Ihre Kommentare Ist der Muttertag noch zeitgemäß?

29 Kommentare

  • Unkommentiert sollte Herrn Lewerenz pauschale und in den meisten Fällen unrichtige Behauptung, ja fast schon Beleidigung, nicht bleiben:

    Es ist bei der angespannten Betreuungssituation in vielen Orten gar nicht möglich, das Kind in die Kita zu geben und dann nicht arbeiten zu gehen. Wenn ich nicht arbeiten ginge, hätte ich in meinem Ort gar keine Chance auf einen Kitaplatz. Und viele, die arbeiten wollen, gehen ebenfalls leer aus.

    Abgesehen von all dem dient der Kitabesuch nicht nur der Betreuung während unserer arbeitsbedingten Abwesenheit. Die Kita leistet in der Gemeinschaft mit anderen Kindern sehr viel soziale Kompetenz-Erziehung. Da ich zu Hause keine 20 Kinder habe, könnte ich diesen sozialen Mehrwert nicht bieten. Unsere Eltern beziehen wir nicht ein. Es ist nicht ihre Aufgabe, unsere Kinder zu betreuen.

    Herr Lewerenz, schildern Sie doch gerne mal, wo Ihre persönlichen Aufgaben in der Erziehung Ihrer Kinder lagen/liegen.

  • Was nützt es mir 1x im Jahr geehrt zu werden mit einem Present. Ich habe meiner Tochter von klein an gesagt, dass ich viel lieber überrascht werde. Irgendwann im Jahr. Hilfe im Haushalt, Frühstück an das Bett bringen. Oder dass das Essen schon auf dem Tisch steht, wenn Mutter von der Arbeit kommt. Je nachdem wie alt die Kinder sind freut sich die Mutter über eine spontane Idee.: Mutti leg die Füße hoch wir machen das.
    Geschenke sind reiner Kommerz. Das unterstützen wir nicht. Deswegen habe ich auch heute nichts bekommen.
    Aber wer weiß- meiner Tochter fällt immer eine kleine Überraschung ein. Irgendwann im Jahr - und nicht nur einmal.
    Alles Liebe an alle Mütter
    Von einer Mutter einer inzwischen großen Tochter

  • Ja, ich finde ihn noch zeitgemäß.
    Muss immer alles, was für mich seit meiner Kindheit Tradition ist, hinterfragt, angezweifelt, verändert werden?
    Sicher ist dieser Tag ein lohnendes Geschäft für die Blumenhändler und Pralinenhersteller.
    Aber warum sollte ich meiner Mutter an diesem Tag nicht besonders danken, indem ich sie zu mir einlade, sie bekoche, mit ihr ihren Lieblingskuchen zum Kaffee genießen?
    Sie findet es immer sehr schön und mir gefällt der Tag mit ihr ebenfalls.
    An den übrigen 364 Tage bin ich auch immer für sie da.

  • Mein Me-Tag ist nur mit meinem Kind komplett und deshalb folge ich der Aufforderung der Autorin nicht. Auch der Begriff Care-Arbeit ist für mein Gefühl derart unterkühlt, dass ich doch meine, wenn man sich fragt, ob der Muttertag heute noch zeitgemäß ist, dann muss man wohl berücksichtigen, dass es hier verschiedene Wahrnehmungen des Sinnes des Muttertages gibt. Ursprünglich war es ja wohl eine Frau, die ihre Mutter an einem Tag im Jahr besonders wertschätzen wollte. Es ging hier nicht um Me-Tage in der Badewanne. Deshalb besuchte ich heute als Mutter MEINE Mutter.

    Der Muttertag scheint jedenfalls noch zeitgemäß zu seinmein Umfeld begeht ihn schließlich mit Besuchen bei den Müttern, der WhatsApp-Status zeigt Sprüche und Bilder dazu, meine Mütter-Bubble tauscht Wünsche aus.

  • Der Muttertag ist schon lange nicht mehr zeitgemäß und die "Inspiration" vom Vatertag wohl eher dem Vorurteil geschuldet - die meisten Väter feiern den "künstlichen" Vatertag gar nicht oder unternehmen etwas mit der Familie, die Bollerwagen werden ganz überwiegend von Vätern gefahren, die erst noch Vater werden müssen ... Ach ja: Mit dem Muttertag werden eigentlich überholte konventionelle Rollenbilder gefeiert und gefestigt.

