Hessen am Morgen+++ Mehrere Autos in Bad Hersfeld in Flammen +++ Abiplakate in Frankfurt beschmiert +++ Zwei Frauen stürzen betrunken in Einfahrt - schwer verletzt +++
Was in der Nacht passiert ist, was heute wichtig wird - und alles, was Hessen bewegt. Das war der Ticker am Montagmorgen.
Das war's für heute mit dem Morgenticker. Vielen Dank fürs Mitlesen! Morgen ist meine Kollegin Susanne Mayer nach langer Ticker-Abstinenz wieder ab 6 Uhr zur Stelle und freut sich, wenn Sie sich dann auch wieder reinklicken. Für heute verabschiede ich mich mit einem Foto, das hessenschau.de-Nutzer Siegfried Lutsch aus Lahnau (Lahn-Dill) geknipst hat. "Lebe den Moment", schrieb er dazu. Vielen Dank dafür! Und an alle anderen: Kommen Sie gut durch den Tag!
Weil er seine schwer kranke Ehefrau getötet haben soll, muss sich ab heute ein 71-Jähriger vor dem Landgericht Kassel verantworten. Dem Gericht zufolge soll der Mann aus dem Werra-Meißner-Kreis im August 2021 seine Frau in der gemeinsamen Wohnung umgebracht haben. Die damals 76-Jährige litt demnach unter anderem an Demenz und Diabetes. Sie sei bettlägerig und pflegebedürftig gewesen. Ihr Mann soll ihr ein Kissen auf das Gesicht gedrückt haben, bis sie erstickte. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Insgesamt sind drei Verhandlungstage angesetzt.
Vor dem Kölner Landgericht wird heute der Prozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach fortgesetzt. Dabei sollen Polizeibeamte zu einem Raubüberfall auf einen Geldtransport am Flughafen Köln/Bonn im März 2019 vernommen werden. In der letzten Verhandlung war die Beweisaufnahme zu einem Raubüberfall vor einer Kölner Ikea-Filiale im März 2018 abgeschlossen worden. Drach werden neben den beiden Raubüberfällen in Köln noch zwei weitere in Frankfurt sowie in Limburg vorgeworfen. Neben besonders schwerem Raub wird ihm auch versuchter Mord zur Last gelegt. Drach soll zwei Geldboten angeschossen und lebensgefährlich verletzt haben.
Foto: Käfer des Monats
Der Mai ist da - und als hätte es noch eines Beweises dafür bedurft, ist im Garten von hessenschau.de-Nutzerin Kornelia Montanus in Schwalmstadt (Schwalm-Eder) der passende Käfer gelandet. Vielen Dank für den Schnappschuss!
Aus der Rubrik "Unbeliebte Tiere" kommt folgende Meldung: In diesen Tagen geht in Hessen wieder der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner los. Ein eher unauffälliger Schmetterling, aber seine Raupen können gefährlich werden. Denn die sind mit kleinen Härchen ausgestattet, die beim Menschen zu Atembeschwerden und allergischen Reaktionen führen können. Deshalb besprüht allein Frankfurt mehr als 200 Hektar Stadtwald aus der Luft - mit biologischen Präparaten, wie man beteuert -, um den Tierchen zu Leibe zu rücken. Auch in Darmstadt, Hanau und Fulda werden tausende von Bäumen aus der Luft oder vom Boden aus besprüht. Kassel dagegen hat Glück: Dort wurden bislang noch keine Bäume gesichtet, die vom Eichenprozessionsspinner befallen wurden.
Hessens Schulen gehen am Montag einen weiteren Schritt in Richtung Normalität: Nach der Masken- entfällt nun auch die Testpflicht. Allerdings stellt das Land den Schülern noch zwei kostenlose Tests pro Woche für Zuhause zur Verfügung.
An der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule in Wiesbaden wurden sie wie in vielen anderen Schulen in Hessen heute in Fünferpacks an die Schülerinnen und Schüler verteilt. Die meisten Kinder und Jugendlichen sagten dem hr-Reporter dort, sie wollten sich auch weiter testen. Außerdem sei es praktisch, dass man sich jetzt zuhause testen könne, so könne der Unterricht schneller starten. (Bei dieser Antwort standen möglicherweise die Lehrer im Hintergrund ... ) Die Rektorin Stephanie Storz-Leopold äußerte allerdings die Sorge, dass manch ein Test auch im Müll landen werde.
