Mutter des toten Babys gesucht Mehrere Dutzend Frauen beim DNA-Reihentest im "Cold Case" Sabrina

1999 fand ein Spaziergänger auf einem Feldweg bei Büdingen ein totes Baby - die Polizei nannte es Sabrina. Jahrzehnte später suchen Ermittler ihre Mutter. Hunderte Frauen wurden dazu an diesem Wochenende zu DNA-Tests eingeladen.
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"Cold Case" Sabrina: DNA-Reihentests in Büdingen gestartet

Die freiwilligen DNA-Reihentests im Büdinger "Cold Case"-Fall Sabrina sind am Samstag im Stadtteil Lorbach mit relativ großer Resonanz gestartet. Die Polizei hofft damit die Mutter des toten Babys zu finden, das vor 22 Jahren tot entdeckt wurde.
"Die Zahl der Teilnehmerinnen lag bis zum Mittag im größeren zweistelligen Bereich", teilte ein Sprecher der Polizei am Samstag als Zwischenfazit mit. Insgesamt sei man damit zufrieden. Am Sonntag werden die DNA-Tests in der Wolfgang-Konrad-Halle fortgesetzt.
Rund 600 Frauen zu Tests eingeladen
Insgesamt etwa 600 Frauen waren dazu aufgefordert, an diesem Wochenende freiwillig eine Speichelprobe abzugeben. Ein Spaziergänger hatte den in Plastiktüten verpackten Leichnam des Babys 1999 an einem Feldweg bei Büdingen gefunden. Die Identität des Kindes und der Tathergang sind bis heute nicht geklärt.
2019 gelang es, eine vollständige DNA des Kindes, das die damaligen Ermittler Sabrina tauften und anonym beerdigten, aus sichergestellten Leberzellen zu extrahieren. Dadurch erst waren die Bedingungen für den DNA-Test gegeben. Der Gießener Staatsanwalt Thomas Hauburger hatte die neuen Ermittlungen in dem "Cold Case" wieder angestoßen - er gilt als Mann für aussichtslose Fälle.
Ergebnis wohl erst im kommenden Jahr
Die Frauen, die von der Polizei um die Abgabe der DNA-Proben gebeten wurden, waren zum Zeitpunkt des Leichenfundes zwischen 13 und 30 Jahre alt und wohnten damals im Raum Büdingen. Aktuell leben den Angaben zufolge noch ungefähr 400 von ihnen in Büdingen und in der näheren Umgebung. Etwa 200 lebten mittlerweile jedoch in anderen Städten und Regionen der Republik.
Nach Angaben des Polizeisprechers hätten die dortigen Behörden Kontakt aufgenommen und die Frauen darum gebeten, Speichelproben entnehmen zu können. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen mitgeteilt hatte, ist mit einem abschließenden Untersuchungsergebnis erst im Lauf des kommenden Jahres zu rechnen.