Hessen am Morgen+++ Verein will mittelalterliche Burg bei Büdingen bauen +++ Rätsel um rotgefärbten Ocherbach in Romrod +++ Fünf Verletzte nach Schlägerei wegen eines Falschparkers +++
Jetzt live: Was in der Nacht passiert ist, was heute wichtig wird - und alles, was Hessen bewegt. Wir starten mit Ihnen in den Montag.
Der Ticker an diesem Montagmorgen ist damit rum. Morgen sind wir ab 6 Uhr wieder zur Stelle. Ich verabschiede mich mit einem Foto von hessenschau.de-Nutzer Siegfried Lutsch aus Lahnau (Lahn-Dill). Vielen Dank dafür - und allen anderen vielen Dank fürs Mitlesen. Kommen Sie gut durch den Tag!
Die heutige (wie immer nicht ganz repräsentative) Umfrage ergibt ein sehr eindeutiges Bild: 80,4 Prozent von Ihnen (Stand jetzt) haben angegeben, dass sie die Maske auch weiterhin aufbehalten. Weitere 9,8 Prozent ziehen die Maske freiwillig noch auf, wenn's besonders eng wird. Nur 9,8 Prozent gehen "oben ohne" - zumindest wenn's nicht anders vorgeschrieben ist.
Die Nachrichtenplanung für heute sieht noch einige Termine vor:
Die Tarifverhandlungen für rund 580.000 Beschäftigte in der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie gehen heute in Wiesbaden in die zweite Runde. Es geht um den ersten großen Flächentarifabschluss dieses Jahres. Bei den Gesprächen zwischen der Gewerkschaft IG BCE und dem Arbeitgeberverband BAVC könnte es wegen der hohen Inflation und des Ukraine-Kriegs zunächst nur einen Teilabschluss geben mit ersten Lohnsteigerungen oder Einmalzahlungen.
Den öffentlichen Personennahverkehr zukunftsfähig machen - das ist das Ziel des "Intensivprogramms Schiene", an dem das Land Hessen, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Deutsche Bahn (DB) beteiligt sind. Heute Nachmittag geben die drei Partner einen Überblick über aktuelle Projekte in der Rhein-Main-Region. Sie wollen erklären, was in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt worden ist und was noch getan werden soll, um den ÖPNV attraktiver und klimafreundlicher zu machen.
Im milliardenschweren "Cum-Ex"-Steuerskandal beginnt vor dem Bonner Landgericht heute ein Strafprozess gegen den bekanntesten Akteur der Aktiendeals. Dem hessischen Anwalt Hanno Berger werden drei Fälle besonders schwerer Steuerhinterziehung im Zeitraum 2007 bis 2013 vorgeworfen. Der 71-Jährige soll eine Privatbank zur Aufnahme von "Cum-Ex"-Geschäften bewogen und maßgeblich geholfen haben, die nötigen Strukturen einzurichten. Zudem soll er gutgläubige Investoren eingeworben haben. Dem Fiskus soll damit ein Schaden von 278 Millionen Euro entstanden sein, davon soll auch Berger profitiert haben. Im April beginnt vor dem Landgericht Wiesbaden ein weiteres Verfahren gegen Berger.
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Fünf Verletzte nach Schlägerei wegen eines Falschparkers
Falschparkende Autos können schon mal zu einem Adrenalinschub führen. So geschehen offenbar am Samstag in Wald-Michelbach (Bergstraße). Wie die Polizei eben meldete, gerieten dort mehrere Menschen in eine handfeste Auseinandersetzung, weil ein 38 Jahre alter Autofahrer auf dem Gehweg geparkt hatte. Am Ende waren zehn Menschen in die Schlägerei verwickelt. Dabei soll der 38-Jährige auch eine Metallstange eingesetzt haben. Fünf Menschen erlitten leichte Verletzungen.
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Verein will mittelalterliche Burg bei Büdingen bauen
Was Marko Appel und seine Mitstreiter planen, klingt ziemlich verrückt: Sie möchten bei Büdingen (Wetterau) eine Burg aus dem 11. Jahrhundert bauen - und zwar mit den Mitteln und Techniken der damaligen Zeit. "Damals gab's halt noch keine Baumärkte, man musste in den Wald gehen und sich die richtigen Bäume raussuchen", sagt Appel. Das Projekt ist auf 15 Jahre angelegt - und nicht ganz billig. Die Rohstoffe, im Wesentlichen Bäume und Steine, sind nicht der eigentliche Kostenfaktor, sondern vor allem die benötigten Arbeitskräfte. Insgesamt geht Appels Verein von 13 Millionen Euro aus und hofft auf Spenden bzw. Crowdfunding-Unterstützung. Mehr über das ungewöhnliche Projekt erfahren Sie hier.
