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Mia Morgan: Musik, Depressionen, eine Million Klicks

Mia Morgan

Mia Morgan ist ein Multitalent: Selbstdarstellerin, Bloggerin, Fotografin - und Musikerin. Mit "Waveboy" landete sie einen Underground-Hit, nun kommt ihr erstes Album auf den Markt. Dabei war ihre Jugend in Kassel alles andere als erfolgversprechend.

Diese Frau ist ein Gesamtkunstwerk: Die 28-jährige Mia Morgan steht auf Tattoos, mag ihre Haare am liebsten platinblond, ihr Lippenstift leuchtet. Dazu trägt sie gerne Stiefel und Blumenkleider. Mia sieht sich als Künstlerin – mit einem großen Drang zur Bühne und zur Selbstinszenierung. Sie will nicht nur als Musikerin gehört werden, sondern sagt über sich: "Ich bin auch zum Angucken und zum Lesen."

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Dabei ging Mias Weg lange nur bergab. Mit ihrem exzentrischen Kleidungsstil fühlte sie sich als Teenagerin in ihrer Heimatstadt Kassel fehl am Platz und erntete herablassende Blicke, wenn sie draußen unterwegs war: "Ich wurde angeschaut wie eine außerirdische Lebensform." Sie litt unter Anorexie und Depressionen. Es folgten der Schulabbruch und ein Nebenjob bei H&M. Doch dann findet Mia ein Ventil: Die Kunst.

Ohne Schulabschluss an die Kunsthochschule

Sie beginnt zu schreiben: Texte, Prosa, Fiktion, Gedichte, Songtexte. Der erste Schritt aus dem Tief. Mia bloggt über ihre Krankheit, fotografiert und singt. Trotz fehlendem Schulabschluss bekommt sie einen Platz an der Kunsthochschule Kassel.

Und sie beschäftigt sich intensiver mit der Musik. Gesungen hat sie früher schon in Bands, jetzt bringt sich selbst die Basics verschiedener Instrumente bei, um ihre eigene Musik produzieren zu können. Dann hat sie die Idee für den Indie-Song "Waveboy": "Als ich den fertig hatte, wusste ich, dass das ein gutes Lied ist und dass ich es mit dem versuche."

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Mit dem alten Keyboard ihres Großvaters setzt sich Mia ins Wohnzimmer und nimmt Waveboy als Demo auf. Dazu dreht sie ein Low Budget Video auf dem Jahrmarkt. Dieses Video geht viral. Waveboy wird zum Underground-Hit, hat heute knapp eine Million Klicks auf Spotify.

Mia lernt Leute aus der Branche kennen. Max Rieger, Sänger von "Die Nerven" wird der Produzent ihrer ersten EP "Gruftpop", die 2019 erscheint. Es wird eine ehrliche Platte mit 80er-inspiriertem Indie-Pop und der Beginn ihrer musikalischen Karriere.

Kassel tut ihr wieder gut

Eine stark geschminkte Frau hält einen Luftballon in Form einer Kuh

Mit "Fleisch" legt sie jetzt ihr erstes Album vor. In den rockigen Pop-Songs geht es um die Auf und Abs beim Erwachsenwerden, in feministisch-empowernden Texten sagt sie ihre Meinung. Mittlerweile lebt Mia Morgan in Berlin. Denn obwohl sie noch an der Kunsthochschule immatrikuliert ist, ist Kassel eher ihr Rückzugsort geworden. Die Stadt, die laut Mia immer im Dornröschenschlaf zu sein scheint, tut ihr mittlerweile richtig gut.

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"Fleisch"

Das Album erscheint am 29. April. Ab 5. Mai geht Mia Morgan auf Deutschlandtour. Das Konzert im Frankfurter Ponyhof ist schon ausverkauft.

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