Eine Pflegekraft testet einen Bewohner auf das Coronavirus.

Vor genau drei Jahren ist in Hessen der erste Corona-Fall bestätigt worden. Was damals für großes Aufsehen sorgte, hat mittlerweile seinen Schrecken größtenteils verloren. Ab Mittwoch fallen weitere Maßnahmen weg - die vorletzten.

Audiobeitrag

Audio

"Alles im Griff" - Drei Jahre erster Corona-Fall in Hessen

Krankenhausflur
Ende des Audiobeitrags

Vor genau drei Jahren ist das Coronavirus in Hessen angekommen: Ein Mann aus dem Lahn-Dill-Kreis ging am 28. Februar 2020 als erster offizieller Covid-19-Fall in die hessische Geschichte ein. Der Fall sorgte für Schlagzeilen, aber den wenigsten war klar, was auf Hessen zukommen würde.

Der 31 Jahre alte Mann aus Wetzlar war gerade aus einem Italien-Urlaub zurückgekehrt, als sich Erkältungssymptome einstellten. Ein Coronatest bei seiner Ärztin war positiv. Der Mann kam direkt auf die Isolierstation im Klinikum Wetzlar. Der Anfang der Pandemie in Hessen.

Auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz wurde die Öffentlichkeit über den Premieren-Fall informiert. Das Interesse war riesig. Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne), Lahn-Dill-Landrat Wolfgang Schuster (SPD), die Leiterin des Kreis-Gesundheitsamts Gisela Ballmann und der Marburger Virologe Stephan Becker saßen auf dem Podium. Ihre Botschaft: Dem Mann gehe es gut, er habe milde grippeähnliche Symptome, die Behörden hätten alles im Griff.

"Der Erste, aber nicht der Letzte"

Virologe Becker, der zu diesem Zeitpunkt bereits an einem Impfstoff gegen das Coronavirus arbeitet, erklärte: Der Mann sei in Hessen der Erste, "aber höchstwahrscheinlich nicht der Letzte". Er sollte Recht behalten.

Gut zwei Wochen später, am 16. März, folgte bereits der erste Lockdown - gesperrte Spielplätze, geschlossene Gastronomien, Reiseverbote. Drei Jahre später zählt Hessen knapp drei Millionen bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus, mehr als 12.300 Menschen starben bisher im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Heute räumt Gesundheitsminister Klose ein: Die Ungewissheit sei am Anfang groß gewesen. "Niemand wusste, wie sich das, was in Wuhan im Dezember 2019 seinen Ursprung genommen hatte, weiterentwickeln würde."

Zentraler Meilenstein in der Pandemiebekämpfung

Bund und Land erließen immer wieder neue Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern oder zumindest einzudämmen. Verschwunden ist das Virus noch immer nicht, doch inzwischen hat Corona seinen Schrecken verloren.

Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek führt das auch auf die Impfkamgagne zurück. "Die Entwicklung verschiedener Impfstoffe in Rekordtempo war einer der zentralen Meilensteine in der Pandemiebekämpfung", so Ciesek. Studien zufolge haben über 90 Prozent der Menschen in Deutschland Antikörper gegen Corona, durch Impfungen, Infektionen oder beides.

Weitere Regeln fallen weg

Besondere Regeln gibt es inzwischen noch kaum. Von den wenigen verbliebenen Schutzmaßnahmen fallen ab 1. März bundesweit weitere weg. Wer ein Altenheim oder Krankenhaus besucht, braucht ab diesem Mittwoch zwar weiter eine Maske, aber ein negativer Coronatest ist dann auch dort nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben.

Am 7. April sollen dann die letzten bundesweiten Corona-Maßnahmen auslaufen, so auch die Maskenpflicht für Besuche in Praxen und Kliniken sowie in Alten- und Pflegeheimen.

Zuletzt war Anfang Februar bereits die Maskenpflicht in Fernzügen und Fernbussen vorzeitig ausgesetzt worden. In den öffentlichen Bussen und Bahnen im Nahverkehr ist in Hessen ebenfalls keine Maske mehr vorgeschrieben. In Flugzeugen gilt die Maskenpflicht seit dem Herbst nicht mehr, passé ist auch schon die Isolationspflicht für Corona-Infizierte.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen