Fuchswelpen auf dem hr-Gelände in Frankfurt.

Fuchsbabys tippeln über das hr-Gelände - mitten in Frankfurt. Dass sich Wildtiere in Städten ansiedeln, hat viele Gründe. Vor allem ist das Nahrungsangebot gut.

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Hier tippeln Fuchsbabys über das hr-Gelände

Fuchsbabys auf dem hr-Gelände Funkhaus am Dornbusch
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Vier kleine Füchse erkunden ihre Umgebung: das Gelände des Hessischen Rundfunks am Dornbusch in Frankfurt. Als Alexander Janzen seinen Dienst am vergangenen Donnerstag um 22 Uhr beendet hat, laufen ihm die Welpen vor die Kamera. "Die Kleinen waren absolut nicht scheu, aber die Mutter hat gut aufgepasst", sagt er zu seiner Begegnung mit den Wildtieren.

Der Sprecher des Naturschutzbundes (Nabu) Hessen, Berthold Langenhorst, sagte am Montag: "Füchsen geht es in Stadtgebieten gut, sie haben sich sogar speziell an die Stadt angepasst." Demnach haben Stadt-Füchse ihre Lebensweise umgestellt, sie jagen weniger und sammeln mehr - und zwar Katzen- und Igelfutter, das Menschen rausstellen, außerdem Essensreste und Müll.

Reviere von Stadt-Füchsen kleiner als auf dem Land

Zu Füchsen in Berlin gebe es eine Untersuchung, dass sie die Hälfte ihrer Nahrung daraus beziehen. Das sei auf das Rhein-Main-Gebiet übertragbar, sagte Langenhorst, denn auch hier böten ökologische Nischen wie große Grünflächen den Tieren Unterschlupf.

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Füchse auf dem hr-Gelände

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Langenhorst zufolge essen Füchse normalerweise Mäuse, Ratten, Regenwürmer, Käfer und Kleintiere wie Kaninchen. Letztere verbreiten sich stark in Städten. Der Fuchs sei aber meist zu langsam für die flinken Kaninchen - und zu bequem. Auf Nilgänse haben es Füchse nach Angaben von Langenhorst ebenfalls nicht abgesehen. Die Eltern der Küken seien einfach zu wachsam, und schließlich sei das Nahrungsangebot auch so ausreichend.

"Es gibt so viel Essen für die Füchse, dass sie sich gegenseitig nichts wegfressen", sagte Langenhorst. Er sprach von idealen Lebensbedingungen. Das zeige sich auch daran, dass die Reviere der Füchse in der Stadt kleiner seien als auf dem Land.

Städte zunehmend Lebensräume für Wildtiere

Schon 2020 berichtete Nabu-Sprecher Langenhorst über den verstärkten Zuzug von Wildtieren in Städte: "Das hat in den vergangenen 30 Jahren stark zugenommen." Zum einen liege das an der industriellen Landwirtschaft, die die natürlichen Lebensräume vieler Füchse, Rehe und Wildschweine einschränke. Zum anderen gebe es oft kein ausgeprägtes Land-Stadt-Gefälle mehr, das die Lebensräume von Mensch und Tier eindeutig abgrenze. "Viele Tiere können dem Menschen gar nicht mehr ausweichen", sagte Langenhorst.

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Fotoalbum: Tierbabys in Hessen

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So ging es auch Alexander Janzen. Es war das erste Mal, dass er "hr-Füchse" sah. Etliche Kolleginnen und Kollegen sind schon auf die Füchse getroffen und haben sie fotografiert.

Fuchs-Begegnungen hat man am ehesten in oder nach der Dämmerung. Jedoch seien die Tiere eigentlich nicht ausschließlich nachtaktiv, sagte Langenhorst. Das liege nur daran, dass der Mensch sie bejage und nachts weniger Gefahr drohe. Stadt-Füchse seien an Menschen gewöhnt. Sie wüssten, dass von ihnen keine Gefahr ausgehe und trauten sich auch tagsüber raus, sagte Langenhorst.