    Die Angrenzung zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit ist im Familienbereich generell nicht zielführend - beides ist notwendig, damit eine Familie mit Kindern funktioniert, womit auch klar wird, dass beide Tätigkeitsfelder Anerkennung jenseits der Bezahlung verdienen.

  • Ich verstehe die Sichtweise des Artikels, und über die völlig ungelösten politischen Probleme will ich auch gar nichts sagen.
    Trotzdem glaube ich freut sich meine Mutter jedes Jahr über die besondere Aufmerksamkeit, einen extra Ausflug in ihrem Sinne und ein paar von Herzen geschriebene Zeilen ihrer (inzwischen erwachsenen) Kinder. Sie ist immer noch jederzeit für uns da, und ohne solch einen Anlass würde man leider wohl seltener daran denken, sich auch mal gebührend dafür zu bedanken. Abschaffen würde ich persönlich den Tag daher nicht.

  • Prinzipiell halte ich den Gedanken für eine tolle Idee! (Zeit für mich. Einfach mal weg vom Mama-dasein.) Leider haperts an der Umsetzung. Denn dazu müssen halt mehrer Faktoren zusammenspielen. Der Erste ist zugleich auch der schwierigste, wie ich finde: Es muss sich jemand anderes Zeit fürs Kind nehmen. Und das an einem Sonntag. Der letzte Tag des geliebten Wochenendes. Also landet man bestenfalls mit Kind und gleichgesinnten Müttern, samt Kindern, aufm Spielplatz. Nicht wirklich was Besonderes.

  • NEIN! Es ist ein Tag der Floristen und der Süßwarenindustrie. Mehr nicht. In dieser Form komplett sinnfrei. Der Mama Danke sagen kann und sollte (!) man auch an allen anderen Tagen im Jahr. Die Kommentatorin hat Recht.

    Der Vatertag ist ebenfalls Quatsch. Ein christliches Fest zum Saufgelage in der Wildnis umzudeuten, ist geschmacklos. Sorry, liebe Männer!

  • Perfekt dargelegt! Und Me-Time läd die Akkus ungemein auf, was dann auch wieder für alle schön ist. Leider ist meine Schwiegermutter eine Hardcore-Muttertagsgedöns-Kategorie und zwingt ihre Kinder dazu. Meine eigene Mutter feiert mit mir bei jedem Treffen Muttertag, weil wir wertvolle Zeit verbringen, Blumen gab es von mir nie. Und mein Sohn muss mir auch nichts schenken :-)

  • Lieber Reiner, so ist es in den meisten Fällen nicht. Leider müssen 2 vollzeit arbeiten.
    Deshalb gibt es morgen den Tag der Kinderbetreuung. Ich denke, die meisten Väter und Mütter und Kitas machen täglich etwas sehr Sinnvolles. Ich bin, wenn Liebe meiner Kinder Geld wäre, Millionär. Und egal, was alle diskutieren: Das, was die Kinder heute und am Vatertag machen, ist Wertschätzung. Und darum geht es für die Kinder und Mütter. Ja hey. Einfach Danke annehmen und Umarmung genießen. Dann strahlen 2 Augen. Unbezahlbar.
    .... mir ist aber jede Facette der Diskussion bewusst. Aber ich lege den Fokus auf meine kinder und nehme das Danke....heute mit viel Bewusstsein gesagt einfach an....

  • Liebe mit Bezahlung gleichzusetzen, kommt mir etwas seltsam vor, und ein Kind sollte keine Anschaffung sein, sondern ein Liebespäckchen. Dass man sich die Arbeit teilen sollte, die ein Kind zugestandenermassen ist, war nicht selbstverständlich. Deshalb ist ein Liebesbeweis für alle Mühen nicht verkehrt, könnte aber das ganze Jahr über irgendwann, wenn angesagt, stattfinden. "Hier, Schatz, hast es verdient", mit einem dicken Schmatz.

