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Verhaltensstudie mit Menschenaffen im Frankfurter Zoo

Kuckuck: Dieser Bonobo beäugt sich im Spiegel.

Können Menschenaffen sich beim Blick in einen Spiegel erkennen? Dieser Frage geht derzeit ein Wissenschaftlerteam nach. Eine gelungene Abwechslung für die Tiere, glaubt der Frankfurter Zoo.

Die Gorillas, Bonobos, Orang-Utans und Gibbons aus dem Zoo in Frankfurt sind Teil der Verhaltensstudie, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte. Die Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wollen herausfinden, ob Menschenaffen sich beim Blick in den Spiegel selbst erkennen.

Das Verhalten der Tiere wird von mehreren Kameras gefilmt und anschließend ausgewertet. Die Datenerfassung in den teilnehmenden Zoos wird noch einige Monate andauern, hieß es. Insgesamt 14 Zoos beteiligen sich an dem Projekt.

Ganzkörper- oder Handspiegel im Gehege

Bei allen Affengruppen, die im Rahmen des Projekts untersucht werden, werden dieselben Methoden angewendet. Dabei wird den Menschenaffen an mehreren Tagen in unterschiedlicher Weise die Gelegenheit gegeben, sich mit einem großen, von außen an eine Scheibe angebrachten Ganzkörperspiegel oder mit mehreren, im Gehege verteilten unzerbrechlichen Handspiegeln zu beschäftigen.

Kathrin Kopp, die Studienleiterin des Projekts, verwies darauf, dass nicht nur Menschen, sondern auch Tiere Interesse an ihrem Spiegelbild hätten. Bisher zeigten allerdings nur wenige Arten, darunter insbesondere die großen Menschenaffen, Anzeichen dafür, dass sie sich selbst erkennen. Studien zum Selbsterkennen im Spiegel wurden den Angaben zufolge allerdings häufig nur mit wenigen Individuen einer Art durchgeführt.

"Gelungene Abwechslung für Primaten"

"Die Teilnahme an der Studie ist für die Frankfurter Primaten eine gelungene Abwechslung", teilte der Frankfurter Zoo mit. Im Zooalltag werde regelmäßig Abwechslung in die Gehege gebracht, zum Beispiel durch Verhaltensanreicherungen. "Unsere Menschenaffen haben zum Beispiel eine Stocherbox, aus der nur durch einige Kniffe Leckereien herausgeangelt werden können", sagt Petra Pfeil, stellvertretende Revierleiterin im Frankfurter Borgori-Wald.