Der Rundfunkrat während einer Sitzung

Der hr-Rundfunkrat hat den Haushaltsplan 2023 einstimmig genehmigt. Für das kommende Jahr plant der Sender Aufwendungen in Höhe von 597 Millionen Euro. In Zukunft müsse sich der hr völlig neu aufstellen, sagte hr-Intendant Florian Hager.

Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) hat am Freitag den von hr-Intendant Florian Hager vorgelegten Haushaltsplan 2023 einstimmig genehmigt. Der hr plant Aufwendungen in Höhe von 597 Millionen Euro, denen Erträge von knapp 553 Millionen Euro gegenüberstehen.

Unterstellt wurde bei der Haushaltsplanung ein rückläufiges Zinsniveau. Dadurch ergibt sich aufgrund der Rückstellungen für die Altersvorsorge ein Fehlbetrag in Höhe von rund 44 Millionen Euro. "Es ist klar, dass wir uns als hr völlig neu aufstellen müssen, um auch in Zukunft unserem Auftrag gerecht werden zu können. Wir werden in den kommenden zehn Jahren erleben, dass die digitale die lineare Mediennutzung einholt", sagte Intendant Hager.

hr wird im linearen Angebot kleiner

Außerdem werden die verfügbaren Ressourcen durch Inflation und Preisanstieg faktisch weniger. Entsprechend werde der hr kleiner – speziell im linearen Programmangebot - und dadurch insgesamt flexibler. Damit das gut gelinge, schaue der hr auf die interne Organisationsstruktur und Budgetverteilung.

Man werde sich künftig noch stärker an den Bedürfnissen und Ansprüchen des Publikums orientieren. "Es geht darum, mit unseren Programmangeboten für die Menschen in Hessen relevant zu bleiben. Das ist am Ende unsere wichtigste Legitimation", so Hager.

Rundfunkratsvorsitzender Rolf Müller sieht die Digitalisierung als größte Veränderung: "Schon jetzt wird im hr medienübergreifend gearbeitet mit einer stärker digitalen Ausrichtung. Es ist wichtig, den Veränderungsprozess fortzusetzen." Die hr-Gremien sollen das im Sinne aller Beitragszahlerinnen und Beitragszahler weiter begleiten.

Abschied von Clauss und Müller

Neben dem Beschluss des Haushaltsplans stand am Freitag auch der Abschied von zwei Mitgliedern auf dem Plan. Der hr-Verwaltungs- und Rundfunkrat verabschiedeten in ihren letzten Sitzungen des Jahres die Vorsitzenden Armin Clauss und Rolf Müller. Beide werden auf eigenen Wunsch nicht wieder kandidieren und am 31. Dezember 2022 aus den Gremien des hr ausscheiden.

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Abschied von Vorsitzenden im hr

Rolf Müller (v. l.), Armin Clauss und Florian Hager stehen vor einem Weihnachtsbaum.
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Armin Clauss hat insgesamt sieben Intendanten zwischen 1972 und 1987 sowie von 1994 bis heute als Gremienmitglied begleitet. Seit 2015 war er Vorsitzender des hr-Verwaltungsrates. "Mit Herzblut, Debattierfreude und kämpferischem Elan hat sich Armin Clauss für den Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, seine auskömmliche Finanzierung und nicht zuletzt für die Mitarbeitenden des Hessischen Rundfunk stark gemacht", sagte Intendant Hager.

Wahlen für neue Vorsitzende im Februar

Rolf Müller war von 1987 bis 1989 und seit 2001 Mitglied des hr-Rundfunkrats. Er war dort zuletzt als Vorsitzender tätig. "Rolf Müller hat - auch als langjähriger Vorsitzender des Fernseh-Programmausschusses - in all den Jahren tiefgreifende Veränderungen im Programm begleitet", so Hager.

Die Mitglieder des hr-Rundfunkrats und hr-Verwaltungsrats wählen am Freitag, 3. Februar, in ihren ersten Sitzungen 2023 die Nachfolge. Vorsitz und stellvertretender Vorsitz des Rundfunkrats werden für zwei Jahre gewählt. Der oder die Nachfolgende für die Leitung des Verwaltungsrats übernimmt die Aufgabe bis zum Ende der laufenden Amtsperiode am 30. Juni 2023.

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