Warnung vor Einflussnahme von Rechtsextremen im Naturschutz
Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hat vor Versuchen rechtsextremer Organisationen gewarnt, den Natur- und Umweltschutz mit völkischen, rassistischen und antisemitischen Inhalten zu vereinnahmen. Desinformationen wie der Klimawandelleugnung und Verschwörungstheorien trete das Land gemeinsam mit den Netzwerken "Bildung für nachhaltige Entwicklung" sowie Umweltbildungszentren entschieden entgegen. Die Organisationen verabschiedeten jetzt eine gemeinsame Erklärung. Darin heißt es unter anderem, dass rechtsextremen Ideologien im Natur- und Umweltschutz keine Plattform geboten werde.
"Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass für den CO2-Anstieg in der Erdatmosphäre der Mensch verantwortlich ist", betonte Hinz. "Trotzdem gibt es Interessensgruppen, die pseudowissenschaftliche Zweifel an der Klimakrise streuen." Es komme immer wieder vor, dass Natur- und Umweltschutzorganisationen mit Versuchen rechtsextremer Einflussnahme konfrontiert würden, sagte Yannick Passeick von der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN). Davon seien kleine, kommunale Gruppen stärker betroffen als Landes- und Bundesverbände. Auch im ökologischen Landbau kursierten teils obskure, rechte Verschwörungstheorien.
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Unis bereiten sich zum Semesterstart auf ukrainische Studierende vor
Heute geht das Sommersemester los - und die hessischen Universitäten bereiten sich auf die Aufnahme ukrainischer Studentinnen und Studenten vor. Es seien bereits mehrere hundert Anfragen eingegangen, wie eine Umfrage des hr ergab. Der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD) erwartet, dass bis zu 100.000 Studenten und Forschende aus der Ukraine nach Deutschland kommen könnten.
Die größte Hürde sei derzeit die Sprache, heißt es etwa von der Goethe-Universität in Frankfurt. Denn viele Studiengänge werden bislang nur auf Deutsch angeboten. Mehrere Universitäten wollen deshalb ihr Angebot an Deutsch-Sprachkursen ausweiten. Ein weiteres Problem sei, dass die Einschreibefristen für das Sommersemester eigentlich schon abgelaufen sind und auch die Schulabschlüsse in der Ukraine nicht gleichwertig zum deutschen Abitur seien. In solchen Fällen würden Interessierten vorbereitende Kurse im Studienkolleg angeboten, teilt die TU Darmstadt mit. Denn: Es müssten zunächst flexible Lösungen gefunden werden.
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"Kirschkino" in Witzenhausen wird eröffnet
Noch ist es kalt, aber die Kirschblüte steht kurz bevor. Wahrscheinlich zu Ostern wird sich die Gegend rund um Witzenhausen (Werra-Meißner) in ein weißes Meer verwandeln. Im vermutlich einzigen "Kirschkino" der Welt kann man die Pracht ab heute schon sehen. Popcorn gibt es in der Scheune am Parkplatz für den Kirschwanderweg Nr. 3 zwar nicht, dafür aber einen knapp 20-minütigen Film über "Kirschen, Landschaft und Genüsse". Und vor allem: jede Menge weißer Blüten vor blauem Himmel auf weißer Leinwand - und bald dann auch wieder in der Natur.
Clean-up-Bilanz: Flaschen, Kippen und Kinderwagen entsorgt
Mehr als 2.600 Menschen haben sich vergangene Woche am 4. Frankfurt Clean-up beteiligt. Dabei sammelten sie fast 350 Kilo Müll, wie Klimadezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) jetzt berichtete. Bei den zentralen Sammelaktionen am Opernplatz und am Kurfürstenplatz entsorgten die Helfer neben Verpackungsmüll, Flaschen und Zigarettenkippen auch einen Kinderwagen und einen Grill. Heilig betonte, Frankfurt wolle "Zero-Waste-City" werden, deshalb würden ab dem kommenden Jahr Einwegverpackungen in der Stadt verboten. Die Verantwortlichen hoffen, dass Parks und Grünanalgen dann weniger stark vermüllt werden.
