2er Kombo mit illustriertem Buchcover und Autor

Heimweh - ist das in einer globalisierten Welt überhaupt noch ein Thema? Was bedeutet Heimat für Menschen mit "Migrationshintergrund"? Der Frankfurter Theatermacher Gerd Müller-Droste hat diese Fragen in einem Buch- und Theaterprojekt gestellt. Zwanzig Autorinnen und Autoren waren dabei zwischen 14 und 74 Jahren und mit Wurzeln in neun verschiedenen Ländern.

Einer von Ihnen: Mathias Seider, 21 Jahre alt, aus Schwalbach am Taunus. Er hat ukrainische Wurzeln und erzählt für das Buchprojekt eine Geschichte aus dem Leben seines Urgroßvaters. Sie spielt in der Zeit des Holodomor, der Hungerkatastrophe Anfang der 1930er Jahre, die vielen Ukrainern bis heute in der Erinnerungskultur als Genozid Stalins gilt. "Schreiben hilft mir, mit Emotionen umzugehen", sagt er im Interview mit Dagmar Fulle. "Vor allem, wenn das eigene Land angegriffen wird, die Oma vertrieben wird, Freunde und Familie, und wenn Leute umgebracht werden."