Spürhunde sollen Corona-Infektion erschnüffeln Mit extra geschulten Spürhunden will Hessen Möglichkeiten für das frühzeitige Erkennen von Corona-Infektionen erforschen. Bei der Studie der Universitätsmedizin Mainz geht es um anonym durchgeführte Tests in hessischen Altenpflegeheimen, wie Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Montag in Wiesbaden ankündigte. Die Früherkennung sei extrem wichtig im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Der Einsatz von Spürhunden mit ihrem besonderen Geruchssinn erscheine sehr vielversprechend. Das Land unterstütze die Studie mit rund 90.000 Euro, berichtete der Sozialminister. Mit ersten Ergebnisse werde im Herbst gerechnet, sagte Studienleiterin Professor Petra Staubach-Renz. Bislang werde die Studie in einem Heim durchgeführt. Betrugsermittlungen gegen Testzentren dauern an Hessische Ermittler gehen weiterhin Betrugsvorwürfen im Zusammenhang mit Corona-Testzentren nach. Bei der Staatsanwaltschaft Kassel etwa sind einem Sprecher zufolge aktuell zwei Verfahren wegen Betrugsverdachts anhängig. Dabei sollen Tests abgerechnet worden sein, die nicht gemacht wurden. Insgesamt soll dabei ein Schaden von über zwei Millionen Euro entstanden sein. Ein Mann wurde bereits unter anderem wegen Betruges zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft Gießen untersucht seit rund einem Jahr Vorwürfe gegen Verantwortliche einer mittlerweile geschlossenen Corona-Teststelle. Laut einem Sprecher geht es um mehr als 200 mutmaßliche Betrugsfälle und einen möglichen Schaden im fünfstelligen Euro-Bereich. Klose fordert angepasstes Infektionsschutzgesetz Die deutsche Regierung bereitet sich aktuell auf steigende Corona-Zahlen im Herbst vor. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat etwa einen Sieben-Punkte-Plan für den Herbst angekündigt. Was in dem Entwurf fehlt, sind Regelungen zu weitergehenden Alltagsbeschränkungen im Infektionsschutzgesetz. "Das Entscheidende ist, dass das Infektionsschutzgesetz jetzt möglichst schnell angepasst wird", sagte der hessische Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) gegenüber dem hr. Dies sollte etwa Optionen enthalten, um wieder bessere Schutzmaßnahmen zu veranlassen. Darunter falle zum Beispiel die Maskenpflicht. Alle 16 Bundesländer fordern weitere Maßnahmen vom Bund. "Denn wenn wir einmal drin sind in diesem exponentiellen Wachstum der Infektionen, haben wir keine Zeit mehr für ein mehrwöchiges Verfahren im deutschen Bundestag", so Klose.