  • Ja, denn ich finde dieser Tag ist wie Geburtstag oder Namenstag ein besonderer Tag. Es ist eine Art Danke zu sagen, was die Mutter/Mama von der Schwangerschaft, Geburt bis zum Heranwachsen alles getan hat. Ich denke, jede Mutter freut sich über einen Strauß Blumen, wobei die Größe keine Rolle spielt, oder ein kleines Geschenk, oder einfach mal mit der Familie essen oder einen Café trinken zu gehen, an diesem besonderen Tag mit der GESAMTEN Familie. Ich weiß, einige werden denken, dass kann man auch immer mal, aber es werden nicht ALLE tun...

  • Muss man liebgewonnene Rituale ständig hinterfragen? Ich war und bin da eher pragmatisch. Als die Kinder noch klein waren und in Kiga und Schule was gebastelt haben, freute man sich sehr. Heute brauche ich keinen 'verordneten' Tag. Ich weiß, dass ich jeden Tag auf meine Kinder zählen kann, das reicht mir.

  • Me-Time-Tag können sie alle Tage feiern. Dazu braucht man nichts Gemeinsames. Um gemeinsam einen Tag mit der Familie zu begehen braucht man ein gemeinsames Datum. Alles andere kann man selbst in die Hand nehmen.

  • Er war noch nie zeitgemäß. Installiert wurde er nämlich, um den Umsatz der Floristen zu erhöhen, das fehlt leider in dem o.g. Artikel. Ansonsten gehe ich mit den Argumenten der Autorin d'accord.

  • Es ist mir nicht bekannt, wie alt der Kaktus in meinem Zimmer ist - damals war er vielleicht 10cm, jetzt sind es 107cm. Meine Mutter wollte nie Schnittblumen, deshalb der Kaktus (Kakteen mochte sie). Sie ist jetzt 10 Jahre im "Anderswo" - aber jedesmal, wenn ich den Kaktus anschaue oder gieße, denke ich an sie und wie sie sich jedesmal über die kleinen Aufmerksamkeiten gefreut hat, als kleiner Junge (Selbstgebasteltes, Gemaltes), als Jugendlicher (Blumen selbstgepflückt ;-) vom Vater das gegebene Geld gespart ;-) ), als junger Mann (Kaktus/Pralinen), als "selber" Vater (Pralinen/Kaktus). Ich wäre froh, wenn ich meiner Mutter nochmals einen Kaktus schenken dürfte, und wenn es am Muttertag ist - heute war ich an dem Ort, wo ich Sie vor 10 Jahren (als Gedenken für uns- sie ist ja im "Anderswo") hingab und habe mich mit ihr unterhalten und ihr gesagt, dass sie jetzt seit Freitag 2x Uroma geworden ist! Ich denke, es ist schön an diesem Tag an seine Mutter zu denken - wie und wo auch immer!
    Viele Grüße liebe Mutti

  • Wenn sich die Wertschätzung nur auf den einen Tag bezieht, dann ist das traurig.

  • Hallo, da bin ich wirklich zwiegespalten, da der Kommerz unerträglich viel geworden ist und nur an einem Tag mit großem Blumenstrauß und Pralinen seiner Mutter zu danken, finde ich eigentlich nicht angemessen. Demnach würde ich ihn persönlich wirklich lieber abschaffen. Aber für den Einzelhandel natürlich dann ein großer Verlust.

  • Ach. So lange sie noch singen, dichten und sich Gedanken machen und gesund sind, die Kinder. Solange einfach ihre Ideen für diesen Tag genießen.

  • Muttertag ist ein Armutszeugnis mangelnder Wertschätzung der Leistung von Müttern. Ist ja soo selbstverständlich, dass Frauen den Familienalltag und oft auch noch den Beruf klaglos und möglichst perfekt meistern. Das ganze Jahr. Über viele Jahre.


    Dafür gibt's einmal im Jahr Blumen, etwas Schmuck oder villeicht Frühstück ans Bett gebracht? Für so einen "Lohn" würden die meisten Männer morgens wahrscheinlich noch nicht mal aufstehen.

  • Die Idee des Artikels gefällt mir sehr gut ... eine ganz bewusste ICH-ZEIT am Muttertag.
    Wir sollten uns das ganze Jahr an unsere Mütter und Väter erinnern und dankbar sein, nicht nur an diesem einen Tag im Jahr.

