Ärztin hält Spritze gegen Coronavirus

Lange war auf den Omikron-Booster gewartet worden, jetzt ist er da: In hessischen Praxen und Impfzentren wird mit dem angepassten Impfstoff geimpft. Schon bald könnte aber noch ein verbessertes Corona-Vakzin auf den Markt kommen.

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Omikron-Booster auf dem Markt

hessenschau vom 13.09.2022
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Knapp 80 Prozent der Menschen in Hessen sind einmal geimpft, einige von ihnen sind sogar schon viermal gepiekst worden (8,5 Prozent). Jetzt gibt es die Möglichkeit, sich mit einem neuen Vakzin boostern zu lassen: Am Dienstag haben einige Impfstellen und Arztpraxen in Hessen das Impfen mit dem neuen Impfstoff von Biontech und Moderna begonnen, der gegen die Omikron-Variante BA.1 entwickelt wurde.

So geht es beispielsweise in den Impfstellen in Hanau und Offenbach los, in Wiesbaden und dem Kreisimpfzentrum in Calden (Kassel) wird ab Mittwoch geimpft. Der Main-Kinzig-Kreis bietet die Omikron-Booster sogar schon seit Montag in seinen "Dein-Pflaster-Impfstellen" in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern sowie bei mobilen Impfeinsätzen an.

Zu wenig Omikron-Booster im Main-Kinzig-Kreis

Nach Angaben des Kreises ist allerdings nur ein Bruchteil der bestellten Impf-Menge eingetroffen. "Das ist ein echtes Ärgernis. In dieser ersten Booster-Woche überwiegt bei uns leider der Frust und das ist bei den Menschen, die in unsere Impfstellen gekommen sind, verständlicherweise nicht anders", erklärt die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler.

Verteilt wird der Impfstoff über den Apothekengroßhandel. Das knappe Kontingent betrifft nicht nur den Main-Kinzig-Kreis. Hessenweit scheinen nicht alle Praxen die Menge an Impfstoff bekommen zu haben, die sie bestellt haben. Wieso, ist bisher unklar. Insgesamt erhält Hessen in den ersten beiden Wochen gut eine Million Impfdosen.

Sinnvoll insbesondere für Risikogruppen

Laut Bundesgesundheitsministerium wirken die neuen Impfstoffe "deutlich besser gegen die derzeit vorherrschende BA.5-Variante als der Impfstoff der ersten Generation". Aber auch gegen die noch immer existierende Delta-Variante wirkt das Vakzin.

Insbesondere für Hochrisikogruppen könnte diese neue Impfung sinnvoll sein, hatte Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) erklärt. Mehrere Fachleute äußerten sich ähnlich. Die Auffrischung mit den neuen Präparaten komme etwa für die Gruppen infrage, denen die Ständige Impfkommission (Stiko) auch jetzt schon eine zweite Booster-Impfung empfiehlt. Das sind vor allem Menschen über 60, Gruppen mit Risikofaktoren und Mitarbeitende im Gesundheitswesen.

Eine Empfehlung der Stiko zum Einsatz von an Omikron angepassten Auffrischimpfungen gibt es allerdings noch nicht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, das Gremium arbeite bereits an Empfehlungen, diese seien "zeitnah", möglicherweise bereits am Donnerstag zu erwarten.

Zulassung für weiteren Omikron-Booster

Derweil ließ die Europäische Kommission einen weiteren an Omikron angepassten Impfstoff zu. Der Booster der Unternehmen Biontech/Pfizer richte sich gegen die aktuellen Corona-Varianten, teilte Präsidentin Ursula von der Leyen am Montag auf Twitter mit. Zuvor hat ein Expertenausschuss der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des an die Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Vakzins empfohlen - und zwar für Menschen ab zwölf Jahren.

Dieser Impfstoff könnte ebenfalls bald in den Impfstellen angeboten werden. Dafür gibt es aber noch keine Termine.

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