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Ausstellung in der Offenbacher Wetterwerkstatt: "In der Mitte des Wetters - Über Klima, Kunst und Wetter“

Mit einem Radiographen zu Papier gebracht: Tonschwingungen.

Hitzewellen, Flutkatastrophen, Waldbrände – das Wetter ist längst kein Thema mehr für unbefangenen Smalltalk. Darüber sprechen müssen wir trotzdem. Passend dazu gibt es jetzt die Ausstellung "In der Mitte des Wetters" in der Offenbacher Wetterwerkstatt.

Das Wetter und das Klima – beide befinden sich längst in einem Wandel, dessen Auswirkungen viele Menschen schon jetzt in ihrem Alltag spüren müssen. Doch wie geht es weiter? Das Spannungsfeld zwischen Wetter, Klima und zeitgenössischer Kunst soll die gerade eröffnete Sonderausstellung in der Offenbacher Wetterwerkstatt thematisieren. Neun Künstler, Künstlerinnen und Kunstkollektive zeigen ihren Zugang und ihre Sichtweise – und stellen damit teils unangenehme Fragen.

Im Spiel der Elemente

In welchem Verhältnis der Mensch zu Wetter und Klima steht, wie gerecht oder ungerecht sich unsere Gesellschaft gegenüber dem Klima verhält, das zeigen die verschiedenen Kunstwerke, Installationen und Performances. Dabei bedienen sich die ausstellenden Künstler an den verschiedensten Elementen unseres Planeten: Wasser, Luft und Erde, aber auch Wolken und Rauch dienen als Motiv für ihre Werke.

Eine riesige Sonne hat die Künstlerin auf ein Stoffbanner genäht.

Kunst als Perspektivwechsel in der Klimakatastrophe

Für Sophie Utikal ist Kunst ein Mittel, um gesellschaftliche Veränderungen anzutreiben: "Man braucht auf jeden Fall Aktivismus, das Theoretische, aber auch die Kunst – diese drei Akteure zusammen können gesellschaftliche Veränderungen vorwärtsbringen." In der Offenbacher Ausstellung zeigt die Berliner Textilkünstlerin großformatige Stoffbanner, die Szenen oder Symbole des Klimawandels zeigen.

Für sie befinden wir uns bereits mitten in der Apokalypse, die aber so langsam vorangeht, dass die wenigsten es merken – ein Grund mehr für sie, durch zeitgenössische Kunst genau das sichtbarzumachen. "Es sieht schon sehr aussichtslos aus. Aber trotzdem müssen wir irgendwie weitermachen und da hilft mir schon die Kunst, mir neue Zukunftsräume auszudenken."

Wo Rauch, da Feuer

Auch der Frankfurter Philipp Röding stellt gemeinsam mit seiner Künstlergruppe PARA Fragen, genauer: Sie nehmen Zeugenaussagen auf. Das 10-köpfige Kollektiv legt in der Offenbacher Wetter-Ausstellung den Fokus auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Ihre immersive Raum-Installationen verweist auf das, was von der Verbrennung fossiler Brennstoffe bleibt, nämlich Rauch.

Symbole aus Rauch

"Wir alle bezeugen permanent das Zeitalter der Verbrennung, das wir um uns herum sehen: Wir sehen Autos, wir sehen Flugzeuge, wir sehen Infrastruktur, Kraftwerke." Das Kollektiv sammelt und dokumentiert Material für die Nachwelt: Zeugenaussagen von Menschen von heute für zukünftige Generationen. Es versucht Fragen der Nachwelt zu beantworten: Warum wurden fossile Brennstoffe verbrannt und warum hat man das unserem Planeten bewusst angetan?

Brennpunkt Klima: eine ganze Werkstatt für die Aufklärung

Weitere Informationen

Wetter- und Klimawerkstatt

Frankfurter Straße 39, Offenbach

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Die Wetter- und Klimawerkstatt in der Offenbacher Innenstadt ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und der Stadt Offenbach. Sie soll ein Ort sein, wo Wetter auf verschiedenste Arten beleuchtet, erlebt und gestaltet wird. Hier kann Luft gewogen, Druck erzeugt oder das Wetter vorausgesagt werden. Die gerade eröffnete Sonderausstellung "In der Mitte des Wetters - Über Klima, Kunst und Wetter" kann noch bis zum 29. Oktober besucht werden.

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