Die Unglücksstelle bei Wölfersheim.

Bei der Kollision zweier Kleinflugzeuge sind in der Wetterau acht Menschen ums Leben gekommen, darunter vier Kinder. Der Landrat sprach von einem "Bild des Grauens". Die Unglücksursache ist noch unklar.

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Acht Tote nach Flugzeugabsturz

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Bestürzung in der Wetterau: Rund 30 Kilometer von Frankfurt nahe Wölfersheim ist es zu einem der schlimmsten Flugunfälle der vergangenen Jahre in Deutschland gekommen. Wie die Polizei in Gießen mitteilte, waren zwei Leichtflugzeuge in der Luft zusammengestoßen und daraufhin abgestürzt. Die furchtbare Bilanz: acht Tote, vier davon Kinder.

Trümmerteile weit verstreut

Den herbeigeeilten Rettungskräften bot sich ein Bild des Grauens, als sie eintrafen, sagte der Landrat des Wetteraukreises, Joachim Arnold (SPD). Die Trümmer lagen über mehrere hundert Meter auf einem Feld zwischen Wölfersheim-Melbach und Echzell verstreut. Tief betroffen zeigte sich auch Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU), der noch am Unglücksabend zu dem Unglücksort kam. Er dankte den Helfern für ihren Einsatz: "Ich habe den allergrößten Respekt vor dem, was die Männer und Frauen angesichts des schweren Einsatzes hier geleistet haben."

Die Zahl der gefundenen Opfer hatte sich im Laufe des Nachmittags erhöht. Zunächst war von weniger Toten die Rede gewesen. Am Abend erklärte ein Polizeisprecher gegenüber hr-online, dass insgesamt acht Menschen bei dem Unglück ums Leben kamen. Unter ihnen seien auch vier Kinder. Zeitweise war sogar über neun Todesopfer spekuliert worden.

Polizei tappt im Dunkeln

Warum die beiden Flugzeuge zusammenstießen, war unmittelbar nach dem Unfall unklar. An der schlechten Sicht kann es wohl nicht gelegen haben. Zum Zeitpunkt des Unfalls schien noch die Sonne, erklärte ein Polizeisprecher.

Die Polizei untersuchte das Trümmerfeld an der Unglücksstelle. Ein Hubschrauber leuchtete das weiträumig abgesperrte Feld aus. Der Einsatz sollte noch bis weit in die Nacht dauern. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig wurde alarmiert. Bis Ergebnisse über die Hintergründe des Unfalls vorliegen, könne es wahrscheinlich noch Tage dauern, meinte ein Sprecher.

Geprüft wurde, von welchen Flugplätzen die Maschinen gestartet waren. Nur wenige Kilometer von der Absturzstelle entfernt liegt der Flugplatz Reichelsheim, der vor allem von Geschäfts- und Freizeitmaschinen angeflogen wird.

Mehrere Flugzeug-Kollisionen in den letzten Jahren

Erst im März 2012 war in der Nähe des südhessischen Flugplatzes Egelsbach ein Flugzeug abgestürzt. Dabei waren drei Männer und zwei Frauen gestorben.

In den letzten Jahren war es mehrfach zu tragischen Zusammenstößen von Kleinflugzeugen gekommen. Im August 2011 waren beim Zusammenstoß zweier deutscher Kleinfkugzeuge in Österreich drei Menschen ums Leben gekommen. Im März 2007 starben acht Menschen bei der Kollision eines Hubschraubers aus der Schweiz und eines österreichischen Kleinflugzeugs bei Zell am See in Bayern.