Millennium-Tower-Architekt Heide wird 60
Der Frankfurter Architekt Ferdinand Heide feiert heute seinen 60. Geburtstag. Das ist der Mann, der mit seinem Büro das höchste Haus nicht nur in Frankfurt, sondern in der gesamten Europäischen Union bauen wird: den Millennium Tower mit einer verglasten "Skyhall" in 280 Metern Höhe im Stadtteil Gallus. Wenn Sie mehr über Heide erfahren wollen, klicken Sie sich in den Podcast.
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Rotgefärbter Ocherbach in Romrod wegen Schlachtabfällen?
Der Ocherbach in Romrod (Vogelsberg) hat Anwohnern und Passanten am Sonntag Rätsel aufgegeben, denn er zeigte sich streckenweise rot verfärbt. Gefahr für die Umwelt bestand aber offenbar nicht, wie die Feuerwehr meldete. "Es handelte sich definitiv nicht um Heizöl oder ähnliches", sagte ein Sprecher. Eine Ölsperre, die die Feuerwehrleute gestern mitbrachten, kam deshalb nicht zum Einsatz. Inzwischen kam die Polizei der Lösung des Rätsels vermutlich einen Schritt näher: Die Beamten sagte heute Morgen, dass Rückstände eines Schlachtbetriebs zu der auffälligen Verfärbung geführt haben könnten.
Im Tierpark Sababurg in Hofgeismar (Kassel) ist der Frühling ausgebrochen - sprich: Es gibt viele Tierkinder. Bei den Schafen, Ziegen, Wildschweinen oder den Mufflons laufen zur Zeit jede Menge Jungtiere herum. Auch Känguru-Dame "Emma" ist Mutter geworden: Ihr Junges sitzt allerdings noch im Beutel, guckt aber schon neugierig in die Welt hinaus. Das Geschlecht des Jungtiers ist noch unbekannt. Streicheln kann man die Kaninchen, die ebenfalls mit Nachwuchs aufwarten. "Die sind sehr neugierig", sagte Tierpfleger Leon Ebbrecht der hr-Reporterin, die vor Ort auch Fotos von den noch nackten Neugeborenen gemacht hat. Der Nachwuchs bei den Humboldt-Pinguinen lässt sich dagegen noch Zeit. "Die schlüpfen aber bald", so Ebbrecht. Zwölf Eier von sechs Brutpärchen könnten bald "knack" machen. Für alle, die sich gestresst fühlen an diesem Montagmorgen, noch etwas Meditatives: Hier können sie die Wellensittiche des Tierparks zwitschern hören.
Umstrittenes Hafenbecken: Bad Karlshafen zieht positive Bilanz
Die Reaktivierung des Hafenbeckens von Bad Karlshafen (Kassel), das vor drei Jahren eröffnet wurde, war von Anfang an umstritten. Und der Start war auch denkbar holprig: Noch vor der offiziellen Eröffnung lösten sich Steine im Schleusenkanal, später bedeckte ein Algenteppich das Becken. Trotz dieser Startschwierigkeiten zieht die Stadt jetzt eine positive Bilanz. "Insgesamt profitieren wir schon von der Öffnung", sagt Bürgermeister Marcus Dittrich (parteilos). In Hinblick auf die Stadtentwicklung gebe es positive Effekte. So hätten schon einige Leerstände beseitigt werden können. Auch die Nachfrage nach Immobilien im Bereich des Hafens sei gestiegen.
Der historische Hafen war im Mai 2019 wiedereröffnet worden, nachdem er für 6,5 Millionen Euro saniert, reaktiviert und durch eine Schleuse mit der Weser verbunden worden war. Die einst prächtige Hugenottenstadt mit denkmalgeschütztem Kern zählt heute zu den ärmsten Kommunen Hessens. Sie hofft auf mehr Touristen und Pachteinnahmen. Der Bund der Steuerzahler in Hessen hatte das Projekt in sein Schwarzbuch für Steuergeldverschwendung und den sorglosen Umgang mit Steuergeldern aufgenommen.
Die Corona-Zahlen an diesem Montag deuten auf leichte Entspannung hin: In den letzten 24 Stunden kamen 3.314 Neuinfektionen hinzu. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner sank leicht von 1.438 am Vortag auf 1.418. Die höchsten Werte haben die Kreise Vogelsberg (2.110), Werra-Meißner (2.051) und Bergstraße (2.000), unter der Marke von 1.000 liegt nur der Kreis Kassel (965).
Auch wenn die Omikron-Welle möglicherweise wieder abflaut, sind derzeit sehr viele Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Und dennoch fallen allerorts die Masken - Krankenhäuser, Pfegeheime, Bus und Bahn ausgenommen. Wie halten Sie es: Tragen Sie die Maske beim Einkaufen beispielsweise noch freiwillig?
