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Hausmeister unter Korruptionsverdacht

Eine Frau wischt den Boden einer Schule.

In Frankfurt sind die Büros und Wohnungen von zahlreichen Schulhausmeistern durchsucht worden. Sie sollen von Reinigungsfirmen bestochen worden sein.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt vom Mittwoch richtet sich der Verdacht gegen 17 Hausmeister von 16 Schulen im Stadtgebiet. Sie sollen sich von den Verantwortlichen mindestens einer Reinigungsfirma bestechen lassen haben. Im Raum steht auch der Vorwurf der Vorteilsannahme.

Zu den Ermittlungen wollte sich die Staatsanwaltschaft auf Anfrage nicht genauer äußern. Die Stadt Frankfurt teilte mit, die Räume der Verdächtigen seien am 30. Juni durchsucht worden. Bereits im vergangenen Jahr habe es konkrete Hinweise auf Vorteilsnahme gegeben. Damals habe die Stadt mit einer fristlosen Kündigung reagiert, außerdem seien die Hausmeister erneut gegen Korruption geschult worden.

Ausmaß größer als gedacht

Das Ausmaß der Vorfälle scheint allerdings größer zu sein als bisher bekannt: Staatsanwaltschaft und Zoll ermittelten inzwischen weitere Verdächtige und eine weitere Reinigungsfirma, die an den Vorgängen beteiligt sein soll. Die Stadt nehme das "mit großer Sorge" zur Kenntnis, sagte Bildungs- und Immobiliendezernentin Sylvia Weber (SPD). Die Schulleitungen der betroffenen Schulen seien informiert worden, hieß es weiter.

Darüber hinaus habe die Staatsanwaltschaft der Stadt mitgeteilt, dass ein weiterer Reinigungsdienstleister unter Korruptionsverdacht stehe. Dieser sei ebenfalls für Schulen, aber auch andere Immobilien der Stadt zuständig. Auch dieser Dienstleister werde ab sofort nicht mehr beauftragt.