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Anklage gegen Drogenhändler

 Ein Mann arbeitet an der Tastatur eines Laptops.

Im großen Stil schmuggelte eine elfköpfige Bande Cannabis, Kokain und Amphetamine aus dem Ausland ins Rhein-Main-Gebiet und bot sie online an. Auf die Spur kamen ihnen die Ermittler mit einer Finte.

Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) hat Anklage gegen elf mutmaßliche Mitglieder eines Drogenrings erhoben. Sie sollen kiloweise Kokain, Amphetamine und Cannabis aus Spanien und den Niederlanden nach Deutschland geschmuggelt und verkauft haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag mitteilte.

Den Beschuldigten im Alter von 24 bis 47 Jahren wird zur Last gelegt, eine feste Struktur für den Drogenschmuggel etabliert zu haben. Für ihre illegalen Geschäfte sollen sie die verschlüsselte Plattform "Anom" genutzt haben, die von Ermittlern betrieben wurde, um Drogenhandel aufzuspüren.

Tausende Kilo Drogen verkauft

Zwischen Dezember 2020 und Juni 2021 sollen sie insgesamt mindestens 3.000 Kilo Cannabis, 315 Kilo Kokain, 113 Kilo Amphetamin, 677 Liter Amphetaminöl und 13 Kilo Metamphetamin gewinnbringend verkauft haben. Kopf der Bande soll ein 33-Jähriger aus Frankfurt sein. Er habe die Lieferungen aus Spanien und den Niederlanden sowie die Verkäufe organisiert.

Im Juni 2021 war die Bande bei einer Razzia aufgeflogen. Damals stellte die Polizei rund 560.000 Euro in bar sicher. Außerdem fanden die Beamten 16 zum Teil mit professionellen Verstecken ausgestattete Kurierfahrzeuge. Auch 100 Kilo Haschisch sowie weitere Drogen und sechs halbautomatische Pistolen samt Munition beschlagnahmten die Fahnder.

Acht der Beschuldigten sitzen nach Auskunft der Generalstaatsanwaltschaft in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen weitere Mitglieder der Bande dauern an. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.