Ticker Frankfurter Buchmesse 2024 Friedenspreisträgerin kritisiert Merkel
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Applebaum: Nord Stream 2-Pipeline war falsches Signal
Die künftige Friedenspreisträgerin Anne Applebaum hat die Politik der früheren Bundesregierung unter Angela Merkel (CDU) kritisiert. Dass die damalige Bundeskanzlerin auch nach der ersten Invasion Russlands in die Ukraine im Jahr 2014 den Bau der Nord Stream 2-Pipeline fortsetzen ließ, habe Wladimir Putin das Signal gesendet: "Okay, der Westen redet zwar viel über Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, aber wir können trotzdem die Ukraine überfallen."
Gegenüber der Wochenzeitung "Die Zeit" sagte sie, dass es "ziemlich unverzeihlich" gewesen sei, "zu der Zeit immer noch nicht erkannt zu haben, was für ein Staat Russland ist". Applebaum wird am 20. Oktober in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Ihre dortige Rede will die Publizistin demnach dazu nutzen, um über die Bedeutung von Frieden zu reden und Fragen wie "Wie stellen wir ihn her? Wann wissen wir, dass wir ihn haben? Ist Frieden das Gleiche wie Pazifismus? Braucht es, um Frieden zu sichern, nicht auch eine gewisse Wachsamkeit?" zu adressieren.
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App zur Frankfurter Buchmesse downloadbar
Durch alle Lesungen und Gesprächsrunden scrollen, nach Ausstellern, Autoren und Autorinnen filtern - das geht mit der App "Frankfurt Connect". Die App zur Frankfurter Buchmesse ist seit Montag zum Download in dem App-Store auf Ihrem Smartphone verfügbar. Die wichtigsten Fragen und Antworten für Ihren Buchmesse-Besuch haben wir für Sie auch im Voraus zusammgestellt.
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160 Autorinnen und Autoren bei "Open Books"
160 Autorinnen und Autoren kommen zum Lesefest "Open Books" parallel zur Buchmesse nach Frankfurt. Sie präsentieren sich und ihre Bücher bei rund 90 Veranstaltungen an fünf Tagen. Der Eintritt rund um den Römer ist frei. Unter anderem sind Omri Boehm, Arno Geiger, Clemens Meyer und Jan Weiler angekündigt.
Besonderes Augenmerk liegt auf dem diesjährigen Ehrengastland Italien, unter anderen werden Marco Balzano und Melania G. Mazzucco erwartet. Erstmals wird es in diesem Jahr eine "Open Stage" für Frankfurter Autorinnen und Autoren geben, die ihre neuen Texte vorstellen.
Eröffnet wird "Open Books" am 15. Oktober in der Deutschen Nationalbibliothek. Zu Gast ist unter anderem auch die Trägerin oder der Träger des Deutschen Buchpreises 2024. Anders als die anderen kostet diese Veranstaltung Eintritt, sie ist aber bereits ausverkauft.
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Boos: Ticketvorverkauf liegt 30 bis 40 Prozent über Vorjahr
Die Buchmesse baut ihr Angebot für Begegnungen zwischen Lesern und Autoren weiter aus. Geschehen sollen das in einem neu geschaffenen New Adult Areal in Halle 1.2. Dort stehen nun 8.000 Quadratmeter zur Verfügung, um Autorinnen wie Jane S. Wonda oder Yasmin Shakarami zu treffen. Vor allem junge Leserinnen und Leser hofften darauf, ihre Stars zu sehen, sagte Juergen Boos, Direktor der Buchmesse, am Dienstag bei einer Vorschau-Pressekonferenz. Dementsprechend liege die Zahl der vorverkauften Tickets bei 30 bis 40 Prozent über dem Vorjahr.
In anderen Bereichen wird über die drängenden Themen der Zeit diskutiert, etwa in der "Frankfurt Calling"-Reihe. Am Mittwoch sprechen der israelische Historiker und Bestsellerautor Yuval Noah Harari und der japanische Philosoph und Kapitalismuskritiker Kohei Saito über die Frage: "Hilft auf dem Weg in eine lebenswerte Zukunft nur noch ein Systemsturz?" Harari wurde mit dem Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" weltberühmt.
Ein weiteres Highlight ist das Gespräch am Samstag zwischen dem "Gomorrha"-Autoren Roberto Saviano und dem Co-Vorsitzenden des PEN Berlin, Deniz Yücel, über "Literatur & Politik. Schreiben in illiberalen Zeiten". Eröffnet wird die Buchmesse am 15. Oktober unter anderem von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Ministerpräsident Boris Rhein (CDU).
