Haris Seferovic, Szabolcs Huszti

Die Frankfurter Eintracht spielt auch in der kommenden Saison erstklassig. Im Rückspiel der Relegation zogen die Hessen durch einen Sieg beim 1. FC Nürnberg den Kopf aus der Schlinge. Haris Seferovic erzielte den goldenen Treffer.

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Jubel, Trubel, Klassenerhalt

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Der rechte Fuß von Haris Seferovic hat die Eintracht vor dem fünften Bundesliga-Abstieg ihrer Vereinsgeschichte bewahrt. Der zuletzt so glücklose Angreifer bescherte der Mannschaft von Trainer Niko Kovac mit seinem Tor am Montag (23.05.2016) einen 1:0 (0:0)-Sieg im Rückspiel der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg. Mit dem 1:1-Remis aus dem Hinspiel setzte sich Frankfurt damit hauchdünn, aber verdient gegen den biederen Zweitliga-Vertreter durch.  

Bei den Verantwortlichen fiel nach dem Abpfiff tonnenweise Druck ab. "Ich bin so dankbar", sagte Heribert Bruchhagen, der nach 13 Jahren an der Spitze des Vereins einen Bundesligisten an seinen Nachfolger übergeben wird. "Wir waren in beiden Spielen die bessere Mannschaft. Nur wird durften gewinnen." Ähnlich sah es auch Cheftrainer Kovac: "Gott sei Dank sind wir in der ersten Liga - und ich denke auch verdient."

Während Kovac im Erfolg Größe zeigte und die am Boden zerstörten Nürnberger tröstete, sprangen die Frankfurter Spieler nach dem Abpfiff wie kleine Kinder durch das ausverkaufte Nürnberger Stadion. Neben Seferovic war vor allem Mijat Gacinovic gefeierter Held bei der Eintracht. Die Vorbereitung des Serben gehörte zu den wenigen Glanzstücken des Abends.

Früher Stendera-Schock

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Schlusspfiff! Die Fans jubeln in der Frankfurter Arena

Eintracht-Fans
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Frankfurt hatte sich wie schon im Hinspiel schwer mit der Spielgestaltung gegen tiefstehende Nürnberger getan. Für mehr spielerische Impulse sollte bei den Hessen vor allem Marc Stendera sorgen, der anstelle von Alex Meier begann, doch dieser Plan löste sich schon früh in Luft auf: Stendera blieb ohne gegnerische Einwirkung im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. Der Spielgestalter wurde lange behandelt und schließlich in der 11. Minute ausgewechselt, für ihn kam überraschend Marco Fabián. Eine Diagnose bei Stendera stand unmittelbar nach Spielende noch aus.

Lange lief die Eintracht planlos gegen das Nürnberger Bollwerk an und ließ höchstens mit Distanzschüssen aufhorchen. Erst unmittelbar vor der Pause kamen die Gäste durch Änis Ben-Hatira (45.+1, Kopfball) und Gacinovic (45.+3, Abpraller nach einem Seferovic-Distanzschuss) gefährlich zum Abschluss. Und Nürnberg? Verteidigte erneut diszipliniert und präsentierte sich im Offensivspiel sehr limitiert, hatte aber immerhin durch Sebastian Kerk die erste Gelegenheit der Partie (12.).

Gacinovic serviert goldenen Treffer auf dem Silbertablett

Zitat
„Der Sieg war auch für Marco Russ, der heute operiert wurde und wohlauf ist.“ Niko Kovac Niko Kovac
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In der zweiten Hälfte stellte der Club sein Angriffsspiel dann völlig ein. Entlastung und Ballsicherheit gab es praktisch gar nicht mehr, die Gastgeber prügelten die Bälle nur noch aus der Gefahrenzone. Frankfurt erhöhte den Druck und brachte mit Meier (für Ben-Hatira) nach einer knappen Stunde seinen Goalgetter vom Dienst. Doch das Tor machte mit Seferovic (66.) ausgerechnet einer, dem zuletzt gar nichts gelingen wollte: Der Schweizer stand goldrichtig und hielt das Füßchen hin, nachdem Gacinovic per Einzelaktion die halbe Nürnberger Defensive genarrt hatte.

Nun war Nürnberg plötzlich gefordert, konnte mit dieser Rolle aber nicht umgehen. Torhüter Lukas Hradecky wurde so gut wie gar nicht geprüft, auch, weil die Hessen nun mit kleineren Einlagen gnadenlos Zeit auf die Uhr packten. Entsprechend hitzig wurde die Schlussphase, doch nach einigen Schubsereien und Rudelbildungen war dann – zumindest auf Seiten der Eintracht – Feiern angesagt.

Weitere Informationen

1. FC NÜRNBERG – EINTRACHT FRANKFURT 0:1 (0:0)

Nürnberg: Schäfer - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi (84.Hovland) - Petrak (74. Blum), Behrens -Kerk (74. Gislason), Leibold - Füllkrug, Burgstaller

Frankfurt: Hradecky - Chandler (69. Ignjovski), Zambrano, Abraham, Oczipka - Hasebe, Huszti - Ben-Hatira (58. Meier), Stendera (11. Fabian), Gacinovic - Seferovic

Tor: 0:1 Seferovic (66.)

Gelbe Karten: Kerk, Brecko, Burgstaller / Oczipka, Fabian, Hradecky, Abraham

Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle)
Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)

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92 Kommentare

  • Die Eintracht hat sich hoch verdient durchgesetzt. In beiden Spielen hat Nürnberg zu defensiv agiert. Diesen Fehler muss sich vor allem auch der Trainer vorhalten lassen. Wenn Frankfurt durch das unglückliche Eigentor abgestiegen wäre, hätte das den gezeigten Leistungen nicht entsprochen. Dass ausgerechnet Seferovic der Matchwinner wurde ist auch eine Geschichte für sich. Ich habe Ihn auch oft kritisiert, aber in diesem zweiten Relegationsspiel hat er unverdrossen und toll gekämpft und hat sich und die Mannschaft belohnt. Ausserdem freut es mich sehr für Herrn Bruchhagen. Für Ihn ist der Klassenerhalt zu seinem Abschied ebenfalls eine verdiente Belohnung für hervorragende Arbeit.

  • Bei aller Freude ist es an der Zeit für die Trainer die elementaren Grundfertigkeiten der Spieler zu trainieren. Harte flache Pässe und bein Stoppen des Balls darf dieser einem Erstligaspieler nicht hochspringen. Einstudierte Spielzüge lassen sich nicht erkennen. Auch in der Relegation leider an der Tagrsordnung.

  • Jetzt mal ehrlich, Nürnberg war grottenschlecht und ja: @"Buffer66" - ich hatte auf Euren Abstieg gehofft. Aber: Nach DEM Spiel habt Ihr Euch auch mit teilweise sogar spielerischen Mitteln aus dem Sumpf gezogen, den Club im Strafraum belagert und hochverdient die Klasse erhalten. Mit Kovac könnte es laufen nächste Saison ... könnte !
    "Wir" werden vlt. wieder absteigen nächstes Jahr ... wie so oft vorhergesagt - aber "wir" sind ja nur Abenteurer zwischen den Ligen - und das mache ich auch schon seit 44 Jahre mit ... ;-)

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