Hunderte Teilnehmer bei der Abschlusskundgebung der Ostermärsche 2022 in Frankfurt auf dem Römerberg

Mit einem Sternmarsch zum Frankfurter Römerberg sind die Ostermärsche in Hessen zu Ende gegangen. An der Demonstration in Frankfurt beteiligten sich rund 2.500 Menschen. Sie protestierten gegen Krieg und Rüstung.

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Ostermärsche im Angesicht des Ukraine-Kriegs

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Tausende Menschen haben in Hessen am Wochenende bei Ostermärschen gegen Krieg und Rüstung protestiert. Alleine in Frankfurt gingen nach Angaben der Polizei am Montag rund 2.500 Menschen auf die Straße.

"Die Waffen nieder! Stoppt den Krieg in der Ukraine"

Die Abschlusskundgebung stand unter dem Motto: "Die Waffen nieder! Stoppt den Krieg in der Ukraine. Stoppt das 100-Milliarden-Euro-Aufrüstungsprogramm." Aus verschiedenen Kommunen gab es gemeinsame Anfahrten oder Fahrrad-Demos nach Frankfurt. Aus mehreren Stadteilen wurde zur Abschlusskundgebung auf dem Römerberg marschiert.

Weitere Veranstaltungen waren für Marburg, Offenbach oder im Wetteraukreis angekündigt. Bereits an den vergangenen Tagen hatte es in mehreren anderen hessischen Orten Ostermärsche gegeben. Laut Polizei verliefen die Ostermärsche ohne Zwischenfälle.

Die diesjährigen Friedensdemonstrationen und Ostermärsche haben nach Einschätzung der Veranstalter ein deutliches Zeichen gegen Russlands Angriff auf die Ukraine sowie gegen Waffenlieferungen und Militarisierung gesetzt. "Die Friedensbewegung sieht sich durch die bundesweit 130 Ostermarsch-Aktionen deutlich gestärkt", erklärte der Sprecher des Ostermarschbüros Frankfurt, Willi van Ooyen.

Veranstalter: Mehr Teilnehmer als in Jahren zuvor

"100.000.000.000 Euro für Bildung und Soziales - statt für Rüstung" steht während der Frankfurter Abschlusskundgebung auf einem Plakat von Demonstranten.

Gefordert wurden ein sofortiger Waffenstillstand und Frieden für die Menschen in der Ukraine. Auch die nukleare Abrüstung blieb eine wesentliche Forderung. Atomwaffen könnten keine Kriege verhindern, hieß es. Deutschland müsse dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten.

Ohne konkrete Zahlen zu nennen, sprachen die Veranstalter von mehr Teilnehmenden als in den Vorjahren. Laut dem Netzwerk Friedenskooperative in Bonn stieg die Zahl der Teilnehmer "moderat" an.

Habeck: Pazifismus "ein ferner Traum"

Rund um die diesjährigen Ostermärsche hatte es auch Kritik gegeben. "Frieden kann und wird es nur geben, wenn Putin seinen Angriffskrieg stoppt", sagte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Es ist eindeutig, wer in diesem Krieg Angreifer ist und wer sich in schwerer Not verteidigt und wen wir unterstützen müssen - auch mit Waffen." Pazifismus sei im Moment "ein ferner Traum".

Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) erklärte, das Motto "Frieden schaffen ohne Waffen" sei aktuell eine Arroganz gegenüber den Menschen in der Ukraine. "Pazifismus auf Kosten anderer ist zynisch", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Die Ukraine habe ein Recht auf Selbstverteidigung und darauf, dafür auch Unterstützung zu fordern.

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