Teilnehmende in kurdischen Farben Rot, Gelb und Grün

Kurdisches Neujahrsfest Newroz in Frankfurt: Rund 30.000 Menschen sind aus ganz Deutschland zum zentralen Treffen angereist. Dort wurde auch der Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien gedacht.

Tausende Menschen haben am Samstag in Frankfurt das kurdische Neujahrsfest Newroz gefeiert. Nach Angaben der Polizei kamen rund 30.000 Teilnehmende zur zentralen Kundgebung am Rebstockpark nahe der Messe. Anliegen der Teilnehmenden war es unter anderem, den Kampf der Kurden um Unabhängigkeit zu unterstützen.

Das Newrozfest stehe "abermals im Zeichen des Kampfes zwischen autoritären Regimen im Nahen Osten wie der Türkei oder dem Iran und den widerständigen Völkern", teilten die Veranstalter mit.

Kurden-Flaggen und Öcalan-Bilder

Neben Flaggen in den kurdischen Farben Rot, Gelb und Grün waren auch zahlreiche Fahnen mit den Porträts von Menschen zu sehen, die wegen ihres politischen Engagements in der Türkei, im Iran und in anderen Ländern inhaftiert oder getötet wurden.

Entgegen der Auflagen waren in der Menge auch Bilder des inhaftierten Führers der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, zu sehen. Da die PKK in Deutschland als terroristische Organisation eingestuft ist, waren keine PKK- und Öcalan-Fahnen erlaubt. Die Organisatoren riefen immer wieder dazu auf, die Fahnen zu entfernen, auch Ordner schritten ein und baten Kundgebungsteilnehmer, die Fahnen zusammenzurollen.

Solidarität mit Frauen im Iran

Immer wieder wurde auch an den Kampf der Frauen im Iran um mehr Rechte erinnert, der durch den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im vergangenen September ausgelöst wurde. Die Menschen skandierten "Jin, Jiyan, Azadi" (Frau, Leben, Freiheit), den Slogan der iranischen Protestbewegung.

Als Redner traten unter anderen die Linken-Vorsitzende Janine Wissler sowie die beiden Frankfurter Bundestagsabgeordneten Kaweh Mansoori (SPD) und Deborah Düring (Grüne) auf.

Bei dem Fest wurde dieses Jahr auch der Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien am 6. Februar gedacht. Das Beben ereignete sich in einer Region mit vielen kurdischen Bewohnerinnen und Bewohnern. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Menschen, die bei dieser schrecklichen Katastrophe ihr Leben gelassen haben", hieß es im Kundgebungsaufruf. Auch die bevorstehende Wahl in der Türkei und die Situation im Iran sollten zur Sprache kommen.

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