Eine Gruppe von Menschen steht auch einer Treppe und schaut in die Kamera.

Ein Robin Hood, wie man ihn noch nie gesehen hat: Das versprechen die Produzenten des Muscials, das im Sommer in Fulda Premiere feiert. An der Musik zur neuen Interpretation der berühmten Legende hat Weltstar Chris de Burgh mitgearbeitet.

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Sänger und Komponist Chris de Burgh bei Probenauftakt zu Robin-Hood-Musical

Sänger und Komponist Chris de Burgh bei Probenauftakt zu Robin-Hood-Musical in Fulda
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Lange mussten die Schauspielerinnen und Schauspieler, die Produzenten und auch Musiker Chris de Burgh auf diesen Moment warten: Am Dienstag sind in Fulda die Proben zum neuen Musical "Robin Hood" gestartet.

Eigentlich sollte die beliebte Mittelalter-Saga bereits im Jahr 2020 präsentiert werden. Doch zweimal sollte es nicht sein - Corona wegen. Nun, im dritten Anlauf, soll es klappen: Nach mehreren Previews ist die Premiere des Stücks auf der Bühne im Schlosstheater für den 3. Juni geplant.

Musik von de Burgh entscheidend geprägt

Mit Chris de Burgh ("Lady in Red") steuert ein echter Weltstar Teile der Musik bei. Der im Rock und Pop beheimatete Singer-Songwriter verleiht dem Stück Akzente. Er steuert unter anderem mehrere tragende Anker-Songs bei und hat die Musik des Stücks entscheidend mitgeprägt, wie Produzent Peter Scholz am Dienstag zum Probenauftakt erklärte.

De Burgh habe sein ganzes rockiges Potenzial einbringen können. "Es war die absolut richtige Entscheidung, mit ihm zusammenzuarbeiten", befand Scholz. Dabei ist de Burgh musikalisch eigentlich in einer anderen Welt, im Musik-Business, zu Hause. "Ja, es ist ein ganz anderes Genre. Gewöhnlich kreiere ich Popsongs von drei bis vier Minuten Länge. Aber ich habe die Herausforderung sehr genossen und eine Menge gelernt", sagte der 73 Jahre alte Ire im Gespräch mit dem hr.

Beim Musical müsse man immer bedenken, dass die Darsteller zwischen den Liedern sprechen und eine Geschichte erzählen, sagte de Burgh. In den ersten sechs Monaten habe er nicht genau gewusst, wie er das berücksichtigen könne. "Aber dann hat es irgendwie 'click' gemacht", sagte de Burgh.

Chris de Burgh

Wagnis wurde belohnt

Für die Fuldaer Musical-Macher war diese Kooperation auch ein Wagnis. "Es war am Anfang unklar, ob das überhaupt funktionieren wird. Er ist ja nicht aus unserem Metier", sagte Komponist Dennis Martin, "aber es hat super funktioniert. Seine Mitarbeit hat die musikalische Bandbreite deutlich erhöht. "Einige Songs stammen von ihm, andere von mir und wieder andere haben wir zusammen gemacht ", berichtete Martin. Über Monate hätten die beiden Musiker Zeit verbracht, um das musikalische Gewand für Robin Hood zu kreieren.

De Burgh war aber auch an der Entwicklung der Story beteiligt. "Das hat ihm besonders am Herzen gelegen", verriet Martin. "Für uns war es wichtig, angesichts der vielen Adaptionen der Erzählung, eine eigene Geschichte zu entwickeln. Man wird in Fulda einen Robin Hood erleben, wie man ihn noch nie gesehen hat."

Kampf um Freiheit wieder aktuell

Die Produzenten versprechen eine "völlig neue und eigenständige Interpretation der Legende. Action, Spannung und Romantik" sollen sich zu einem "mitreißenden Bühnen-Abenteuer" vereinen.

Mit Blick auf aktuelle Konflikte in der Welt und den Krieg in der Ukraine sagte Produzent Scholz: "Wir hätten wohl alle nicht gedacht, dass so etwas wie der Kampf für die Freiheit plötzlich wieder so aktuell wird."

Im Zentrum des Stücks steht der titelgebende Held Robin Hood, der mit seinen Gefährten in den Wäldern von Nottingham gegen die Unterdrückung kämpft und dabei die Liebe von Lady Marian gewinnt.

Verkörpert wird die Rolle des Robin Hood wegen der Vielzahl an Vorstellungen von mehreren Schauspielern. Für die Premiere ist Mark Seibert eingeplant, der mit zu den gefragtesten Musical-Darstellern im deutschsprachigen Raum zählt.

Held als konfliktbeladener Charakter

Friedrich Rau wird den Rächer der Entrechteten ebenfalls geben. Er war schon in Hauptrollen mehrerer Musical-Inszenierungen in Fulda zu sehen und freut sich auf die Rückkehr. "Unser Robin Hood - das ist eine Traumrolle, weil er ein zunächst zerstörter und konfliktbelasteter Charakter ist. Er fängt an als massives Arschloch - überheblich, gleichgültig und säuft sich die Hucke voll. Er ist kein liebenswerter Mensch. Aber sein Charakter wandelt sich, und diese Entwicklung darzustellen, ist natürlich reizvoll."

Portraitaufnahme eines jungen Mannes zwischen anderen Menschen

Bis Mitte Oktober stehen 177 Aufführungen im 680 Plätze fassenden Schlosstheater auf dem (Mammut-)Programm - ein Rekord für die Fuldaer Musical-Macher. Im Anschluss wird das Musical vom 10. Dezember bis 7. Januar 2023 im Theater Hameln (Niedersachsen) geboten.

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Musicals in Fulda

Fulda hat sich in den vergangenen Jahren kulturell auch zu einer Musical-Stadt entwickelt. Die Produzenten von Spotlight haben immer wieder Stücke auf die Bühne gebracht, mit denen sie Saison für Saison zehntausende Zuschauer ins Theater gelockt haben. Der nationale Durchbruch gelang mit "Die Päpstin" (2011). Danach folgten immer wieder Stücke, die auf den Wiedererkennungseffekt einer bekannten Vorlage oder Figur setzen: "Friedrich - Mythos und Tragödie" (2012), "Die Schatzinsel" (2015) und "Der Medicus" (2016). "Robin Hood" ist nun die achte Uraufführung von Spotlight.

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