.031 Menschen mit dem H1N1-Virus infiziert. Am Montag waren erst 1.806 Infizierte gemeldet worden.