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Open-Flair-Festival plant mit höheren Kosten

Historisches Foto aus unbeschwerteren Tagen: Papa Roach auf der Open-Flair-Bühne 2010.

Nach zwei Corona-Jahren sollen das Herzberg-Festival in Breitenbach und das Open-Flair in Eschwege in diesem Sommer wieder stattfinden. Die Kosten der Organisatoren sind allerdings stark gestiegen. Beide Festivals reagieren unterschiedlich darauf.

Rund 20.000 Besucher, gute Laune und natürlich richtig gute Musik - darauf freut sich Alexander Feiertag. Doch bis das Open-Flair-Festival im August in Eschwege stattfindet, gibt es für den Organisator noch viel zu tun.

Unter anderem arbeitet er mit dem Arbeitskreis Open Flair an einer Lösung, um nicht mit finanziellen Verlusten aus der Saison zu gehen. Die Vorfreude ist zwar da, jedoch etwas getrübt.

Kosten explodieren

Nach zwei Jahren Corona-Pause soll das beliebte Open-Air-Festival im Werra-Meißner-Kreis dieses Jahr wieder stattfinden. Die Künstler, die schon für 2020 zugesagt hatten, sollen auf der Bühne stehen. Bestätigt haben das unter anderen bereits Biffy Clyro, Annenmaykantereit und die Antilopen Gang.

Feiertag ist erleichtert, dass die Musiker ihre Verträge wie geplant einhalten werden. Dadurch entstünden in diesem Bereich kaum höhere Kosten. Bei der Bühnentechnik siehe das anders aus. Hier geht Feiertag aktuell von einer Preissteigerung um 36 Prozent aus im Vergleich zu 2019.

Hinzu kommen gestiegene Spritpreise, die sich auf die Transportkosten des Materials auswirken. Außerdem, so Feiertag, habe sich die Branche personell verändert.

Das bestätigt Gunther Lorz vom Herzberg-Festival: "Wir haben Bereiche, in denen wir unsere Crew komplett austauschen mussten. Gerade die Zahl erfahrener Facharbeiter hat abgenommen." Am Ende bedeute das höhere Kosten für die Open-Air-Veranstaltung, die Ende Juli in Breitenbach (Hersfeld-Rotenburg) stattfindet.

Auch schlechtes Wetter hält das Herzberg Publikum nicht vom tanzen ab.

Fundraising als Lösung?

Um die gestiegenen Kosten auszugleichen, werden die Tickets für das Herzberg-Festival teurer: 2019 lag der Preis bei 130 Euro, dieses Jahr zahlen die Besucher bei der Online-Buchung 187 Euro. Höhere Ticketpreise sind für das Open-Flair-Festival keine Option, da so gut wie alle Tickets bereits verkauft sind.

"Da können wir nicht einfach sagen, zahlt mal 40 Euro nach", sagt Feiertag. Also müsse eine andere Lösung her.

Um zu vermeiden, dass das Festival am Ende rote Zahlen schreibt, planen die Open-Flair-Organisatoren eine Fundraising-Aktion. Wie hoch der Betrag sein wird, den sie am Ende brauchen, kann Feiertag noch nicht einschätzen. Im Moment würden sämtliche Verträge durchgesehen, die genaue Summe werde erst in ein paar Wochen stehen. Der Spendenaufruf starte voraussichtlich kurz vor Beginn des Festivals.

Mehr Werbung und Merchandising?

Zusätzlich überlegt er mit seinem Verein, welche Sponsoren man für das Festival an Land ziehen könne. Auch Produktpräsentationen auf dem Festivalgelände seien eine Möglichkeit, zusätzliches Geld zu erhalten.

Zudem werde es Merchandising-Artikel geben, das habe dem Verein im ersten Corona-Jahr bereits geholfen. Feiertag erzählt, dass das Publikum mit dem Kauf solcher Fanartikel dafür gesorgt habe, dass laufende Kosten gedeckt werden konnten.

Weitere Informationen

Das Open-Flair-Festival ist Hessens größtes Open Air. Seit 38 Jahren kümmert sich ein Verein um die Organisation. Insgesamt packen rund 1.500 Leute beim Festival mit an.

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Zuschüsse des Landes könnten nicht reichen

Bereits Mitte März hatte das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst angekündigt, Open-Air-Veranstaltungen mit fünf Millionen Euro zu fördern. Doch so einfach ist es laut den Organisatoren nicht, diese Zuschüsse zu erhalten.

Das Herzberg-Festival weicht auf andere Förderungen aus, das Open-Flair-Festival wartet noch auf Rückmeldungen. Falls es klappen sollte, reiche das Geld wohl nicht aus, um die Kosten zu decken, vermutet Feiertag.

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