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LiBeraturpreisverleihung ausgesetzt
Die Verleihung des LiBeraturpreises wird in diesem Jahr ausgesetzt. Wie der vergebende Verein Litprom jüngst mitteilte, kam kein Termin für die nachträgliche Preisverleihung an die palästinensische Autorin Adania Shibli zustande. Der Verein habe "mehrere konkrete Angebote für eine nachgeholte Preisverleihung oder eine anderweitige Preisvergabe gemacht", wie er schreibt. "Es konnte keine Einigung auf ein Format erreicht werden."
Wie er weiter mitteilte, bedaure der Vorstand von Litprom, dass eine Preisvergabe 2023 nicht möglich war. Der Verein nehme dies zum Anlass, die Preisvergabe 2024 auszusetzen und das Konzept und Vergabeverfahren des LiBeraturpreises zu überdenken. Dies soll unter anderem im Austausch mit der Branche während der Buchmesse geschehen, teilte eine Litprom-Sprecherin am Dienstag auf Anfrage mit.
Adania Shibli sollte am 20. Oktober 2023 den LiBeraturpreis auf der Buchmesse bekommen. Aufgrund einer Antisemitismus-Kontroverse über ihren Roman "Eine Nebensache" verschob Litprom ihn auf einen ungenannten Zeitpunkt nach der Buchmesse.
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Publikums-Highlights: Thi Nguyen-Kim, Saviano, Gottschalk
Die Frankfurter Buchmesse hat am Montag die diesjährigen Publikumshighlights bekanntgegeben - die Besucherinnen und Besucher erwarten wieder eine ganze Reihe von Promis, die in Talks, bei Lesungen oder in Signierstunden zu erleben sind. Mit dabei sind etwa die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim, der italienische Autor und Kritiker der aktuellen italienischen Regierung, Roberto Saviano, und TV-Moderator Thomas Gottschalk.
Events sind außerdem geplant mit Star-Autor Sebastian Fitzek, Comedian Bülent Ceylan und HipHopper Dikka. Besonderes, weil neues Highlight in diesem Jahr: die New Adult Area in Halle 1.2. Auf 8.000 Quadratmetern sollen die Genres New Adult, Romantasy und Dark College – inklusive vieler queerer Verlage – ein weiteres Zuhause finden. Deren zahlreiche Fans treffen auf der New Adult Stage auf Autorinnen wie Jane S. Wonda.
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Escape Room soll Goethes Reise durch Italien zeigen
Frankfurt ist Stadt der Buchmesse und Goethe-Stadt. Johann Wolfgang Goethe wuchs seiner Zeit in Frankfurt auf, reiste später wie auch sein Vater nach Italien, dem diesjährigen Buchmesse-Ehrengast. Über seine Zeit in Italien (September 1786 und Mai 1788) schrieb er in seinem Reisebericht "Italienische Reise". Zur Buchmesse soll ein sogenannter Escape Room - eine spielerische Gemeinschaftsaufgabe - auf dem Platz vor der Paulskirche in Frankfurt aufgebaut werden. Er soll zeigen, wie Goethe damals in Rom lebte und durch Italien reiste.
In der Paulskirche fand 1949 die erste Buchmesse statt, nicht weit entfernt von Goethes Elternhaus, heute als Goethe-Haus bekannt. "Mit dem Escape Room auf dem Paulsplatz lassen sich Goethe und unser Ehrengast Italien auf besondere Weise miteinander erleben", sagte Buchmesse-Direktor Juergen Boos. Zu gewinnen gibt es demnach Eintrittskarten für die Buchmesse und das Goethe-Haus. Sie können den Escape Room ab dem Buchmessen-Montag (14. Oktober) und bis zum letzten Tag der Messe (20. Oktober) besuchen.
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Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024 veröffentlicht
Vier Autorinnen und zwei Autoren stehen in diesem Jahr mit ihren Romanen auf der am Dienstag veröffentlichten Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Unter den sechs Nominierten sind Martina Hefter ("Hey guten Morgen, wie geht es dir?"), Maren Kames ("Hasenprosa"), Clemens Meyer ("Die Projektoren"), Ronya Othmann ("Vierundsiebzig"), Markus Thielemann ("Von Norden rollt ein Donner") und Iris Wolff ("Lichtungen").