Top-Thema
Abiplakate in Frankfurt beschmiert
Kein Abi ohne Abiplakat: Zum Auftakt der schriftlichen Abiturprüfungen hatten wir vergangene Woche noch über die Motivationssprüche berichtet, die Familien auf Bettlaken oder professionellen Werbebannern für ihre Prüflinge an den Schulzäunen aufhängen. An der Schillerschule in Frankfurt-Sachsenhausen sind jetzt über 20 Plakate von Unbekannten beschmiert worden, wie eine Hörerin in hr3 berichtete. Die Prüflinge demotiviert das hoffentlich nicht. Viel Glück weiterhin an alle Abiturienten!
Die Gewerkschaft Verdi hat an sieben Amazon-Standorten in Deutschland die Beschäftigten erneut zu Warnstreiks aufgerufen - auch in Bad Hersfeld. Es solle teils mehrtägige Arbeitsniederlegungen geben, teilte die Gewerkschaft eben mit. Die Beschäftigten fordern demnach Auskunft über möglicherweise gespeicherte, persönliche Daten. Zudem gehe es um die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels.
Amazon erwartet nach eigenen Angaben keine Auswirkungen auf die Kunden. Es sei dem Konzern als Arbeitgeber wichtig, allen Kolleginnen und Kollegen attraktive Jobs mit guten Perspektiven zu bieten. Man glaube an eine Kombination aus fairem Lohn und attraktiven Zusatzleistungen. Alle Mitarbeiter in der Logistik verdienten bei Amazon ab zwölf Euro brutto aufwärts pro Stunde plus Extras. Nach 12 und 24 Monaten erhöhe sich der Lohn automatisch.
Marburg: Neuer Studiengang "Beratung im Kontext Rechtsextremismus"
Rechtsextreme und menschenfeindliche Vorfälle nehmen zu. Aber geht man richtig mit solchen Vorfällen um? Wie kann man Menschen helfen, die rechtsextremisische Attacken erfahren mussten? Wie kann man sie verhindern? Das sollen Studierende ab dem Wintersemester in dem Masterstudiengang "Beratung im Kontext Rechtsextremismus" an der Universität Marburg lernen. Er richtet sich an Fachkräfte, die bei solchen Vorfällen beraten. Hier bekommen sie zum ersten Mal eine umfassende Ausbildung zur Beratung bei rechtsextremen Vorfällen. Wer sich für den deutschlandweit einmaligen Masterstudiengang bewerben möchte, kann dies ab heute tun.
Schleiereule in Hessen fast ausgestorben
Wo wir schon bei Tieren sind: Nicht so süß, dafür aber dämonisch beeindruckend sieht die Schleiereule aus. Sie droht hierzulande auszusterben. Mit einem speziellen Schutzprogramm will das Land mehr für sie tun. Noch 2007 brüteten rund 2.000 Schleiereulen-Paare in Hessen, mittlerweile sind es nach Angaben des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) weniger als 100.
Das Land will nun mit einem speziellen Schutzprogramm mehr für die bedrohte Art tun. Das HLNUG will zum Beispiel gezielt Landwirte beraten, wie sie auf den Einsatz von Mäusegift verzichten können - Mäuse oder Hamster sind wichtige Beutetiere der Eulen. Außerdem sollen Kirchtürme oder Scheunen offen gelassen werden, damit die Tiere dort Nistmöglichkeiten finden können. Mehr dazu finden Sie hier.
Fuchs-Familie auf hr-Gelände
Als ich am Freitag auf dem Weg in die Redaktion einen Fuchs auf dem Gelände des Frankfurter Funkhauses am Dornbusch gesehen habe, fand ich das so aufregend, dass ich es gleich im Morgenticker vermeldet habe. Eine hr-Kollegin schicke mir daraufhin Fotos, die sie vom "hr-Fuchs" gemacht hatte - und die Vermutung, dass es sich möglicherweise nicht nur um einen, sondern gleich um mehrere Füchse handeln könnte, die sich im "Onkel-Otto-Reich" wohlfühlen. Wenig später dann die Überraschung: Es ist eine ganze Fuchs-Familie, die sich auf dem hr-Gelände aufhält. Einem Kollegen ist es gelungen, die Jungtiere zu filmen.
Wärmepumpen sind ein Element, um im Gebäudebereich den Co2-Ausstoß zu vermindern und beim Heizen unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden - und genau darauf will der Heiz- und Klimatechnik-Hersteller Viessmann mit Sitz in Allendorf (Waldeck-Frankenberg) künftig verstärkt setzen. Das Familienunternehmen aus Nordhessen kündigte heute Morgen die Investition von einer Milliarde Euro in den kommenden drei Jahren an, um seine Forschungs- und Produktionskapazitäten auf diesem Gebiet zu erweitern.
