Drei Fotos nebeneinander: links das Kloster Lorsch aus der Vogelperspektive, mitte ein Fassadenausschnitt der Saalburg mit Skulptur und rechts eine Wasserkaskade umrahmt von einem Park.

Es gibt Orte auf der Welt, die sind so wichtig, dass sie für immer bewahrt werden sollen. Die Unesco zeichnet solche als Welterbestätten aus. Am Sonntag werden sie gefeiert. Diese sieben besonders schützenswerten Orte liegen in Hessen.

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Unesco-Welterbetag: Kloster Lorsch

hessenschau vom 05.06.2022
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Der Limes, die Mathildenhöhe, die Buchen des Nationalparks Kellerwald-Edersee - in Hessen gibt es mehrere Orte, die von der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (Unesco) als besonders schützenswert eingestuft werden. Deutschlandweit gibt es mittlerweile 51 Welterbestätten, sieben davon in Hessen.

Vor 50 Jahren verabschiedete die Staatengemeinschaft die Unesco-Welterbekonvention, seit 2005 soll der jährliche Welterbetag am ersten Sonntag im Juni auf sie aufmerksam machen.

Grund genug, sich die hessischen Schätze einmal anzusehen. Denn egal, ob kulturinteressiert oder auf körperliche Aktivität aus: Wer ein tolles Ausflugsziel in Hessen sucht, wird bei den Welterbestätten fündig.

Kloster Lorsch

Ein historisches Bauwerk, umgeben von einem Park und Menschen, die es besichtigen.

Die älteste Welterbestätte in Hessen ist das Kloster Lorsch. Bereits seit 1991 ist die ehemalige Benediktiner-Abtei mit dem Kloster Altenmünster auf der Liste der Unesco. Urkundlich erwähnt wurde das Kloster erstmals 764. Im Jahr 772 wurde es an Karl den Großen übertragen und zum Königskloster, zwei Jahre darauf wurde die Klosterkirche geweiht.

Deutschlandweit handelt es sich um eins der ältesten sowie bedeutendsten Baudenkmäler aus der vorromanischen Zeit. Es gilt als Wahrzeichen karolingischer Baukunst und Klosterkultur in Mitteleuropa.

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Besuch im Kloster Lorsch

Klostergelände mit Königshalle, Kirchenfragment und Kräutergarten sowie Kloster Altenmünster sind ganzjährig täglich frei zugänglich bis zum Einbruch der Dunkelheit. Königshalle, Schaudepot, Museumszentrum und Freilichtlabor haben gesonderte Öffnungszeiten. Weitere Infos gibt es hier.

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Grube Messel

Urpferdchen Grube Messel

Früher wurde in der Grube Messel Ölschiefer abgebaut, doch dann fand man vor Ort spektakuläre Fossilien. Darunter waren Überreste von mehr als siebzig Urpferden sowie das vollständige Skelett eines Primaten. "Ida" ist weltweit das älteste komplett erhaltene Exemplar und gilt in der Evolution der Affen und Menschen als Bindeglied.

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Hessen begeht den Welterbetag

Drei Fotos nebeneinander: links das Kloster Lorsch aus der Vogelperspektive, mitte ein Fassadenausschnitt der Saalburg mit Skulptur und rechts eine Wasserkaskade umrahmt von einem Park.
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Heute gibt ein Besucherzentrum Aufschluss über Themen wie Landschaft, Vulkanismus oder Dschungel. Eine virtuelle "Fahrt in die Tiefe" simuliert über eine 360-Grad-Projektion eine Bohrung bis in 433 Meter unter die Erde. Auch fossile Fundstücke sind ausgestellt.

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Besuch der Grube Messel

Das Besucherzentrum der Grube Messel ist ganzjährig von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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Oberes Mittelrheintal

Loreleyfelsen bei St. Goar (Rheinland-Pfalz) inmitten des UNESCO-Weltkulturerbegebiets Mittelrheintal

Seit zwei Jahrtausenden ist der Rhein einer der wichtigsten Verkehrswege für den kulturellen Austausch zwischen der Mittelmeerregion und dem Norden Europas. Das Obere Mittelrheintal wartet mit besonders vielen gut erhaltenen Burgen und Schlössern auf. Die Unesco hat die Landschaft zwischen Koblenz im Norden und Bingen und Rüdesheim (Rheingau-Taunus) im Süden wegen ihrer hohen Bedeutung für Kultur und Geschichte als schützenswert eingestuft.

Wer das Gebiet erkunden will, kann aus unterschiedlichen Routen wählen: etwa die "William Turner Route", die nach dem berühmten Maler benannt wurde und sich auf die Suche nach den Spuren der Rheinromantik begibt, oder die "Route der Welterbe-Gärten", die auf 30 Gartenanlagen vom Heilkräuter- bis zum Rosengarten verweist. Sie sollen das Verhältnis von Mensch und Natur zeigen.

