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Rentner-Paar nach Nachbarschaftsstreits zu Haft verurteilt

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Ein älteres Ehepaar ist vom Landgericht Frankfurt zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt worden. Die beiden sollen ihre Nachbarn terrorisiert und zu Unrecht angezeigt haben. Dafür soll die heute 70-Jährige sich sogar selbst die Nase gebrochen haben.

Sie sollen mehrere Hausnachbarn massiv bedrängt und mit Strafanzeigen verunglimpft haben. Dafür sind zwei 70 Jahre alte Eheleute vom Landgericht Frankfurt zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Der Prozess gegen Dieter und Hannelore L. ist demnach nach knapp einem Jahr zu Ende gegangen. Rechtlich ging die Strafkammer vom Vortäuschen einer Straftat und falscher Verdächtigung aus.

Strafanzeigen wegen Körperverletzung

Zunächst war es bei dem Ehepaar wegen diverser Stalking-Vorwürfe der Nachbarn zu einer Wohnungsdurchsuchung gekommen. Um den Verdacht von sich zu weisen, erstatteten die beiden zwischen 2016 und 2018 eine Reihe von Strafanzeigen gegen die Nachbarn - unter anderem wegen Körperverletzung.

Um die angeblichen Misshandlungen zu belegen, fügte sich Hannelore L. nach Auffassung des Gerichts selbst Hämatome und Kratzer zu. Sie soll sich auch sogar die Nase gebrochen haben. Nach Ansicht des Gerichts waren diese Delikte inszeniert.

Falsche Vorwürfe gegen Nachbarn

Die umfangreiche Beweisaufnahme mit zahlreichen, teils mehrfach befragten Zeugen ergab laut Urteil, dass sämtliche Vorwürfe gegen die Nachbarn falsch waren. Das Paar hatte die Vorwürfe vor Gericht energisch bestritten.

Hintergründe der Streitigkeiten teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt nicht mit. Nach der Verkündung der Urteils wurden die Eheleute noch im Gerichtssaal festgenommen und kamen in Untersuchungshaft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.