"Wir alle benötigen mehr Geschwindigkeit und Pragmatismus, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Energiegewinnung und -nutzung der Zukunft neu zu denken und damit die geopolitische Unabhängigkeit Europas zu stärken", erklärte der Vorstandschef Max Viessmann. Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr wuchs das Geschäft mit Wärmepumpen mit einem Plus von 41 Prozent stärker als der Gesamtumsatz, der um 21 Prozent zulegte. Das Unternehmen mit weltweit rund 13.000 Beschäftigten erlöste so den Rekordwert von 3,4 Milliarden Euro.
20 Millionen Euro Steuereinnahmen durch Online-Glücksspiel
Seit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags im Sommer 2021 hat das Land Hessen bis zu 20 Millionen Euro an Steuereinnahmen aus Glücksspielen im Internet erzielt. Das teilte Innenminister Peter Beuth (CDU) auf eine Kleine Anfrage der AfD mit. Bis zum Jahresende 2021 flossen demnach insgesamt 188,1 Millionen Euro aus der virtuellen Automatensteuer und 13,6 Millionen Euro aus der Online-Pokersteuer an das Finanzamt in Frankfurt. Die Behörde ist bundesweit für alle im Ausland ansässigen Veranstalter zuständig.
Im Jahr 2022 fließen laut Innenministerium davon mehr als 90 Prozent an andere Länder ab. Höchstens 20 Millionen Euro würden in Hessen verbleiben. Der neue Glücksspielstaatsvertrag sorgt unter anderem dafür, dass Glücksspiele im Internet wie virtuelle Automatenspiele, Online-Poker und Online-Casinospiele in Deutschland fortan erlaubt sind und sich jeder Anbieter um eine deutsche Lizenz bemühen kann. Den bundesweit geltenden neuen Regelungen hatte das hessische Parlament im Februar 2021 zugestimmt. Mitte des Jahres trat der Vertrag in Kraft.
Kirche: Beerdigungen ohne Angehörige immer häufiger
Die folgende Meldung macht nachdenklich: In Hessen werden nach Angaben der evangelischen Kirche immer mehr Menschen ohne Begleitung beigesetzt. "Die Fälle, in denen die Verstorbenen keine Angehörigen haben, nehmen deutlich zu", sagt Pfarrerin Carmen Berger-Zell vom Zentrum Seelsorge und Beratung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Immer öfter müssten die Kommunen Menschen bestatten lassen, die niemanden mehr haben, der diese Aufgabe übernimmt.
In diesen Fällen wird eine Bestattung im Rahmen des Ordnungsrechts notwendig. Sie wird von Amts wegen angeordnet, die Kosten gehen zu Lasten der Kommune. Sollte noch Nachlass zur Verfügung stehen, werden die Ansprüche geltend gemacht und gegebenenfalls die Bestattungskosten ganz oder teilweise daraus ersetzt. Aufgrund der niedrigeren Kosten wählen die meisten Kommunen eine Feuerbestattung mit anschließender anonymer Beisetzung.
Der Fastenmonat Ramadan ist vorbei - ab heute wird das Zuckerfest gefeiert. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und Kontaktbeschränkungen ist das auch endlich wieder richtig möglich. Zum dreitägigen Fest des Fastenbrechens treffen sich viele muslimische Familien zum Essen. Vor allem Süßes kommt auf den Tisch: Gebäck, Kuchen und Bonbons. Eid Mubarak! (Gesegnetes Fest)
Bis zu 20 Grad warm wird es zum Wochenstart, wie die hr-Meteorologen melden. Spätestens ab dem Nachmittag gibt es dazu in ganz Hessen eine Mischung aus Sonne und Quellwolken. Nur ganz vereinzelt könnte es im Bereich der Mittelgebirge mal kurz regnen. Das Gute: Das Wetter bleibt bis einschließlich Donnerstag ähnlich freundlich.
