Zwei Gläser mit Latte Macchiato auf einem Tisch in einer Außengastronomie.

Nicht nur das Wetter taugt am Wochenende zum Kaffeetrinken in der Sonne, es funktioniert sogar wie ein Heißgetränk. Die vergleichsweise milden Temperaturen könnten sich lange halten.

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alle wetter! vom 10.11.2022

Tintenfischexponat im Naturkundemuseum Kassel
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Das Wetter gleicht am bevorstehenden Wochenende einem Latte Macchiato: Warme Luft setzt sich immer weiter unten ab, wird kälter, sammelt sich unten - wie der Espresso im Glas. Und frische, warme Luft eines Hochdruckgebiets kommt neu dazu - wie die Milch und der Milchschaum im beliebten italienischen Kaffeegetränk. "Es entsteht eine Art Schichtbildung", erläuterte hr-Meteorologe Tim Staeger am Donnerstag seinen Wetter-Heißgetränk-Vergleich.

Die warme Luft aus Südwesteuropa sei inzwischen über das "außergewöhnlich warme" Mittelmeer in Hessen angekommen, bleibe liegen und "altere", in unteren Lagen werde es so neblig und feucht. Dazu komme in den nächsten Tagen ein neues Hoch. "Während wir dann in höheren Lagen wie im Taunus Sonne und höhere Temperaturen haben, kann es im Rhein-Main-Gebiet Hochnebel geben", sagte Staeger.

Das Wetter bleibe am Wochenende mit einer Höchsttemperatur von 15 Grad in der Sonne jedoch herbstlich-mild. "Wo sich der Nebel hält, wird es jedoch mit bis zu 8 Grad spürbar kühler", prognostizierte Staeger. In den feuchten Nebelfeldern könne es außerdem leicht regnen.

Winter mit durchschnittlich 2 Grad erwartet

Erst der Hitzesommer mit dem wärmsten August seit Beginn der-Aufzeichnungen, dann der späteste hessische Sommertag aller Zeiten, nun ein mildes Latte-Macchiato-Wochenende im November. Folgt all dem auch noch ein außergewöhnlich milder Winter? Davon geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach aktuell aus. Die drei Wintermonate Dezember, Januar und Februar könnten laut Modellrechnungen eine Durchschnittstemperatur von mindestens 2 Grad erreichen.

Eigentlich liegt das vieljährige Mittel der Referenzperiode von 1991 bis 2020 im Winter mit 1,4 Grad deutlich darunter. Aber der DWD hält es für möglich, dass der bevorstehende Winter zu den "33 Prozent der mildesten Winter" in dem Zeitraum gehören wird. Auch Modelle anderer nationaler Wetterdienste wie des britischen Met Office oder von Meteo France gingen von einem etwas zu milden Winter in Deutschland aus.

"Der Winter 2022/2023 wäre damit in der Tendenz zu mild", so deutet hr-Meteorologe Staeger die Ankündigung des DWD. "Es gibt allerdings immer einige Restrisiken, die die Trendabschätzung sofort nichtig machen können."

Milder Winter könnte in Energiekrise helfen

Es handelt sich bei der mittelfristigen Modellrechnung nicht um eine konkrete Wettervorhersage, wie DWD und Staeger betonen. Die Winterprognose basiere auf saisonalen Klimavorhersagen, die klimatische Tendenzen über größere Gebiete und längere Zeiträume im Vergleich zu einem durch Messwerte abgedeckten Referenzzeitraum der Vergangenheit vorhersagten. Das unterscheide Klimavorhersagen von Wettervorhersagen, die für einen bestimmten Ort und Zeitpunkt gelten. An einzelnen Tagen oder Wochen könne es dennoch deutlich kälter werden.

Sollte der Winter der Prognose folgen, könnte das in der Energiekrise jedoch auch etwas Gutes haben, wie der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagt. Wärmere Temperaturen könnten dabei helfen, die notwendigen Einsparungen von mindestens 20 Prozent beim Gasverbrauch auch in den kommenden Monaten durchzuhalten. Schon ein paar kalte Tage könnten ausreichen, damit der Verbrauch steige und die Gasspeicher sich schnell leerten.

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