Ein Passant fotografiert einen Fluss, der über die Ufer getreten ist.

Die Hochwasser-Lage in Hessen entspannt sich. An 21 Pegeln sind noch die Meldestufen überschritten. Das zuständige Landesamt rechnet an den kommenden Tagen mit einem weiteren Rückgang.

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Hochwasser geht zurück

hessenschau von 19:30 Uhr
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Nach dem Dauerregen vom Wochenende sind die Wasserstände in den meisten Gewässern Hessens gefallen. Am Montagmorgen waren immer noch an 21 Pegeln Meldestufen überschritten, davon fünfmal die Meldestufe 2. Am Sonntag war noch an 33 Messstellen Meldestufe 1 erreicht, davon mehr als zehnmal die nächsthöhere Stufe.

Betroffen sind nach Angaben des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) vor allem Lahn, Fulda und Eder sowie Zuflüsse. Vereinzelt führen auch die aus dem Vogelsberg kommenden Bäche und Flüsschen hin zur Kinzig und zur Nidda sowie Gewässer im Taunus Hochwasser.

Pegel Marburg kurz vor Meldestufe 3

Anders als vom HLNUG prognostiziert, überschritt der Pegelstand der Lahn in der Nacht zum Montag am Pegel Marburg nicht die höchste Meldestufe. Auch die Pegel Gießen und Leun hatten sich am Sonntag der Meldestufe 3 genähert. Das HLNUG informiert hier über die einzelnen Pegelstände.

An Rhein, Main und Neckar stiegen die Wasserstände zwar ebenfalls an, Hochwassergefahr bestand hier aber nicht. "Große Flüsse reagieren träger auf den Niederschlag", erklärte hr-Meteorologe Tim Staeger dazu. Die Pegel von Nebenflüssen und Bächen aber stiegen schnell. Das Problem dabei: "Die oberen Bodenschichten sind gut mit Feuchtigkeit gesättigt", sagte Staeger, "sie können kein Wasser mehr aufnehmen. Die Niederschläge fließen daher oberflächlich ab und sorgen für Hochwasser."

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Meldestufen

Meldestufe 1 ist erreicht, sobald ein Gewässer randvoll ist und an einigen Stellen das Wasser bereits über das Ufer tritt. Meldestufe 2 entspricht laut HLNUG einem "größeren Hochwasser", das ufernahe Grundstücke überflutet und vereinzelt Keller überlaufen lässt. Ab Meldestufe 3 werden Ortschaften vom Hochwasser eingeschlossen, Straßen sind unpassierbar.

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Höchste Regenmenge in Driedorf

Die Niederschlagsmengen in den 24 Stunden von Samstagmittag bis Sonntagmittag betrugen in weiten Teilen Hessens bis zu 25 Liter pro Quadratmeter, wie das HLNUG mitteilte.

In den Staulagen vom Vogelsberg waren es bis zu 30 Liter pro Quadratmeter und im Westerwald und Rothaargebirge bis zu 40 Liter pro Quadratmeter. Die höchste Niederschlagssumme mit 42 Litern pro Quadratmeter wurde in Driedorf-Mademühlen (Lahn-Dill) registriert.

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Hessische Seenplatte

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Autos von überfluteter Landstraße geborgen

In Heuchelheim (Gießen) musste die Feuerwehr am Samstagmorgen drei Autos bergen, die auf einer überfluteten Landstraße stecken geblieben waren.

Ein Auto steht mit den Reifen im tiefen Wasser. Feuerwehrleute sind mit einem Einsatzauto vor Ort.

Der Abschnitt sei eindeutig gesperrt gewesen, sagte ein Sprecher. Trotzdem hätten die Fahrer ihre Wagen dorthin gesteuert und seien dann liegen geblieben. Die Retter zogen sie mit einem Unimog aus dem Wasser. Verletzt wurde niemand.

Rückgang der Hochwasserlage erwartet

Das HLNUG erwartet, dass sich die Hochwasserwellen im Laufe der Woche zunehmend in die Unterläufe verlagern. Daher sei mit einem Rückgang der Hochwasserlage zu rechnen.

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