Ein Mann schiebt sein Fahrrad über eine Straße, die voller Wasser ist.

Vielerorts in Hessen sind am Wochenende Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Im Main-Kinzig-Kreis kam es zu einem Erdrutsch an einem Wohnhaus. Inzwischen sinken die Pegelstände wieder.

Andauernde Regenfälle haben in Hessen am Wochenende für gestiegene Pegel an Flüssen und Bächen gesorgt, teilweise trat das Wasser über die Ufer. Seit Sonntag entspannt sich die Hochwasserlage wieder, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mitteilte.

Am Montag wurden demnach noch an elf Pegeln Hochwasser-Meldestufen überschritten. Am Wochenende waren zeitweise mehr als 30 Pegel betroffen.

Drohnenaufnahme von überschwemmten Fuldatal.

Erste Warnstufe noch an elf Pegeln erreicht

Am Montagmittag führten noch Fulda, Kinzig, Lahn und vereinzelt Werra und Weser Hochwasser. Die zweite von drei Meldestufen wurde dabei noch zweimal erreicht, wie auf einer Übersichtskarte des HLNUG zu sehen war - und zwar in Gießen und Bad Hersfeld.

Unter Meldestufe eins versteht das HLNUG einen Meldebeginn mit stellenweise kleinen Ausuferungen. Unter Meldestufe zwei falle ein größeres Hochwasser, das einzelne Gebäude und Straßen überfluten kann. Meldestufe drei bezeichne außergewöhnliches Hochwasser mit möglichen Überflutungen bebauter Gebiete in größerem Umfang.

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Hochwasser in Hessen

Der überflutete Bach Aula bei Niederaula (Hersfeld-Rotenburg)
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Wasser auf der Fahrbahn: Straßen gesperrt

Örtlich vermeldete die Polizei am Wochenende gesperrte Straßen wegen Wassers auf der Fahrbahn. Größere Vorfälle oder Verkehrseinschränkungen wurden bis zum Montag aber nicht bekannt.

Straßen wurden durch den kräftigen Regen geflutet.

In Reinheim (Darmstadt-Dieburg) war am Sonntagmorgen zeitweise eine Kreisstraße dicht, weil die Gersprenz, ein Nebenfluss des Mains, über die Ufer getreten war. In Heuchelheim (Gießen) kam es zu einer Straßensperrung wegen Überflutung durch die Heuchelheimer Seen und die Lahn. Auch in Langenselbold (Main-Kinzig) wurden einzelne Straßen komplett gesperrt. Anwohner aus dem Uferbereich der Gründau wurden gebeten, ihre Fahrzeuge in höhenliegende Bereiche zu fahren.

Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Langgöns (Gießen) teilte am Samstag mit, dass aufgrund des übergetretenen Kleebachs im Ortsteil Niederkleen das Hochwasserschutzsystem im Bereich des Ortskerns aufgebaut wurde. Anwohner sollten ihre Fahrzeuge aus dem gefährdeten Gebiet holen.

Die Freiwillige Feuerwehr in Langgöns beim Aufbau ihres Hochwasserschutzsystems.

In Bad Soden-Salmünster (Main-Kinzig) mussten am Samstagabend zehn Bewohner ein Wohnhaus verlassen, nachdem es an einem Hang unterhalb des Gebäudes einen kleineren Erdrutsch gegeben hatte. Ein Statiker gab nach einer Untersuchung des Gebäudes Entwarnung und die Menschen konnten wieder zurück in ihre Wohnungen, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südosthessen in Offenbach sagte.

Erdrutsch in Bad Soden-Salmünster

Hochwasserwarnungen für fünf Kreise

Ein Tief hatte am Samstag andauernde Regenfälle mit sich gebracht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vorübergehend für fünf Kreise in Mittel- und Osthessen vor Hochwasser.

Für Montag und die folgenden Tage sagte der DWD überwiegend trockenes Wetter voraus. Das HLNUG erwartet daher einen weiteren Rückgang der Pegelstände. Spätestens ab Mittwoch sei nicht mehr mit Überschreitungen der Meldestufen zu rechnen.

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