Ukraine-Krise US-Verstärkungstruppen in Wiesbaden eingetroffen

Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise schicken die USA tausende Soldaten als Verstärkung nach Europa. Jetzt sind die ersten von ihnen in Wiesbaden angekommen. Sie sollen in Deutschland ein Hauptquartier einrichten.
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US-Soldaten in Wiesbaden gelandet

In Wiesbaden sind die ersten US-Soldaten eingetroffen, die im Zuge der Ukraine-Krise als Verstärkung nach Europa verlegt werden sollen. Wie das US-Militär mitteilte, sollen sie in Deutschland ihr Hauptquartier einrichten und von hier aus Fallschirmjäger unterstützen, die ihrerseits nach Polen entsandt werden.
Die Soldaten waren den Angaben zufolge am Freitag in Wiesbaden gelandet: Zur genauen Anzahl der Soldaten machte das US-Militär zunächst keine Angaben. Bei der Verlegung der Soldaten von Fort Bragg im US-Bundesstaat North Carolina nach Wiesbaden habe die US-Armee "eng mit den deutschen Verbündeten zusammengearbeitet", erklärte ein Sprecher des US-Militärs gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
2.000 US-Soldaten sollen nach Europa kommen
Mit Blick auf die Ukraine-Krise hatte das US-Verteidigungsministerium angekündigt, insgesamt 2.000 Soldaten nach Europa zu schicken: davon 1.700 Soldaten nach Polen und 300 nach Deutschland. Außerdem sollen 1.000 US-Soldaten, die zurzeit in Nürnberg stationiert sind, nach Rumänien verlegt werden. "Die derzeitige Lage macht es erforderlich, dass wir die Abschreckungs- und Verteidigungshaltung an der Ostflanke der Nato stärken", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby.
Russland hat nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten und schweres Gerät an der ukrainischen Grenze zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen russischen Angriff auf das Nachbarland. Russland weist die Vorwürfe zurück und gibt zugleich an, sich von der Nato bedroht zu fühlen.
Ukraine schickt Waffen-Wunschliste
Die Ukraine hatte zuletzt eine Wunschliste für Waffenlieferungen an die Bundesregierung geschickt. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung am Freitag. Das Schreiben listet demnach zahlreiche Waffensysteme auf, um die das Land bittet: Flugabwehr-Raketensysteme mittlerer Reichweite, tragbare Flugabwehr-Raketensysteme, Anti-Drohnen-Gewehre, Mikrowellen-Zerstörungssysteme, elektronische Ortungssysteme, aber auch um Nachtsichtgeräte, Überwachungskameras und Munition.
Die Bundesregierung hat Waffenlieferungen an die Ukraine bisher ausgeschlossen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wollen in der kommenden Woche mit diplomatischen Besuchen im angespannten Konflikt vermitteln.
Hintergründe zum Ukraine-Konflikt
Mehr Hintergründe zum Ukraine-Konflikt finden Sie hier im Dossier der Tagesschau.
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