Frankfurt von oben und von unten
Apropos Wetter: Vom Großen Feldberg aus gesehen machte Frankfurt gestern einen eher winterlichen Eindruck. Das Mainufer dagegen präsentierte sich schon im Frühlingskleid - die eher frischen Temperaturen, die gestern herrschten, sieht man ja nicht.
Das Wetter fällt heute mäßig aus: Zunächst bleibt es den hr-Meteorologen zufolge noch trocken, ab dem Mittag fängt es im Nordwesten aber an zu regnen - und am Abend regnet es dann überall in Hessen. Das alles bei Temperaturen von 3 bis 9 Grad. Außerdem wird es, was besonders aus Radfahrer-Sicht nicht so schön ist, ziemlich windig. Sogar von "stürmischen Böen" ist in der Wettervorhersage die Rede. In den kommenden Tagen wird es zwar wieder wärmer (bis zu 14 Grad am Mittwoch), aber es bleibt regnerisch und windig.
Verkehrsmeldungen: Totes Reh auf der A5
Auf Hessens Autobahnen ist an diesem frühen Montagmorgen schon recht viel los. Achtung auf der A5, dort liegt zwischen Frankfurt-Westhafen und Frankfurt-Niederrad ein totes Reh auf der Fahrbahn. Auf der A4 ist ebenfalls Vorsicht geboten, dort wird zwischen Friedewald und Wildeck-Hönebach (Hersfeld-Rotenburg) eine ungesicherte Unfallstelle gemeldet. Auch für Bahnpendler liegt eine Störungsmeldung vor: Auf der S-Bahnlinie S6 kommt es derzeit zu Verspätungen und Ausfällen, weil ein Signal nicht richtig funktioniert.
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Küchenbrand im Frankfurter Bahnhofsviertel
Einen größeren Feuerwehreinsatz hat gestern Abend ein Küchenbrand in einem Haus in der Münchener Straße im Frankfurter Bahnhofsviertel ausgelöst. Wie die Feuerwehr twitterte, wurde niemand verletzt. Die Flammen im Erdgeschoss des Hauses konnten relativ schnell gelöscht werden. Warum das Feuer ausgebrochen war, ist nicht bekannt.
Die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Niestetal (Kassel) sind in der Nacht durch ein Feuer aufgeschreckt worden. Gegen 1 Uhr stand das Haus im Ortsteil Sandershausen in Flammen. Alle Bewohner kamen noch rechtzeitig aus dem Haus. Zwei von ihnen hatten offenbar Rauchgas eingeatmet und mussten ärztlich behandelt werden. Das Gebäude wurde bei dem Brand schwer beschädigt und ist nicht mehr bewohnbar. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf bis zu 200.000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar.
Zwei Autos sind gestern am späten Abend an einer Kreuzung in Frankfurt-Höchst zusammengestoßen. Dabei wurden alle fünf Insassen der beiden Pkw im Alter zwischen 18 und 31 Jahren leicht verletzt. Warum die beiden Autos kollidierten, muss noch ermittelt werden.
Mann mit Blindenhund an Bahnübergang in Kriftel überfahren
Ein fürchterlicher Unfall ist gestern Abend in Kriftel (Main-Taunus) passiert. Ein sehbehinderter Mann wollte dort mit seinem Blindenhund einen halb beschrankten Bahnübergang passieren und wurde von einem Zug erfasst. Er starb noch an der Unfallstelle. Auch der Hund überlebte den Unfall nicht. Laut Polizei hatten sich die Schranken am Übergang in der Paul-Duden-Straße bereits gesenkt. Der Lokführer der S2 nach Niedernhausen bemerkte den Mann im Gleis und leitete eine Notbremsung ein. Er konnte den Zusammenstoß jedoch nicht mehr verhindern.
Erst am Sonntagmorgen war ein Fußgänger an einem unbeschrankten Bahnübergang in Bürstadt (Bergstraße) von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Der 70-Jährige starb am Unfallort.
Guten Morgen!
Montagmorgen, kalt und viel zu früh - umso schöner, dass Sie sich in unsere Frühaufsteherrunde geklickt haben! Mein Name ist Antje Buchholz. Bis 10 Uhr erfahren Sie hier, was in Hessen los ist. Sie können sich gerne auch am Ticker beteiligen, indem Sie mir eine Mail schicken. (Kleine Orientierungshilfe: Unseren Ticker zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier, den Corona-Ticker hier.) Aber jetzt erstmal zu den morgendlichen Nachrichten aus Hessen.