Ein Mitarbeiter vom Waldschwimmbad Rosenhöhe in Offenbach beobachtet das Geschehen im Freibad.

Es wird wieder richtig heiß in Hessen und die Schwimmbäder rüsten sich für einen Ansturm an Badegästen. Damit alles friedlich bleibt, setzen viele auf Sicherheitsdienste.

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An einem heißen Badetag Anfang Juli erhitzten sich im Schwimmbad in Langen (Offenbach) die Gemüter. Vermutlich wegen einer Eifersuchtsgeschichte gerieten mehrere Badegäste in Streit, es gab Platzwunden und Kratzer, die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an. Eine dpa-Umfrage hat ergeben, dass sich einige Bäder inzwischen Hilfe von Sicherheitsdiensten holen - auch wenn Gewalt gegen Mitarbeitende und unter Gästen eher die Ausnahme ist.

Nun steht die nächste Hitzewelle an. Um Gewalt vorzubeugen, setzen Hessens Städte unter anderem Sicherheitspersonal ein:

  • Offenbach: Im Waldschwimmbad Rosenhöhe sind seit Jahren regelmäßig Sicherheitsleute im Einsatz, wie der Vorsitzende des Ersten Offenbacher Schwimm-Clubs, Matthias Wörner, sagte. Auslöser sei eine Pfefferspray-Attacke gegen eine Kassierin gewesen. Mit der Unterstützung des Sicherheitsdienstes hätten die Badmitarbeiter auch an heißen Wochenenden "alles im Griff", betonte Wörner.
  • Fulda: Zu Auseinandersetzungen kam es auch schon in Fulda. "In den Frei- und Hallenbädern beobachten wir seit einiger Zeit, dass hin und wieder Jugendliche und junge Erwachsene grundlos aggressiv Streit mit unserem Personal und/oder anderen Badegästen suchen", erklärte die Pressestelle der RhönEnergie Fulda. "Vor diesem Hintergrund setzen wir inzwischen in unserem großen Freibad Rosenau an sonnigen Tagen mit hohen Aufkommen an Badegästen externes Sicherheitspersonal ein." Das senke erheblich das Konfliktpotenzial.
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Gewalttaten eher die Ausnahme

Gewalttaten in Freibädern sind die Ausnahme. "99 Prozent der hessischen Bäder haben das unter Kontrolle", sagte Michaela Fisseler-Weinrich, Vorsitzende des Landesverbandes Hessen im Bundesverband deutscher Schwimmmeister. Die Fallzahlen sind laut Innenministerium in den vergangenen drei Jahren rückläufig.

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  • Kassel: In Kassel gab es schon Platzverweise. "Natürlich kann es in sehr vollen Bädern auch bei uns hektischer und auch wenig überschaubar werden", erklärte der Sprecher der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH, Ingo Pijanka. Dies gelte etwa für das Auebad, ein kombiniertes Hallen- und Freibad mit einem großen Freizeitbereich. "Dort müssen wir tatsächlich auch mal Jugendliche des Bades verweisen und Hausverbote aussprechen", erläuterte Pijanka. "Dazu verstärken wir uns, wenn es sehr voll ist, mit Sicherheitspersonal."
  • Darmstadt: Nur in einem der fünf Freibäder in Darmstadt gab es Streitereien und Pöbeleien, worauf die Stadt schnell reagierte. Das teilte ein Sprecher mit. "Um die Lage zu entspannen, wird dort am Wochenende ein Sicherheitsdienst eingesetzt, der die Lage im Blick behält und - wenn nötig - deeskalierend interveniert." Auch die offene Kinder- und Jugendarbeit sei vor Ort mit Angeboten für die jungen Badegäste aktiv.
  • Wiesbaden: In der Regel werden die Wiesbadener Bäder ohne zusätzliche Security-Dienste betrieben. "Nur wenn vorhersehbar ist, dass es zu einem extremen Besucheransturm kommen wird, setzen wir punktuell Sicherheitspersonal ein", sagte Thomas Baum, Betriebsleiter des Wiesbadener Bäderbetriebs mattiaqua. In der Stadt seien eskalierende Streitigkeiten aber kein Thema. erklärte . "Auch können wir keinen Anstieg von Aggressionen verzeichnen", so Baum.
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