  • Ich finde es sinnvoll, wenigstens einen Tag an das Heranreifen des Embryos, der Niederkunft, dem Stillen des Kindes zu widmen. Ich bin Mutter von drei Kindern, sieben Enkeln, drei Urenkeln - und mein Mann meinte nach 43 Ehejahren sich scheiden lassen zu müssen. Und die Kinder denken nicht mehr an ihre gebärende Mutter, Oma oder Uroma. Das schmerzt und verletzt die Seele!

    Ihnen wünsche ich einen erfüllten Muttertag, dass Ihre Wünsche in Erfüllung gehen!

  • Ich finde Muttertag ist überbewertet, die Mütter von heute sind doch nur noch Kinderabschieber!


    Entweder schnell die Plagen in die Kita oder zu Opa und Oma abschieben, und dann die gewonnene Freizeit mit Shoppingtouren oder zum Wellness nutzen! Und sich dann an Muttertag noch feiern lassen ist pervers!

  • Schwierig. Es ist eine eingebürgerte Tradition mit einem Ursprung, der heute nicht mehr zeitgemäß ist. Es bleibt aber immer noch eine Tradition, genau wie der Vatertag. Meiner Meinung nach ist die Diskussion obsolet. Es ist kein offizieller Freitag und somit kann den jede und jeder so begehen oder auch nicht, wie sie und er mag. Dabei sollte man es belassen.


    Davon unberührt ist allerdings meine Meinung, dass denen, die sich liebevoll um ihre Kinder kümmern, im Allgemeinen mehr Achtung und auch Anerkennung zusteht, als bislang zu erfahren. Sagt hier ein alleinerziehender Vater.

  • Meiner Meinung nach ist jeder Tag Muttertag und nicht nur einmal im Jahr, wenn es im Kalender steht. Meinen beiden Söhnen wurde dies schon im Kindergarten beigebracht und wir haben es so beibehalten. Sie schenken ihrer Mutter etwas, wenn sie es für richtig halten, und Mutter freut sich darüber mehr, als wenn es unter Zwang geschieht.


    Außerdem sollte man sich auch als Mutter nicht nur an Muttertag Zeit für sich nehmen.

    In diesem Sinne: einen schönen Muttertag/Sonntag.

  • Dass der Erkenntniswert des Textes engere Grenzen hat als die EU, zeigt sich besonders daran, dass die Uralt-Kamelle 'Bier und Bollerwagen' als Vorbild benutzt wird.

    Natürlich passen Väter, die mit ihren Kindern den Vatertag begehen, nicht ins - gähn - zugespitzte Schwarz-weiß-Bild. Also lieber der Griff in die Mottenkiste von 1888.

    Me-Time-Tag finde ich gut. Das erinnert mich daran (auch Selbstlob in Maßen ist erlaubt), dass ich während meines Studiums in den Semesterferien Kinder- und Jugendfreizeiten betreut habe.

    Auf Wunsch durften die Kiddies innerhalb festgelegter räumlicher und inhaltlicher Regeln ihren Ich-Tag zelebrieren.

    Auch im Kontext Muttertag wäre diese Idee sympathisch. Für manche Mütter vielleicht à la 'Bier und Bollerwagen'???

  • Ich kann mich dem Artikel von Frau Schwalm nur anschließen. Die meisten Mütter denken zu wenig an sich selbst. Am Muttertag sollte jede Mutter nur das tun, was sie möchte und was ihr gefällt.

  • Nein. Wir sollten öfter Zeit miteinander verbringen, nicht nur am Muttertag. Ich nehme mir an diesem Tag auch Zeit für mich.

  • In Zeiten von gendergerechte Sprache, gesetzlicher Frauenquote, Gleichberechtigung (außer da, wo es auf einmal doch als unpassend angesehen wird: Müllabfuhr und Co., Mixed Sport) ist der Muttertag selbstverständlich bigott. Und deshalb hat die Autorin vollkommen recht.

    Trotzdem ist es ja ganz nett und macht Spaß, wenn man es ungefähr so ernst nimmt wie Valentinstag.