Fahrgasse Frankfurt damals vs. heute

Der Instagram-Account "Damals in Frankfurt" macht Stadtgeschichte zum Social-Media-Erfolg. Dahinter steckt Mirco Becker aus Frankfurt - der damit plötzlich ein ziemlich gefragtes Hobby hat.

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"Damals in Frankfurt" auf Instagram: Warum Gründer Mirco Becker über Frankfurts Stadtgeschichte postet

Damals in Frankfurt
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Jahrelang ist Mirco Becker an einer alten Villa in Frankfurt-Bornheim vorbeigelaufen. "Irgendwie hat es mich mehr und mehr gecatcht, herauszufinden, warum da diese Villa steht, die verfällt, aber total schön ist." So sei es ihm mit vielen Orten in Frankfurt gegangen. Deshalb habe er sich schließlich auf die Suche der jeweiligen Geschichte gemacht - daraus entstanden ist der Instagram-Account "Damals in Frankfurt".

Wie sah die Hauptwache früher aus, welche Funktionen hatte sie und was hat sich dort abgespielt? All das gibt es verpackt in Instagram-Posts. Seit Juni dieses Jahres gibt es den Account. Und seitdem steigt die Zahl der Follower kontinuierlich, mittlerweile folgen ihm knapp 12.000 Menschen.

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"Es ist so interessant herauszufinden, wie das frühere Stadtbild war und warum das heutige teilweise ganz schön anders aussieht", sagt Mirco Becker. Das stetige Wachstum der Stadt findet der Account-Gründer besonders fesselnd: "Frankfurt war eine ganz, ganz kleine Keimzelle auf dem Römerberg, umgeben von einer Mauer. Und diese Mauer musste mehrfach erweitert werden, weil die Stadt aus allen Nähten platzte." Und das halte bis heute an.

Gerade nach den Folgen der Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges habe sich das Stadtbild stark verändert, zudem habe man vieles immer wieder an die sich wandelnden Bedürfnisse der Stadtbewohner:innen anpassen müssen, so Micro Becker. "Diese Stadt stand niemals still."

Frankfurts Zeitgeschichte in hip

Seine Recherche der Frankfurter Stadtgeschichte habe sich allerdings oft sehr trocken gestaltet. Es habe nicht den einen perfekten Channel zu dem Thema gegeben, sagt Mirco Becker. Also sei er selbst tätig geworden. Er begann die Posts hochzuladen, die er selbst vermisst hatte. "Es war ein bisschen planlos am Anfang", sagt Mirco Becker. "Ich wollte einfach mal gucken, ob es irgendjemanden interessiert."

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Für seine inhaltliche Recherche nutze der 34-Jährige Literatur, Online-Plattformen, Gespräche mit Expert:innen oder Informationen des Instituts für Stadtgeschichte. Sein Bildmaterial beziehe er beispielsweise aus dem Fotoarchiv von Gottfried Vömel, der Frankfurter Chemiker widmete sich in den 1920er-Jahren der Stadtfotografie. Es gebe aber auch immer wieder öffentlich nutzbare Bilder online zu finden, so Mirco Becker.

Zu Recherche und Bildbeschaffung kämen noch dasTexten und die grafische Umsetzung. Ein einzelner Post kann laut Becker so mehrere Stunden Arbeit bedeuten. Und trotzdem betreibt er den Account als Hobby neben seinem Vollzeitjob. Daran ändern wolle der 34-Jährige nichts, die steigende Followerzahl sei aber ein schönes Feedback: "Es freut mich in erster Linie, dass es so viele Menschen gibt, die sich auch für die Stadtgeschichte begeistern und ein Verständnis dafür entwickeln, wie Frankfurt zu dem wurde, was es heute ist."