Der Deutsche Buchpreis wird immer am Montag vor dem Beginn der Frankfurter Buchmesse überreicht - in diesem Jahr ist das der 14. Oktober. Die Autorinnen und Autoren erfahren erst am Abend der Preisverleihung, wer gewonnen hat. Zuvor hatte die Jury im August die 20 Titel lange Longlist veröffentlicht.
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Buchmesse diskutiert Weltthemen bei "Frankfurt Calling"
Was bewegt die Menschen im Jahr 2024? Was sind die drängenden Fragen des Welt- und Zeitgeschehens? Antworten auf diese elementaren Fragen will die Frankfurter Buchmesse ab dem 16. Oktober geben. Das kulturpolitische Programm der Buchmesse in diesem Jahr heißt "Frankfurt Calling – Perspectives on Culture and Politics" und findet die gesamte Messewoche über im Frankfurt Pavilion auf der Agora und auf weiteren Bühnen auf dem Messegelände statt.
Teil von Frankfurt Calling sind Roberto Saviano, Mai Thi Nguyen-Kim, Michel Friedman, Nancy Faeser, Yuval Noah Harari, Eva Menasse, Omri Boehm und Atef Abu Saif. Einige Themen der Panels, Lesungen und Performances sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der Nahostkonflikt und seine Rezeption, Black Feminism, KI und Sprache sowie das weltweite Erstarken des Populismus.
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Gastland Italien mit 91 Autoren bei Buchmesse
91 italienische Autorinnen und Autoren haben ihre Teilnahme an der diesjährigen Frankfurter Buchmesse angekündigt. Das teilten die Organisatoren am Dienstag in Frankfurt mit. Italien ist diesmal Ehrengastland. Der italienische Gemeinschaftsstand soll am 16. Oktober mit einer Veranstaltung zur Buchkultur in Italien und ihrer Vermittlung ins Ausland eröffnet werden.
Angekündigt wurden zahlreiche literarischen Veranstaltungen und "Debatten über das Zeitgeschehen und die großen Themen unserer Zeit". Hinzu kämen Veranstaltungen, die von verschiedenen italienischen Regionen organisiert werden. Das Programm sei "so repräsentativ wie möglich". Im Vorfeld gab es Diskussionen über eine mögliche Einflussnahme der Politik auf die Gestaltung des Gastauftritts.
In Frankfurt erwartet wird auch der Mafia-Enthüllungsjournalist Roberto Saviano, berichtete das Buchbranche-Fachmagazin "Börsenblatt" bereits im Juni. Er komme allerdings nicht innerhalb der offiziellen Delegation des Ehrengasts Italien, sondern auf Einladung seines deutschen Verlags Hanser, des ZDF und der Buchmesse.
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Vorverkauf für ARD Radiokulturnacht beginnt
Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse veranstaltet der Hessische Rundfunk (hr) auch in diesem Jahr wieder die beliebten Büchernächte im hr-Sendesaal. Am Buchmessen-Freitag und -Samstag, 18. und 19. Oktober, 20 Uhr, stehen Gespräche mit Autorinnen und Autoren zu ihren Neuerscheinungen, Lesungen von aktuellen Hörbüchern sowie musikalische Begleitung vom Heinz-Dieter Sauerborn Quartett auf dem Programm. Karten dafür können ab jetzt erworben werden.
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Unis bieten neuen Studiengang zum Buchmarkt an
Wie wird Literatur der Gegenwart vermittelt? Wie arbeiten Verlage mit Autoren und Übersetzern zusammen? Wie werden Bücher vermarktet? Diese und andere Themen mehr sind Stoff des neuen Masterstudiengangs "Internationale Literaturen und Buchmärkte", den die Goethe-Universität Frankfurt und die Philips-Universität Marburg gemeinsam mit der Frankfurter Buchmesse entwickelt haben. Der neue Master ist auf vier Semester angelegt und startet erstmals im Wintersemester 2024/25.
Fester Bestandteil des Studiums ist nach Angaben der Universitäten ein mehrmonatiges Praktikum bei der Frankfurter Buchmesse oder einem ihrer Partner weltweit - wobei die romanisch-sprachigen Länder im Fokus stehen. Mögliche Berufsfelder sind internationale Buchmessen, Verlage, Agenturen, Literaturhäuser, Kulturjournalismus oder Forschung und Lehre.
