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Unfall bei Klima-Blockade in Frankfurt

Aktivisten von "Letzte Generation" sitzen auf der Fahrbahn, die zur Untermainbrücke führt. Hinter ihnen Polizisten und Polizeiautos.

Vier Tage lang haben Aktivisten der "Letzten Generation" mit Verkehrsblockaden gegen Investitionen in Öl und Gas protestiert. Die Polizei zählte 70 festgeklebte Körperteile, mehr als 200 Festnahmen - und vier unbeteiligte Verletzte.

Seit Montag haben Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" den Verkehr in Frankfurt blockiert. Am Donnerstagmorgen sorgten sie auf der Untermainbrücke und der benachbarten Friedensbrücke für Staus, indem sie sich auf die Fahrbahn setzten und teilweise auf dem Asphalt festklebten.

Wie bereits am Vortag am Kaiserlei verschütteten sie auch auf den beiden Mainbrücken eine ölartige Flüssigkeit. Diese ließ sich offenbar nur schwer wieder entfernen, noch am Nachmittag warnte die Polizei vor Rutschgefahr auf beiden Brücken. Vier Fahrradfahrer seien im Laufe des Tages gestürzt. Mindestens eine Radfahrerin sei mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Polizei zählte von Montag bis Donnerstag insgesamt 20 Blockaden, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilt hätten. 70 Aktivistinnen und Aktivisten hatten sich demnach auf der Straße festgeklebt und mussten vom Asphalt losgelöst werden.

140 Ermittlungsverfahren

An allen vier Tagen kam es zu Festnahmen. Allein am Dienstag wurden nach Polizeiangaben mehr als 50 Protestierende in Gewahrsam genommen, am Mittwoch kesselten die Einsatzkräfte eine Gruppe von 40 Menschen ein, die mutmaßlich gerade auf dem Weg zu einer Blockadeaktion waren.

Insgesamt wurden nach Polizeiangaben 200 Menschen vorübergehend festgenommen, viele von ihnen mehrfach. 30 Beteiligte mussten demnach länger als einen Tag auf der Wache bleiben. Die "Letzte Generation" hatte bis Mittwoch von etwa 150 Festnahmen gesprochen.

Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren gegen 140 Aktivistinnen und Aktivisten ein - wegen Nötigung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Außerdem könnten auf die Beteiligten Kosten zukommen, die durch die Blockadeaktionen angefallen seien, etwa für die Straßenreinigung.

Gegen Fracking und Flüssiggas

Mit den Protestaktionen möchte die Gruppe "Letzte Generation" laut einer Mitteilung vom Montag auf Investitionen der Bundesregierung in klimaschädliche Öl- und Gasprojekte aufmerksam machen - wie den geplanten Neubau von Terminals für Fracking- und Flüssiggas aus Katar und den USA. Das Geld solle stattdessen für den Ausbau erneuerbarer Energien verwendet werden, fordern die Aktivistinnen und Aktivisten.

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