Gerade erst ist er in einer Nacht-und-Nebel-Aktion demontiert worden. Nun die Überraschung im Dauerstreit um den Kasseler documenta-Obelisken: Oberbürgermeister und Künstler haben sich nach Monate langem Streit auf einen neuen Platz geeinigt.

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Nach monatelangem Streit und einem viel diskutierten Abbau haben sich die Stadt Kassel und der nigerianisch-amerikanische Künstler Olu Oguibe auf einen Standort für den documenta-Obelisken geeinigt. Wie Stadt und Künstler am Donnerstag meldeten, zieht das Kunstwerk auf die Treppenstraße nahe der Innenstadt.

Die 16 Meter hohe Steinsäule war am Tag der Deutschen Einheit in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgebaut worden. "Ich habe immer betont, dass wir weiterhin im Gespräch bleiben werden, wie es mit dem Kunstwerk weitergeht", sagte Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD). Ein Kaufvertragsentwurf habe dem Künstler seit Längerem vorgelegen.
Erfreuliches Zeichen
Dass das Kunstwerk mit dem Titel "Fremdlinge und Flüchtlinge Monument" weit sichtbar auf einer Achse von documenta-Außenkunstwerken in der Innenstadt erhalten bleibe, setze ein erfreuliches und deutliches Zeichen, betonte der Oberbürgermeister. Die Spender der zuvor gesammelten 126.000 Euro hätten sich erneut bereit erklärt, mit dem Geld den Ankauf des Obelisken zu finanzieren. Wann genau das Kunstwerk wieder aufgebaut wird, ist nach Angaben der Stadt noch unklar. Derzeit werde es sicher verwahrt.

Auch er habe immer dafür geworben, die Arbeit in Kassel zu halten, schrieb der Künstler in einer Mitteilung. Das sei sein wichtigstes Ziel gewesen, weswegen er dem neuen Standort nun doch zugestimmt habe. Die Diskussionen darum seien aber nicht umsonst gewesen - immerhin gehe es um die Freiheit der Kunst.
Sendung: hr-INFO, 11.10.2018, 12 Uhr