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Hessische Buchhandlungen ausgezeichnet
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat die hessischen Gewinner des Deutschen Buchhandlungspreises 2024 bekanntgegeben. Mit dem Preis zeichnet die Bundesregierung Buchhandlungen aus, die sich in besonderem Maße um die gesellschaftliche Bedeutung des Kulturguts Buch sowie um das kulturelle Leben vor Ort verdient gemacht haben oder ein besonders vielfältiges oder auch spezielles Buchsortiment anbieten.
Das sind die Gewinner-Buchhandlungen:
- Brencher Buchhandlung, Kassel
- buch78, Neu-Isenburg
- Büchergilde Buchhandlung am Markt, Darmstadt
- Buchhandlung Bornhofen, Gernshein
- Buchhandlung Rübezahl, Dillenburg
- Buchhandlung Vaternahm, Wiesbaden
- Buchladen 7. Himmel, Eschborn
- HAPPY, Frankfurt am Main
- Karl Marx Buchhandlung, Frankfurt am Main
- Kronberger Bücherstube, Kronberg
- Residenz-Buchhandlung, Weilburg
- Steinmetz'sche Buchhandlung, Offenbach am Main
- Ulenspiegel Die Buchhandlung, Fulda
- Wortreich - Buchhandlung in der Villa Herrmann, Ginsheim-Gustavsburg
Ausgewählt wurden die Buchhandlungen von einer unabhängige Jury. Sie erhalten jeweils ein dotiertes Gütesiegel verbunden mit einer Prämie in drei Preiskategorien von 7.000, 15.000 und 25.000 Euro. In welcher der Preiskategorien die Inhaberinnen und Inhaber ausgezeichnet werden, erfahren sie bei der feierlichen Preisverleihung am 8. September in Frankfurt (Oder).
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Buchmesse-Tickets nun online zu kaufen
Knapp drei Monate dauert es noch bis zum Beginn der Frankfurter Buchmesse (16. bis 20. Oktober): Wer den Besuch schon im Kalender markiert hat, kann sich seit heute auch ein Ticket kaufen. Eine Tageskarte kostet Fachbesucher und Fachbesucherinnen online in diesem Jahr 89 Euro, ein Dauerticket von Mittwoch bis Sonntag 159 Euro. Die Buchmesse ist auch in diesem Jahr von Mittwoch bis Freitag um 14 Uhr zunächst nur für das Fachpublikum geöffnet, ab Freitagnachmittag kann jeder und jede die Buchmesse besuchen. Ein Tagesticket für das Besucher-Wochenende kostet 28 Euro, das Freitagnachmittags-Ticket 22 Euro.
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Deutscher Buchmarkt wieder auf Wachstumskurs
Der Umsatz des deutschen Buchmarkts ist im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 9,71 Milliarden Euro gestiegen. Im Jahr 2022 war der Umsatz noch um 1,9 Prozent gesunken, wie der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Buchhandels, Peter Kraus vom Cleff, am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. In der ersten Hälfte dieses Jahres sei der Umsatz weiter leicht um 1,2 Prozent gewachsen.
Das Geschäft in den Buchhandlungen macht den Angaben zufolge weiter den wichtigsten Vertriebsweg aus, der Onlinehandel holt aber weiter auf. Die beiden wichtigsten Warengruppen und Umsatztreiber sind nach den Worten von Kraus vom Cleff die Belletristik, die 35,5 Prozent des Buchmarkts ausmacht, sowie die Kinder- und Jugendbücher, die einen Marktanteil von 18,3 Prozent haben. Der Boom der Hörbücher habe sich fortgesetzt, in diesem Segment wuchs der Umsatz im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent.
Der Zunahme des Buchmarkt-Umsatzes steht eine Abnahme der Titel gegenüber. Die Erstauflagen sind im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent auf 60.230 gesunken, die Übersetzungen ins Deutsche um 6,8 Prozent auf 8.760. Auch die Lizenzvergaben deutscher Bücher ins Ausland sind leicht zurückgegangen.
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Friedenspreis für Historikerin Anne Applebaum
Die polnisch-amerikanische Historikerin und Journalistin Anne Applebaum wird in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Die Jury lobte ihre Analysen autokratischer Systeme. Damit leiste sie einen wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Frieden. Die Preisverleihung findet traditionell am letzten Tag der Frankfurter Buchmesse - in diesem Jahr ist das der 20. Oktober - in der Paulskirche statt.
