Audio

Mehr Altenheime von Corona betroffen - aber weniger Todesfälle

Eine Hand, die einen Antigen-Corona-Schnelltest in der Hand hält, im Hintergrund unscharf ein älterer Mensch.

Vor einem Jahr traf die Corona-Pandemie ältere Menschen besonders hart, eine Infektions- und Sterbewelle erfasste die Heime. Dank der hohen Impfquote sieht in diesem Jahr alles anders aus, wie eine hr-Datenauswertung zeigt.

Die hohe Impfquote und offenbar auch die Omikron-Variante haben dazu geführt, dass eine Infektion mit dem Coronavirus in der Risikogruppe der Menschen ab 60 Jahren seltener tödlich endet. Das geht aus aktuellen Datenauswertungen des hr hervor. Verglichen wurden dabei die letzten Wintermonate Dezember und Januar mit den beiden Monaten des jeweiligen Vorjahres.

Im Dezember 2020, als in Deutschland noch kaum jemand geimpft war (die ersten Impfzentren öffneten im Januar), waren in der Altersgruppe ab 60 Jahren rund 15.000 Menschen infiziert. Gut 2.000 von ihnen waren vier Wochen nach ihrem positiven PCR-Testergebnis gestorben. Die Fallsterblichkeit lag damit bei über 13 Prozent: Jeder siebte Infizierte über 60 Jahren überlebte nicht.

Externer Inhalt

Externen Inhalt von Datawrapper (Datengrafik) anzeigen?

An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von Datawrapper (Datengrafik). Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Ende des externen Inhalts

Omikron ist wohl weniger tödlich als Delta

Ein Jahr später, während der Omikron-Welle und mit einer Impfrate von knapp 85 Prozent bei den Über-60-Jährigen (Stand Januar), zeigt sich ein ganz anderes Bild: Zwar infizierten sich im Januar 2022 sogar mehr Menschen als 2021, allerdings wurden bei 17.251 Infektionen 164 Todesfälle gemeldet. Die Fallsterblichkeit sank damit auf 0,95 Prozent. Einen Monat zuvor, im Dezember, hatte sie noch bei 3,2 Prozent gelegen.

Das könnte darauf hinweisen, dass die Omikron-Variante, die sich ab Weihnachten stärker ausbreitete, weniger tödlich ist als die Delta-Variante. Beobachtungen aus Großbritannien bestätigen das: Auch wenn Omikron trotz Impfung häufiger zu Symptomen führt, verläuft die Erkrankung bei den Geimpften in der Regel deutlich milder.

Ältere auch vor Ansteckung geschützt

Nicht nur vor schweren Verläufen, sondern auch vor einer Ansteckung sind ältere Menschen offenbar besser geschützt. Die zweite Corona-Welle ab Dezember 2020 war auch deshalb so tödlich, weil sich ältere Menschen besonders häufig mit Corona infizierten.

Externer Inhalt

Externen Inhalt von Datawrapper (Datengrafik) anzeigen?

An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von Datawrapper (Datengrafik). Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Ende des externen Inhalts

Aktuell liegt die Inzidenz bei den Menschen unter 60 Jahren höher. Die Impfquote ist bei ihnen niedriger, außerdem werden sie beispielsweise in der Schule oder am Arbeitsplatz öfter getestet, sodass vermutlich mehr Infektionen entdeckt werden.

Weniger Infizierte in den Heimen

Auch für die Alten- und Pflegeheime ist die Corona-Pandemie in diesem Winter weniger gravierend als im vergangenen.

Zwar war laut der hessischen Heimaufsicht vor einer Woche die Hälfte aller Altenheime in Hessen von Corona-Infektionen betroffen - und damit mehr als je zuvor seit Pandemiebeginn. Doch binnen einer Woche starben nun 33 Heimbewohner an oder mit dem Virus. Im Winter davor waren es in manchen Wochen zehn Mal so viele.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen