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Razzia an Terminal-3-Baustelle - Fast 370 Beschäftigte kontrolliert

Zollbeamte bei einer Razzia am Terminal 3 des Frankfurter Flughafens

Auf einer Baustelle am Frankfurter Flughafen waren mehrere hundert Zoll- und Polizeikräfte im Einsatz, um gegen mögliche Schwarzarbeit vorzugehen. Auch in anderen hessischen Regionen fanden Kontrollen statt. Sie sind Teil einer bundesweiten Aktion.

Die Hauptzollämter in Frankfurt, Darmstadt und Gießen waren am Frankfurter Flughafen im gemeinsamen Großeinsatz. 450 Kräfte von Zoll und Polizei waren seit Dienstagmorgen auf der Baustelle am Terminal 3, teilte das Hauptzollamt Frankfurt mit. Die Razzia am Terminal war demnach Teil einer in ganz Deutschland und Hessen laufenden Aktion gegen illegale Schwarzarbeit auf Baustellen.

366 Beschäftigte von 128 Firmen wurden nach Angaben des Hauptzollamts kontrolliert. Geprüft wurde, ob sie legal in Deutschland arbeiten, zumindest den Mindestlohn erhalten und ob Kranken- und Sozialbeiträge gezahlt werden.

Gegen zwei Personen wurden Strafverfahren eingeleitet. Sie hätten keine gültige Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. In 169 weiteren Fällen sollen Nachprüfungen bei ihren Arbeitgebern erfolgen. Eine Person wurde festgenommen, da ein Haftbefehl wegen Diebstahl vorlag.

"Mangelhafte Absicherung bei Krankheit oder im Alter"

Das Hauptzollamt Frankfurt sprach von "verdachtsunabhängigen Schwerpunktprüfungen als Präventivmaßnahme". Zudem sollte bei der Razzia nicht nur gegen Ausfälle von Sozialversicherungs- und Steuerbeiträgen vorgegangen werden. Schwarzarbeit führe zu mangelhafter Absicherung bei Krankheit oder im Alter, sagte eine Sprecherin des Hauptzollamts. "Auch das sollte nicht unterschätzt werden."

Der Einsatz dauerte von Dienstagmorgen bis zum Nachmittag. Die Baustelle am Terminal 3 gilt als eine der größten Baustellen Deutschlands. Bis zu 5.000 Beschäftigte arbeiten dort. Bis 2026 sollen die seit 2015 begonnenen Arbeiten abgeschlossen werden.

Weitere Ermittlungen in Nord- und Osthessen

Darüber hinaus wurden Baustellen in Kassel und Vellmar sowie im Kreis Hersfeld-Rotenburg kontrolliert. Dort waren nach Angaben des zuständigen Hauptzollamts Gießen insgesamt 50 Kräfte im Einsatz.

Bisher bekannt ist, dass in Kassel vier Arbeiter keinen gültigen Aufenthaltstitel und keine Arbeitserlaubnis nachweisen konnten. Zudem soll es in Rotenburg an der Fulda zu vorläufigen Festnahmen wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts gekommen sein.

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