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Steinmeier verleiht Deutschen Umweltpreis an Frankfurter Biologen Schenck

Biologe Christof Schenck lächelt in die Kamera.

Bei einem Festakt hat Bundespräsident Steinmeier den Frankfurter Biologen Christof Schenck mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Mit 500.000 Euro ist es der am höchsten dotierte Umweltpreis in Europa.

Der Biologe Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, hat den Deutschen Umweltpreis 2022 erhalten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte ihm den Preis bei einem Festakt in Magdeburg. Neben Schenk wurden auch Friedrich Mewis und Dirk Lehmann aus Hamburg für die Entwicklung eines umweltfreundlicheren Schiffsantriebs geehrt.

Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist mit insgesamt 500.000 Euro der am höchsten dotierte Umweltpreis in Europa.

Die Verleihung der Umweltpreise sei ein Lichtblick in dieser Zeit, sagte der Bundespräsident. Wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erlebten wir "gerade düstere Monate" auch für den Umwelt- und Klimaschutz. Die Preisträgerinnen und Preisträger führten aber vor Augen, "was alles in unserem Land steckt, was gerade wir in Deutschland alles tun können, um Artensterben und Klimawandel aufzuhalten und in eine bessere Zukunft aufzubrechen".

Schenck: Situation der Regenwälder am Kipppunkt

Schenck hatte vor seiner Auszeichnung zum weltweiten Schutz von Waldgebieten aufgerufen, um so Klimawandel und Artenverlust aufzuhalten. Vor allem in den großen Regenwäldern wie im Amazonasgebiet sei die Lage kritisch, warnte Schenck. "Wir sind in sehr, sehr großer Sorge." Es gebe bei der Zerstörung der Regenwälder einen gefährlichen Kipppunkt.

"Wenn es Rodungen gibt, fließt das Wasser aber oberflächig ab und steht nicht mehr für Verdunstungsniederschlag zur Verfügung." Darin liege eine Gefahr für das Gesamtsystem. Sinke der Niederschlag unter eine bestimmte Grenze, sterbe der Wald auch ohne Säge und Feuer. "Schon jetzt sind wir unglaublich nah dran an diesem Wert."

Jahrzehntelanger Kämpfer für Wildnisgebiete

Die Auswirkungen träfen nicht nur das Klima, sondern auch die Artenvielfalt. "Mit der Zerstörung der artenreichen Regenwälder löschen wir gewissermaßen blind auf einer Festplatte", sagte Schenck angesichts vieler Tier- und Pflanzenarten, die wissenschaftlich noch gar nicht bekannt seien.

Schenck kämpfe seit Jahrzehnten dafür, Wildnisgebiete vor menschlichem Eingriff zu schützen, teilte die Umweltstiftung Anfang September mit, als sie Schencks Auszeichnung bekannt gab. Sein Engagement gelte besonders dem Schutz von Nationalparks in den tropischen Regenwäldern Amazoniens, des Kongobeckens und Südostasiens. Er lebe vor, "wie man mit jahrzehntelangem konsequenten Wildnisschutz die gegenwärtigen globalen Krisen – Artensterben und Klimawandel – eindämmen kann."

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