"Fridays for Future" Tausende auf Klimaschutz-Demos in ganz Hessen

Frankfurt, Kassel, Gießen: Einige tausend meist junge Menschen sind in Hessen dem Demo-Aufruf von "Fridays for Future" gefolgt. Sie forderten auch ein Stopp von Gas- und Ölimporten aus Russland.
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Wie geht es weiter bei Fridays For Future?

In mehreren hessischen Städten haben Menschen am Freitag an Demonstrationen für mehr Klimaschutz, gegen den Krieg in der Ukraine und gegen die weitere Einfuhr fossiler Brennstoffe aus Russland teilgenommen. Die Kundgebungen waren Teil eines weltweiten Klimastreiks, zu dem die Bewegung "Fridays for Future" aufgerufen hatte
Auch in anderen Städten im Bundesgebiet wurde demonstriert. Weltweit waren den Aktivisten zufolge in 700 Städten und 80 Ländern Proteste geplant.
"Aktuell wird der Krieg in der Ukraine als Vorwand verwendet, notwendige Maßnahmen gegen die Klimakrise zurückzufahren", kritisierte der Frankfurter Ableger der Bewegung "Fridays for Future". An den zwei Demonstrationen in Frankfurt nahmen nach Angaben der Veranstalter 8.000 Menschen teil, die Polizei sprach hingegen von 2.750.
Versammlung im Senckenberg-Museum
"Fridays for Future" kritisierte die russischen Öl- und Gasimporte nach Deutschland, weil sie der "Kriegsfinanzierung" dienten. Das zeige: Frieden und Klimagerechtigkeit seien eng miteinander verknüpft.

Der Frankfurter Demonstrationszug startete an der Alten Oper und endete am Uni Campus in Bockenheim mit einem Straßenfest. Das nahegelegene Senckenberg-Museum stellte "Fridays for Future" den Platz für eine Vollversammlung zur Verfügung.
Senckenberg-Generaldirektor Klement Tockner lobte die Demonstranten auf seinem Twitter-Account als mutig und hob ihr "großes gesellschaftliches Engagement" hervor. "Nur wenn wir Wissen, Engagement und Mut verbinden, werden wir eine lebenswerte Zukunft sichern können", schrieb Tockner.
@KlementTockner @FFF_Frankfurt "Für die Bewältigung der großen Herausforderungen der Zukunft sind drei Voraussetzungen unabdingbar: 1. hervorragendes Wissen – dafür stehen wir als Senckenberg; 2. großes gesellschaftliches Engagement – dafür stehen Sie als @FridayForFuture ; und 3., politischen Mut." 💪
Die Demonstrationen standen unter dem Motto "People not Profit". Auf Instagram teilten die Aktivisten ein Bild, das diesen Slogan aufgriff: "Ob Krieg oder Klimakrise, Menschen über Profite", hieß es auf einem Banner. Die Demonstration verlief laut der Frankfurter Polize ohne besondere Vorkommnisse ab.
Aus Kassel hieß es von der Bewegung, dass der sogenannte "Klimastreik" auf globale Ungerechtigkeiten aufmerksam machen wolle. Diese würden durch die Klimakrise zusätzlich verstärkt. "Diejenigen, die am allerwenigsten zu der Krise beitragen, leiden am meisten darunter", erklärte Lyn Alber von "Fridays for Future" in Kassel.
Die Klimakrise sei den Aktivisten zufolge schon längst da, "auch wenn wir uns gerade verständlicherweise mit einer anderen Krise beschäftigen".
In Kassel nahmen nach Angaben der Veranstalter 2.000 Menschen teil, nach Angaben der Polizei 1.500. Auch in Marburg, Friedberg, Wetzlar und Darmstadt hielt "Fridays for Future" seinen sogenannten Generalstreik ab.

In Gießen beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 480 Menschen an einem Sternmarsch von den Schulen und der Universität aus zum zentralen Berliner Platz vor dem Rathaus. Die Demonstrierenden forderten, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten und trugen Plakate mit Aufschriften wie "Ganz dünnes Eis" oder "Ihr steckt unsere Zukunft in den Backofen" mit sich.