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Deutscher Sachbuchpreis geht an Historikerin Morina
Die Historikerin Christina Morina hat für ihr Werk "Tausend Aufbrüche" den Deutschen Sachbuchpreis 2024 erhalten. Die Jury wählte "Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren" vom Siedler Verlag am Dienstagabend unter den acht nominierten Büchern für die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung aus.
Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels würdigt damit zum vierten Mal ein herausragendes Sachbuch in deutschsprachiger Originalausgabe, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt. Demokratien auf der ganzen Welt seien derzeit in der Krise, erklärte die Jury.
"Die Frage aber, was es eigentlich heißt, Demokratie zu leben, gerät dabei oft in den Hintergrund." Die 48 Jahre alte Morina ist Hochschullehrerin an der Universität Bielefeld.
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Friedenspreisträger Zhadan lässt sich zum Soldaten ausbilden
Der vom Deutschen Buchhandel 2022 mit dem Friedenspreis ausgezeichnete ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan lässt sich in seinem von Russland angegriffenen Heimatland zum Soldaten ausbilden. Das teilte er am Donnerstag bei Facebook mit. Er sei der Nationalgarde beigetreten und durchlaufe die Grundausbildung, schrieb er dort. Ein angehängtes Foto zeigt Zhadan in Tarnkleidung. Den Schritt hatte der Schriftsteller bereits Anfang des Jahres im Interview mit der Zeitung "Kyiv Independent" angekündigt.
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Suche nach dem Jugendwort 2024 beginnt
Deutschland sucht das "Jugendwort des Jahres": Seit Mittwoch sammelt der Langenscheidt Verlag Vorschläge, welche Begriffe 11- bis 20-Jährige besonders häufig verwenden. Im Internet können bis zum 18. Juli die Kandidaten eingereicht werden, wie der Verlag am Mittwoch mitteilte.
Das Siegerwort soll am 19. Oktober live auf der Frankfurter Buchmesse bekanntgegeben werden. Im vergangenen Jahr hatte "goofy" das Rennen gemacht.
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Gastland Italien stellt sich vor
Unter dem Motto "Verwurzelt in der Zukunft" präsentiert sich Italien in diesem Herbst als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse (16.-20. Oktober). Den Gastlandpavillon soll wie eine italienische Piazza gestalten werden, auf der diskutiert und gestritten werden kann.
Auch schon bei der Pressekonferenz am Dienstag ging es kontrovers zu: Journalisten vermissten prominente, aber regierungskritische Autoren wie Roberto Saviano auf der Gästeliste. Dieser werde wohl von seinem deutschen Verlag eingeladen, sprang Buchmessen-Direktor Boos dem Sonderbeauftragten der italienischen Regierung für den Buchmessen-Auftritt bei. Man habe eben eine Auswahl treffen müssen, sagte Mauro Mazza.
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Buchmesse verlängert Vertrag für Standort Frankfurt bis 2028
Die Frankfurter Buchmesse hat ihren Vertrag mit der Messe Frankfurt bis 2028 verlängert. Seit 1951 wird die Buchmesse an diesem Standort ausgerichtet. "Frankfurt ist Deutschlands internationalste Stadt, und wir sind und bleiben Frankfurts internationalste Messe", sagte Buchmessedirektor Juergen Boos am Freitag.
Der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) - der auch Messe-Aufsichtsratsmitglied ist - sagte, die Buchmesse sei von "unschätzbarem Wert für Frankfurt, die Wiege der Demokratie in Deutschland. Gerade auch vor dem Hintergrund des diesjährigen 75-jährigen Jubiläums der deutschen Verfassung freue ich mich über die Entscheidung der Frankfurter Buchmesse, dem Standort treu zu bleiben."
Die nächste Frankfurter Buchmesse findet vom 16. bis zum 20. Oktober statt. Ehrengast ist dann Italien. Bei der vorherigen Ausgabe im Oktober 2023 waren rund 215.000 Besucher sowie mehr als 100.000 Fachbesucher gezählt worden, insgesamt waren rund 4.000 Aussteller aus 95 Ländern gekommen.
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Deutscher Sachbuchpreis 2024: Die Nominierten stehen fest
Die Jury des Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat acht Titel für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 ausgewählt. Die sieben Jurymitglieder sichteten dazu 225 Bücher von 115 Verlagen, die seit April 2023 erschienen sind. Der Gewinnertitel soll am 11. Juni in der Hamburger Elbphilharmonie ausgezeichnet werden, wie der Börsenverein am Dienstag mitteilte.
