Hoher Schaden Diebstahl und Sachbeschädigung an A49-Baustelle
An einer Baustelle der umstrittenen A49 in Mittelhessen haben Unbekannte einen Schaden in sechsstelliger Höhe angerichtet. Die Täter zerstörten Ausrüstung und stahlen Fahrzeugschlüssel von Baustellenfahrzeugen.
Vandalismus nennt es ein Sprecher der Polizei: Nach seinen Angaben drangen am Pfingstwochenende Unbekannte in ein Betonwerk bei Stadtallendorf; sie zerstörten und stahlen dort Ausrüstung - unter anderem Computerfestplatten. Das Betonwerk war eigens für den Bau der A49 errichtet worden.
Der oder die Täter hätten außerdem Fahrzeugschlüssel der Baustellenfahrzeuge mitgenommen. Auch sei ein Sicherungskasten aufgebrochen und Sicherungen zerstört worden.
Tanks aufgebohrt: Kraftstoff sickert in den Boden
Zudem entdeckten die Beamten acht Baufahrzeuge mit teils aufgebohrten Kraftstofftanks und durchgeschnittenen Hydraulik- und Elektroleitungen. Der Kraftstoff und die Hydraulikflüssigkeit sei aus den aufgebohrten Tanks auf den Boden geflossen. Die Polizei hat daher nach eigenen Angaben die untere Wasserbehörde informiert, um festzustellen, ob dadurch das Grundwasser verschmutzt worden ist. Insgesamt schätzt die Polizei den Schaden auf eine mittlere sechsstellige Summe.
Ob sie die Täter vom Pfingstwochenende im Kreis der Autobahngegner vermutet, wollte die Polizei nicht sagen. Man ermittle in alle Richtungen, heißt es.
Der Weiterbau der A49 in Mittelhessen ist höchst umstritten. Immer wieder kam es zu teils massiven Protesten von Umweltschützern, die den Bau stoppen wollen. Wegen der Erweiterung sollen unter anderem Bäume im Dannenröder Forst gefällt werden.
Zuletzt machte eine andere A49-Baustelle bei Stadtallendorf von sich reden. Ein Chemielehrer hatte dort eine Substanz entdeckt, die sich später in einer Laboruntersuchung als hochexplosives Hexyl herausgestellt hat. An der Baustelle ruhen derzeit die Arbeiten.