Eintracht Frankfurt vor Leverkusen - und West Ham United
Jetzt aber zur Frankfurter Eintracht, für die eine richtig spannende Woche beginnt. Heute steht erstmal das Bundesliga-Gastspiel bei Bayer Leverkusen an, zu dem das Team von Oliver Glasner ohne vier Leistungsträger (Borré, Hinteregger, Lindström und Rode) und größere Ambitionen anreist. Die Partie steht aber natürlich klar im Schatten des Rückspiels im Halbfinale der Europa League gegen West Ham United am Donnerstag. Die Frankfurter haben nach dem 2:1 im Hinspiel beste Voraussetzungen, in Finale zu kommen. Was Sie der Eintracht zutrauen, können Sie hier zu Protokoll geben:
Große und kleine Sieger beim Frankfurter Radklassiker
Heute steht aus sportlicher Sicht natürlich Eintracht Frankfurt im Fokus, aber zuvor noch schnell ein Blick auf das Frankfurter Radrennen von gestern: Den Radklassiker am 1. Mai hat der Ire Sam Bennett vom deutschen Team Bora-hansgrohe gewonnen. Er setzte sich im Sprint eines größeren Hauptfelds vor Fernando Gaviria und Alexander Kristoff durch. Lokalmatador John Degenkolb musste sich klar geschlagen geben. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich habe mein Bestes gegeben. Der Rennverlauf war nicht so, dass er mir extrem in die Karten gespielt hat", sagte "Dege". "Ich habe es trotzdem total genossen, es war ein schöner 1. Mai."
Ein Klassiker ist inzwischen auch das Laufradrennen der Jüngsten: Beim Mini-Rennen gaben die Kids alles - hier die spannendsten Szenen:
Auf dem Gelände einer Autowerkstatt in Bad Hersfeld hat es am frühen Morgen gebrannt. Als die Feuerwehrleute gegen 2.30 Uhr eintrafen, standen bereits mehrere Autos in Flammen. Ein auf dem Gelände liegendes Wohnhaus wurde vorsichtshalber evakuiert, verletzt wurde aber niemand. Drei Autos gingen in Flammen auf, zwei weitere und ein Transporter wurden schwer beschädigt, außerdem wurde ein Wirtschaftsgebäude zerstört. Warum das Feuer ausbrach, ist noch unklar. Auch Brandstiftung sei nicht auszuschließen, sagte ein Polizeisprecher. Der entstandene Schaden wird auf 150.000 Euro geschätzt.
Zwei Frauen stürzen betrunken in Einfahrt - schwer verletzt
Zwei Frauen haben sich in der Nacht in Lauterbach (Vogelsberg) schwer verletzt. Sie waren zu Fuß auf dem Weg nach Hause - offenbar nach Feierlichkeiten und etwas betrunken. In einer Wohnsiedlung stürzten die 71 und 65 Jahre alten Frauen eine abschüssige Abfahrt hinab und verletzten sich dabei schwer am Kopf, wie die Polizei berichtete. Die 71-Jährige musste mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Die 65-Jährige wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.
Hoher Schaden bei Dachstuhlbrand in Friedrichsdorf
Bei einem Dachstuhlbrand an einem Mehrfamilienhaus in Friedrichsdorf (Hochtaunus) ist gestern nach ersten Schätzungen ein Schaden in sechsstelliger Höhe entstanden. Eine Feuerwehrfrau zog sich leichte Verletzungen zu, sie wurde vor Ort erstversorgt. Wie die Polizei mitteilte, wurde der Brand im Stadtteil Seulberg am Nachmittag gemeldet. Bei dem betroffenen Haus handelte es sich um einen dreistöckigen Gebäudeteil einer mehrteiligen Wohnanlage.
Das Feuer brach im Dachgeschoss des Gebäudes aus. Der darin wohnende 27 Jahre alte Bewohner war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. Die übrigen Bewohner mussten während der Löscharbeiten ihre Wohnungen verlassen. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, der Schaden ist dennoch hoch. Die betroffene Wohnung sei derzeit unbewohnbar, teilte die Polizei mit. Die Brandursache ist noch unklar. Bereits am späten Nachmittag konnten die anderen Bewohner der Gebäudeteile in ihre Wohnungen zurückkehren.
Es ist Montag, es ist sehr früh - umso mehr freue ich mich, dass Sie die neue Woche mit dem Morgenticker starten. Mein Name ist Antje Buchholz. Bis 10 Uhr erfahren Sie in unserer Frühaufsteherrunde, was in Hessen los ist. Sie können sich gerne auch am Ticker beteiligen, indem Sie mir eine Mail schicken. (Kleine Orientierungshilfe: Unseren Ticker zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier, den Corona-Ticker hier.) Aber jetzt erstmal zu den morgendlichen Nachrichten aus Hessen.