Reisende steigen in einen Regionalexpress nach Angermünde. (dpa)

Gedränge auf den Bahnsteigen, volle Züge: Die Reisewelle zu Pfingsten und das 9-Euro-Ticket haben der Bahn in Hessen viele Kunden beschert. Nicht immer konnten alle Passagiere mitgenommen werden.

Videobeitrag

Video

Selbstversuch: 9-Euro-Ticket in vollen Zügen genießen

hs_060622
Ende des Videobeitrags

Dass das Pfingstwochenende der Bahn volle Züge bescheren würde, zeichnete sich bereits am Freitag ab. Der Frankfurter Hauptbahnhof war voll - offenbar wollten viele über das verlängerte Wochenende weg und nutzen dafür das neue 9-Euro-Ticket. Auch am Montag waren die Züge vor allem eines: voll.

Einige Radfahrer konnten nicht mitfahren

In Nordhessen waren am Montag besonders Züge in Richtung Frankfurt "sehr, sehr gut gefüllt", wie eine Sprecherin des Nordhessischen Verkehrsverbunds sagte. Auch der ein oder andere Fahrradfahrer sei wegen der hohen Auslastung am Bahnhof zurück geblieben und habe nicht den Zug nehmen können, den er sich ausgesucht hatte.

"Ob nun der Wunsch nach dem Ausflug oder das 9-Euro-Ticket zuerst da waren, weiß man nicht", erklärte die Sprecherin. Es seien aber auch viele Pfingstreisende wie Pfadfindergruppen unterwegs gewesen.

Eine Sprecherin der Hessischen Landesbahn (HLB) berichtete von vollen Zügen über das gesamte Wochenende insbesondere auf der Bahnstrecke zwischen Gießen und Fulda. "Das ist definitiv auf das 9-Euro-Ticket zurückzuführen", erklärte die HLB-Sprecherin.

Bahn: "Spitzen im Fahrgastaufkommen"

Das Pfingstwochenende fiel gleichzeitig mit dem ersten Wochenende zusammen, an dem das 9-Euro-Ticket bundesweit in allen Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Zügen des Nah- und Regionalverkehrs nutzbar war. 

Nach Angaben der Deutschen Bahn gab es über das lange Wochenende "Spitzen im Fahrgastaufkommen" in den Regionalzügen, insbesondere zu touristischen Zielen. Für eine ausführliche Bilanz auch im Hinblick auf die Einführung des 9-Euro-Tickets sei es aber noch zu früh, so das Unternehmen. Demnach waren beispielsweise in Rüdesheim am Rhein zahlreiche Tagestouristen unterwegs.

Hochbetrieb am Frankfurter Flughafen

Das Eisenbahnunternehmen Vlexx verzeichnete besonders im Regionalexpress 3, der von Frankfurt über Mainz nach Saarbrücken fährt, deutlich mehr Fahrgäste. "Das gute Wetter und das lange Feiertagswochenende haben sicher dazu beigetragen, dass viele Ausflügler unterwegs waren", so eine Sprecherin.

Auch der Flughafenbetreiber Fraport meldete am Pfingstmontag wie bereits in den vergangenen Tagen Hochbetrieb an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt. Dort waren täglich mehr als 175.000 Passagiere gezählt worden. "Das ist viel und hat den Reiseverkehr über das Osterwochenende übertroffen", sagte ein Sprecher.

Formular

hessenschau update - Der Newsletter für Hessen

Hier können Sie sich für das hessenschau update anmelden. Der Newsletter erscheint von Montag bis Freitag und hält Sie über alles Wichtige, was in Hessen passiert, auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbstellen. Hier erfahren Sie mehr.

* Pflichtfeld

Ende des Formulars

Ihre Kommentare Auch mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs gewesen? Wie waren Ihre Erfahrungen?

63 Kommentare

  • Ich habe ein Jobticket. Durch das 9-Euro-Ticket ist der Zug so voll, dass keine Briefmarke mehr dazwischen passt. Wie soll das werden wenn die Strecke Kassel-Wilhelmshöhe - Hagen gesperrt wird?

  • Leicht blauäugig haben wir die eBikes mitgenommen, in Aschaffenburg NICHT aus dem Zug gekommen, weil brechend voll. o.k., weiter bis Würzburg, fahren wir dann halt bald zurück
    In WÜ zwei! Züge Ri. Frankfurt ausgefallen, radeln wir eben - Fahrstuhl defekt :-( was kommt noch auf uns zu?
    Irgendwo im Nirgendwo wollten/mussten wir dann ja mal wieder Ri. Frankfurt. 2 x konnten wir nicht mitfahren
    Unsere eBikes stehen jetzt in einem Landhotel in Retzbach - hoffentlich können wir diese dann am Samstag wieder zurück holen

  • Prinzipiell bin ich ein Befürworter des 9-Euro-Tickets und ich habe auch Verständnis dafür, daß es für die Bahn schwierig ist, kurzfristig Kapazitäten aufzubauen. Und jeder Politiker, der jetzt auf die Bahn drauf kloppt sollte sich fragen, wie diese in den jetzigen Zustand gelangt ist und inwieweit die Verkehrspolitik der letzten 30-40 Jahre da Schuld dran trägt.

    Was mich allerdings in den letzten Tagen am meisten auf die Palme bringt, sind neben den Mitbürgern, die ihre Handys ungeniert als Ghettoblaster missbrauchen die Horden von Maskenverweigerern in Bus und Bahn und vor allem, daß das beim RMV anscheinend niemanden interessiert. Auch wenn ich normalerweise nicht der Zucht-and-Ordnung-Fraktion angehöre, hier würde ich ein härteres Durchgreifen und schmerzhafte Strafen durchaus begrüßen. Die Pandemie ist (leider) noch lange nicht vorbei.

Alle Kommentare laden