Weitere Informationen

Das Obere Mittelrheintal erkunden

Weitere Informationen zu den Routen finden Sie hier.

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Obergermanisch-Raetischer Limes

Römerkastell Saalburg

Die Außengrenzen des römischen Reichs zogen sich von Schottland bis zu nordafrikanischen Gebieten. Immerhin rund 550 Kilometer ist der Obergermanisch-Raetische Limes lang. Auf einer Fläche von circa 220 Quadratkilometern durchzieht dieser Grenzwall vier Bundesländer. Das entsprechende Unesco-Erbe gilt deswegen auch als Gemeinschaftsprojekt von Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.

Der hessische Abschnitt ist 153 Kilometer lang und reicht von Heidenrod-Grebenroth (Rheingau-Taunus) bis Seligenstadt (Offenbach). Im 2. Jahrhundert nach Christus gab es dort 30 Kastelle und etwa 300 Wachtürme. An vielen Stellen sind die Überbleibsel davon noch zu sehen. Im wieder aufgebauten römischen Kastell Saalburg im Taunus lassen sich zudem rekonstruierte Räume erleben und archäologische Funde begutachten.

Weitere Informationen

Auf den Spuren der Römer

Das Römerkastell Saalburg ist von März bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr göffnet, von November bis Februar immer dienstags bis sonntags von 9 bis 16 Uhr.

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Alte Buchenwälder Deutschlands

Panoramafoto einer Landschaft mit bewaldeten Hügeln.

Nicht Weltkultur-, sondern Weltnaturerbe ist eine handverlesene Gruppe Buchenwälder in Deutschland. Als besonders naturbelassen ausgezeichnet ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Er ist ruhig gelegen mit vielen Hügeln und Kuppen; weder Straßen noch Siedlungen zerschneiden seine Fläche.

Der Nationalpark lädt zum Wandern oder Radfahren ein. Nach vorheriger Anmeldung sind auch geführte Wanderungen möglich. Im Wildtierpark Edersee können heimische Wildtiere und eine Greifvogel-Flugschau aus nächster Nähe beobachtet werden.

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Aktivitäten im Nationalpark Kellerwald-Edersee

Der Wildtierpark hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Flugschau der Greifenwarte Edersee findet von Dienstag bis Sonntag jeweils um 11 und um 15 Uhr statt. Weitere Informationen gibt es hier.

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Bergpark Wilhelmshöhe

In einem Park eingebettet eine Wasserkaskade von unten fotografiert. Oben, am Beginn der Treppen, auf welchen Wasser runterfließt, steht eine Skulptur, ein überdimensionaler männlicher Körper.

Eine stolze Wassermenge von 750.000 Litern wird durch die Anlage des Bergparks Wilhelmshöhe in Kassel gelenkt. Sie erstreckt sich vom Herkules über einen 350 Meter langen Wasserfall bis zum Schloss Wilhelmshöhe und darüber hinaus. Das Wasser wird in verschiedenen Becken gesammelt und durch unterirdisch verlaufende Röhren geleitet. Kaskaden, tosende Wasserfälle, plätschernde Bachläufe und Seen, schließlich eine rund 50 Meter hohe Fontäne - die mehr als 230 Höhenmeter bieten so einiges.

Die Anfänge der Gestaltung des Bergparks werden auf die 1680er Jahre datiert, das Schloss diente bis 1866 den Landgrafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel, später den preußischen Königen und deutschen Kaisern als Sommerresidenz. Seit 2013 ist der Bergpark Wilhelmshöhe Unesco-Welterbe - als erster Bergpark weltweit.

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Der Bergpark Wilhelmshöhe ist rund um die Uhr geöffnet.

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Mathildenhöhe Darmstadt

Mathildenhöhe Darmstadt

Sie sollte eine ganzheitliche Vision des modernen Lebens verkörpern: die Mathildenhöhe in Darmstadt. Der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein gründete 1899 eine Künstlerkolonie zur Förderung des hessischen Kunstgewerbes. Bis 1914 entstanden auf einem Plateau oberhalb der Altstadt verschiedene Bauten sowie eine Parkanlage mit Skulpturen, Brunnen und Gartenpavillons. 2021 wurde die Mathildenhöhe als neuester hessischer Ort von der Unesco ausgezeichnet.

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Besuch der Mathildenhöhe

Das Ausstellungsgebäude ist derzeit aufgrund von Sanierungsarbeiten für den Publikumsverkehr geschlossen. Das Museum Künstlerkolonie ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, der Hochzeitsturm kann zwischen März und September dienstags bis donnerstags von 10 bis 19 Uhr sowie freitags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr besichtigt werden.

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