Moderiert wurde die Eröffnungsfeier von der Autorin und Journalistin Mona Ameziane.

Mit einem Glockenschlag und einer Gesangseinlage ist die 74. Frankfurter Buchmesse eröffnet worden. Alle Redner betonten, dass Literatur friedensstiftend wirken kann. Bundespräsident Steinmeier rief zur Solidarität mit der ukrainischen Buchbranche auf.

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Buchmesse eröffnet

hs
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Um 18.30 Uhr war es so weit, die 74. Frankfurter Buchmesse wurde offiziell eröffnet. In den anderthalb Stunden zuvor hatte es verschiedene Reden, politische Statements und einen musikalischen Auftritt vor rund 1.500 geladenen Gästen im Congress Center der Frankfurter Messe gegeben.

In der ersten Reihe dabei war unter anderem adelige Prominenz aus Spanien: König Felipe VI. und Königin Letizia waren für den Ehrengast-Auftritt Spaniens angereist. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt eine Rede, in der er die internationale Bedeutung der Buchmesse würdigte. "Was hier an Begegnung und Austausch passiert, hat große Bedeutung", sagte er.

Verbundenheit zu Spanien

Der spanische König Felipe VI. bezeichnete die Frankfurter Buchmesse als "großes, europäisches, kulturelles Schaufenster". Es sei ein Privileg, hier sein zu dürfen. In seiner Rede wies er auf Verbindungen der spanischen und deutschen Literaturgeschichte hin. Schließlich habe Goethe als Erster den "Don Quijote" von Miguel de Cervantes ins Deutsche übersetzt.

König Felipe VI. von Spanien (M.) und Königin Letizia sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) betonte, dass auch die Stadt Frankfurt besondere Nähe zu Spanien habe. "Wir sind sehr stolz, dass Sie unsere Gäste sind", sagte sie. "Wir sind sehr stolz, dass viele Spanier hier zu Hause sind."

Ein musikalisches Highlight war eine Gesangseinlage von Sílvia Pérez Cruz, die ebenfalls aus Spanien angereist war. Unter dem Motto "Sprühende Kreativität" ist Spanien auf der Messe in den kommenden Tagen mit einem umfangreichen Programm und einem Ehrengast-Pavillon vertreten.

Bücher als Mittel für friedliche Welt

Mehrere Redner sprachen während der Eröffnungsfeier die Situation in der Ukraine an. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief zur Solidarität mit der ukrainischen Buchbranche auf. Die Zerstörung von Bibliotheken und Verlagen müsse empören und zur Unterstützung motivieren, sagte er. Materielle Hilfe für die Ukraine sei "ein Akt im Kampf gegen die mörderische Lüge".

Auch der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) schlug den Bogen von der Literaturbranche zum Krieg in der Ukraine. "Das Buch ist das beste Mittel für eine friedliche Welt", sagte er: "Nicht umsonst haben Diktatoren immer als erstes Bücher verbrannt und verboten."

Erste Buchmesse in Präsenz und ohne Einschränkungen

Die diesjährige Buchmesse findet nach zwei Jahren zum ersten Mal wieder ohne Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie statt. Im Vorjahr hatte es insbesondere aus dem Ausland deutlich weniger Gäste gegeben. Weil die Buchmesse ein "intellektuelles Zentrum, eine Kulturinstitution per se" sei, sagte Rhein, sei es besonders wichtig, "dass sie stattfinden kann, in alter Größe".

Bereits am Dienstagmorgen hatten Buchmesse-Direktor Juergen Boos und Karin Schmidt-Friderichs bei der Eröffnungspressekonferenz die Vorfreude auf eine "fast normale Buchmesse" mit echten Begegnungen betont. Auch Schmidt-Friderichs ergänzte, dass die Buchmesse 2022 politischer denn je sei und "schon jetzt wahrscheinlich inhaltlich alles bei weitem übertreffen" werde.

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