Die nominierten Titel (in alphabetischer Reihenfolge):
- Jens Beckert, Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht (Suhrkamp, März 2024)
- Sebastian Conrad, Die Königin. Nofretetes globale Karriere (Propyläen, Februar 2024)
- Ruth Hoffmann, Das deutsche Alibi. Mythos "Stauffenberg-Attentat" – wie der 20. Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird (Goldmann, April 2024)
- Roman Köster, Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit (C.H.Beck, Oktober 2023)
- Christina Morina, Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren (Siedler, September 2023)
- Frauke Rostalski, Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit (C.H.Beck, März 2024)
- Marcus Willaschek, Kant. Die Revolution des Denkens (C.H.Beck, August 2023)
- Moshe Zimmermann, Niemals Frieden? Israel am Scheideweg (Propyläen, Februar 2024)
Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verleiht den mit insgesamt 42.500 Euro dotierten Deutschen Sachbuchpreis in diesem Jahr zum vierten Mal. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält 25.000 Euro, die sieben Nominierten erhalten je 2.500 Euro. Ausgezeichnet wird ein herausragendes Sachbuch in deutschsprachiger Originalausgabe, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt.
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Buchpreis: 180 Romane von 106 Verlagen eingereicht
Der 20. Deutsche Buchpreis wirft seine Schatten voraus: Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag mitteilte, schicken in diesem Jahr 106 deutschsprachige Verlage insgesamt 180 Titel ins Rennen um den Roman des Jahres. 78 Verlage sitzen den Angaben zufolge in Deutschland, zehn in der Schweiz und 18 in Österreich.
Die siebenköpfige Jury entscheidet über den Roman des Jahres in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Am 20. August 2024 gibt sie die 20 nominierten Titel bekannt. Aus dieser Longlist wählt sie sechs Titel für die Shortlist, die am 17. September 2024 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung, am 14. Oktober 2024, erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, wer von ihnen den Deutschen Buchpreis gewonnen hat.
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Pixi-Bücher erstmals auf Buchmesse vorgestellt
Pixi-Bücher haben einen Umfang von zehn mal zehn Zentimetern und 24 farbig bebilderte Seiten - daran hat sich seit dem Erscheinen der ersten Exemplare vor 70 Jahren nichts geändert. Sie kosteten anfangs 50 Pfennige, heute 99 Cent. Jedes Kind sollte sich ein Buch leisten können, fand Per Hjald Carlsen, Gründer und Namensgeber des Carlsen Verlags, der die Pixi-Bücher herausgibt.
Der in Berlin geborene Däne Carlsen gründete den Verlag 1953. Er brachte zunächst Geschichten über den Bären "Petzi" und dessen Freunde heraus. Das erste Buch in der Pixi-Reihe hieß "Miezekatzen" und erschien nach Verlagsangaben im April 1954. Auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst präsentierte Carlsen die neue Reihe dann erstmals öffentlich. Die namensgebende Figur Pixi - laut Verlag ein Waldwichtel - taucht seit 1982 in den Büchern auf.
Jährlich erscheinen mittlerweile mehr als 100 neue Titel. Fast 2.700 Ausgaben und mehr als 500 Millionen verkaufte Exemplare sind in den 70 Jahren zusammengekommen. Im Geburtstagsjahr kommen Titel von berühmten Autorinnen und Autoren wie Cornelia Funke, Paul Maar und Andreas Steinhöfel dazu.
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Junge Menschen kaufen wieder mehr Bücher
Im vergangenen Jahr ist deutlich mehr Geld für Kinder- und Jugendbücher ausgegeben worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, die am Donnerstag in Frankfurt vorgestellt wurde. Zwischen 2019 und 2023 seien die Ausgaben für Kinder- und Jugendbücher in Deutschland um 7,4 Prozent auf 672 Millionen Euro gestiegen.
Noch kräftiger hätten die Buchkäufe von und für junge Menschen überhaupt zugenommen, sie seien zwischen 2019 und 2023 um 32 Prozent gestiegen. Jugendliche ab 13 Jahre kaufen nach der Studie inzwischen mehr Belletristik als Kinder- und Jugendbücher. Auch das Lesen in Originalsprache gewinnt größere Bedeutung. Fast alle Jugendlichen bevorzugen ein gedrucktes Buch vor E-Books und Hörbüchern: 97 Prozent nutzen gedruckte Bücher am häufigsten.