Die Band Ive steht während des K-Pop-Mega-Festivals auf der Bühne.

Farbenfrohe Kleidung, aufgeregte Fans und bis Sonntag zehn weltberühmte Acts: In Frankfurt hat am Wochenende das erste K-Pop-Festival Europas stattgefunden. 70.000 Fans koreanischer Popmusik feierten im und am Waldstadion.

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K-Pop-Festival in Frankfurt

hs
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Wer am Samstag am Frankfurter Waldstadion vorbeigefahren ist, könnte sich aufgrund der ohrenbetäubenden Lautstärke gefragt haben, was hier vor sich geht. Der Blick in den Deutsche Bank Park war im ersten Moment auch nicht viel aufschlussreicher.

Vor lauter Kostümen, Menschenmassen und größtenteils weiblichen Fangesängen war es kaum möglich, einen Überblick zu bekommen. Der Grund: Fans von koreanischer Popmusik, sogenanntem K-Pop, haben dort ihre Idole gefeiert.

Besucher aus 86 Ländern

Das KPOP.FLEX Festival ist das größte seiner Art bisher in Europa. Laut Veranstalter waren am Wochenende 70.000 Besucherinnen und Besucher aus 86 Ländern angereist, um die Musik und Kultur aus Korea zu erleben.

Gruppen wie Mamamoo, NCT Dream oder Enhypen mögen zwar hierzulande noch keine große Bekanntheit haben, aber für ihre Fans sind sie weit größer als jeder westliche Popstar: Südkorea hat sich mittlerweile zum siebtgrößten Musikmarkt der Welt entwickelt, K-Pop-Bands erreichen Millionen von Fans - der Trend um die Popmusik verbreitet sich immer mehr.

Kultur

Idolen nah sein, Korea feiern

Die Veranstalter freuen sich wegen des neuen Trends um den K-Pop. Für Peter Kötting, den Geschäftsführer von PK-Events, ist der Erfolg des Festivals keine Überraschung: "K-Pop ist ein Musikphänomen, das sich großer Beliebtheit erfreut. Die Fans wollen ihre Idole live erleben und das bieten wir ihnen mit KPOP.FLEX."

Nicht nur die geographische Entfernung, sondern auch Sprache und Kultur stehen zwischen den Fans und ihren Vorbildern aus Südkorea. Viele der Besucher berichten davon, dass ihr Interesse sich schon längst nicht mehr nur auf die eingängigen Songs und perfekt choreographierten Tanzperformances konzentriert. Stattdessen lernen viele die Sprache und wollen mehr über die Kultur Koreas erfahren, um so auch ihre Lieblingsbands oder Künstler besser zu verstehen.

Fans bringen im Deutsche Bank Park die Halle zum Leuchten.

Kultur als fester Bestandteil

Die Zeit bis zum Konzert überbrückten die Besucher auf dem Korea Festival, das vor dem Waldstadion stattfand. Dort konnten Besucher traditionelle koreanische Trachten ausprobieren, sich kulinarisch an koreanisches Streetfood wagen oder sich mit Fanartikeln ausstatten.

Dazu gab es Tanz-Wettbewerbe, eine Modenschau - und wer sich getraut hat, konnte an einer Version des "Squid Game" teilnehmen, einem koreanischen Kinderspiel, das durch eine Netflix-Serie internationale Bekanntheit erlangt hat.

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Kritik an K-Pop

Trotz des Erfolgs gibt es auch Kritik, denn hinter der glitzernden Fassade steckt ein knallhartes Geschäft. Eventagenturen nehmen schon Kinder unter Vertrag. Wer die Erwartungen am besten erfüllt, bekommt einen Platz in einer der ständig neu entstehenden Gruppen. Aber auch dann ist K-Pop-Star-Sein vor allem harte Arbeit. Wie gerichtliche Auseinandersetzungen ans Licht brachten, sehen die Künstler kaum etwas von den Einnahmen, sind durch jahrelange Verträge gebunden und haben so gut wie keinen Einfluss mehr auf ihr Leben.

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Festival auch im kommenden Jahr

Der Erfolg des Festivals und die große Nachfrage nach mehr K-Pop mitten in Europa haben dafür gesorgt, dass das KPOP.FLEX Festival nächstes Jahr erneut im Waldstadion in Frankfurt stattfinden wird. Der Termin ist bereits bekannt: Am 17. und 18. Juni 2023 wird Frankfurt erneut zur Hauptstadt des K-Pops in Europas.

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