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Fahrrad-Demo: Über die Autobahn gegen den Autobahnausbau.

hessenschau vom 30.04.2022

Mehrere hundert Menschen haben in Frankfurt gegen den Weiterbau der A66 und den Bau des seit Jahrzehnten geplanten Riederwaldtunnels demonstriert. Sie stört vor allem, dass dafür ein Waldstück gerodet werden soll.

Unter dem Motto "Wald schützen, Klima retten" sind am Samstag mehrere hundert Menschen mit dem Fahrrad vom Frankfurter Mainkai zum Fechenheimer Wald gefahren. Dabei ging es auch ein Stück über die A661, die für die Demonstration gesperrt worden war. Die Teilnehmer protestierten damit vor allem gegen die für den Riederwaldtunnel geplante Rodung im Osten Frankfurts und den Weiterbau der A66.

Laut Polizei beteiligten sich rund 400 Menschen an der Aktion, die Veranstalter - über 30 Umwelt- und Verkehrsverbände - sprachen von 600 Teilnehmenden.

"Wir dürfen solche Wälder nicht verlieren"

Der rund 2,2 Kilometer lange Lückenschluss der A66 soll künftig Frankfurt und Hanau besser miteinander verbinden. Für den Ausbau der Autobahn sollen auf dem 40.000 Quadratmeter großen Areal bis zu 200 Jahre alte Bäume gefällt werden.

Man werde nicht zulassen, dass "der grüne Verkehrsminister in Hessen und der FDP-Bundesverkehrsminister den Bau der A66-Verlängerung und die Zerstörung des Fechenheimer Waldes durchsetzen", sagte Alexis Passadakis von "Ende Gelände Frankfurt". Der Wald sei über Jahrhunderte gewachsen und habe eine hohe Biodiversität. "Wir dürfen solche Wälder nicht verlieren." Statt "klimapolitische Sonntagsreden" zu halten, müssten auch bereits geplante und begonnene Projekte, die das Klima zerstören, gestoppt werden.

Der Riederwaldtunnel bedrohe die Erreichbarkeit der europäischen Klimaziele, betonte Rüdiger Hansen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Frankfurt.

Riederwaldtunnel seit Jahrzehnten umstritten

Der Weiterbau der A66 und ihr Anschluss an die A661 durch den geplanten Riederwaldtunnel zählen seit Mitte der 1980er-Jahre zu den politischen Dauerbrennern in Frankfurt. Nach Angaben des Landes wurden als Ausgleich für die geplanten Rodungen 2018 etwa 12.000 junge Bäume im Stadtteil Schwanheim gepflanzt.

Befürworter erhoffen sich von dem Bau einen besseren Verkehrsfluss, Umweltaktivisten fordern den Stopp des umstrittenen Projekts und ein Umdenken in der Verkehrspolitik. Immer wieder gibt es Proteste und Klagen gegen das rund 480 Millionen Euro teure Bundesprojekt in Frankfurt.

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