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Mädchen erliegt Verletzungen nach Unfall in Witzenhausen

Unfallwagen in Witzenhausen

Einen Tag, nachdem vor einer Kita in Witzenhausen eine Schülerin von einem Auto erfasst und tödlich verletzt wurde, ist die Ursache für den Unfall noch unklar. Zwei weitere Kinder liegen schwer verletzt im Krankenhaus, ebenso der Unfallfahrer.

Es werde noch ermittelt, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Nordhessen am Samstag. Bisherigen Erkenntnissen zufolge kam ein 30-jähriger Autofahrer am Freitagmorgen in Witzenhausen (Werra-Meißner) von der Straße ab und erfasste eine fünfköpfige Gruppe von Schülerinnen und Schülern auf einem Gehweg vor einer Kindertagesstätte im Ortsteil Gertenbach.

Drei Mädchen im Alter von sieben und acht Jahren wurden dabei schwer verletzt. Eines der verletzten Mädchen, eine Achtjährige, starb am Freitagnachmittag im Krankenhaus. Die beiden anderen Kinder - sieben und acht Jahre alt - werden mit schweren, aber nicht lebensbedrohlichen Verletzungen in Krankenhäusern behandelt.

Mindestens zwei weitere Kinder, die nicht verletzt wurden, bekamen den Unfall mit. Sie wurden vor Ort von Notfallseelsorgern betreut.

Unfallursache weiter unklar

Schwer verletzt wurde bei dem Aufprall vor einer Kita auch der 30 Jahre alte, aus Witzenhausen stammende Fahrer des Wagens. Er wurde in eine Krankenhaus gebracht. Warum er in die Kindergruppe fuhr, war auch am Samstag noch unklar.

Die Beamten gehen bislang von einem Unfall aus. Hinweise auf einen Vorsatz gebe es nicht, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Bei dem 30-Jährigen wurde eine Blutprobe entnommen, um herauszufinden, ob er Alkohol getrunken hatte. Es werde noch auf die Ergebnisse gewartet. Der Mann habe jedoch nicht den Eindruck erweckt, unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol gestanden zu haben. Außerdem werde eine technische Untersuchung des Fahrzeugs folgen.

Landrat: "bestürzt und sehr betroffen"

"Ich bin bestürzt und sehr betroffen von dem schrecklichen Unfall mit schwerverletzten Kindern vor der Kita in Gertenbach", hatte Landrat Stefan Reuß (SPD) am Freitag gesagt. Er wünsche "allen ganz viel Kraft" und hoffe sehr, dass alle Verletzten wieder schnell gesund werden. "Meine Gedanken sind aber auch bei den Hilfskräften, die diese schlimmen Bilder verarbeiten müssen." Reuß dankte auch der Notfallseelsorge für ihre Unterstützung.

Der stellvertretende Ortsvorsteher und Anwohner Lothar Heuckeroth war nach eigenen Angaben als Ersthelfer vor Ort. Er habe den Einsatzkräften geholfen, nachdem eines der Kinder bereits reanimiert worden war. "Es war natürlich viel Aufregung. Teilweise waren die Eltern von den betroffenen Kindern schon vor Ort", so Heuckeroth. Die Unfallstelle befinde sich in einer 30er-Zone.

Mehrere Polizisten und Notfallseelsorger in Uniform stehen auf einer Dorfstraße.
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