Besucher stehen bei den Wasserspielen im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe an den Kaskaden unterhalb des Herkules-Denkmals.

Die Wasserspiele im Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe werden wegen der anhaltenden Trockenheit pro Station um zwei Minuten verkürzt. So soll die Attraktion bis zum Ende der Saison sichergestellt werden.

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Kassel: Verkürzte Wasserspiele wegen Trockenheit

Besucher stehen bei den Wasserspielen im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe an den Kaskaden unterhalb des Herkules-Denkmals.
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Ab Sonntag haben Besucherinnen und Besucher etwas weniger Zeit für die beeindruckenden Wasserbilder der Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Denn wegen der anhaltenden Trockenheit werden die Wasserspiele kürzer ausfallen als gewohnt.

Die Stationen Steinhöfer Wasserfall, Teufelsbrücke, Aquädukt und Fontäne soll statt der üblichen 20 Minuten nur noch je 18 Minuten inszeniert werden, um so die kompletten Wasserspiele bis zum Ende der Saison sicherzustellen, erklärte Natascha Callebaut, Pressesprecherin der Museumslandschaft Hessen Kassel (mhk). Zuvor hatte die Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtet. Erst im Mai 2022 waren die Wasserspiele nach der Corona-Pause wieder gestartet.

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Wasserspiele in Kassel wieder gestartet

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Barocke Wasserspiele am Herkules betroffen

Der Wassermangel wirke sich vor allem auf die barocken Wasserspiele aus, da hier im Hauptspeicherbecken das Wasser knapp werde, so die mhk-Sprecherin.

In den unteren Bereichen gebe es laut mhk hingegen keine Probleme, da hier durch einen regelmäßigen Nachlauf und gefüllte Reservoire ausreichend Wasser zur Verfügung stehe. Bereits 2019 mussten die barocken Wasserspiele wegen anhaltender Trockenheit verkürzt werden.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Stadt Kassel mitgeteilt, dass die Herkules-Statue als Energiespar-Maßnahme nachts nicht mehr angestrahlt wird.

750.000 Liter Wasser in Bewegung

Der Bergpark Wilhelmshöhe und die barocken Wasserspiele entstanden zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter Landgraf Karl. Hier fließen bei den Wasserspielen jeweils mehr als 750.000 Liter Wasser in die Tiefe - nur durch die Ausnutzung physikalischer Gesetze. Pumpen werden hierfür nicht benötigt, das Wasser wird allein durch natürlichen Druck befördert und läuft anschließend über die Drusel in die Fulda.

Wie viel Wasser durch die aktuelle Maßnahme gespart werde, könne man schlecht einschätzen, so Callebaut. Man kenne lediglich das Fassungsvermögen der Zwischenspeicher und könne so die ungefähre Gesamtmenge an Wasser, die für die Wasserspiele benötigt werde, beziffern.

Ausreichend Attraktion trotz fehlender zwei Minuten?

Besucherinnen und Besucher würden von den eingesparten zwei Minuten nichts bemerken, erläutert Callebaut. Theoretisch könne man weitere zwei Minuten einsparen. Früher seien die Stationen kürzer angespielt worden. Man habe die Zeit für die einzelnen Wasserbilder wegen steigender Besucherzahlen zuletzt erhöht, damit alle eine Chance haben, zur nächsten Station zu laufen.

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Wasserspiele erleben

Die Wasserspiele finden jährlich vom 1. Mai bis 3. Oktober mittwochs, sonntags und an Feiertagen statt. Sie starten jeweils um 14:30 Uhr am Herkules und können dann über die Kaskaden, vorbei am Steinhöfer Wasserfall, der Teufelsbrücke und dem Aquädukt auf cirka 2,3 km begleitet werden. Den Abschluss bildet die große Fontäne am Schloss Wilhelmshöhe. Beleuchtete Wasserspiele gibt es am 30. September und am 1. Oktober 2022 im Rahmen des "BergparkLeuchtens".

Der Bergpark mit den historischen Wasserspielen zählt seit 2013 zu den Unesco-Weltkulturerbe-Stätten.

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