Die abgebrannte Fläche in Cölbe.

Ein Waldbrand bei Cölbe ist nach einem Großeinsatz der Feuerwehr am Mittwochnachmittag endgültig gelöscht worden. Neun Feuerwehrleute erlitten eine Rauchgasvergiftung. Auch andernorts in Hessen brannte es.

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27,5 Hektar Wald bei Cölbe abgebrannt

Brand in Cölbe
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Das am Dienstag in einem Wald bei Cölbe-Schönstadt (Marburg-Biedenkopf) ausgebrochene Feuer konnten die Einsatzkräfte am Mittwochnachmittag endgültig löschen. "Wir sind optimistisch, dass wir die Sache jetzt im Griff haben", sagte der Sprecher des Landkreises, Stephan Schienbein, der die Einsatzleitung übernommen hatte. Es hatte auf einer Fläche von etwa 500 mal 550 Metern gebrannt, was 27,5 Hektar ergibt und knapp 39 Fußballfeldern entspricht.

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Waldbrand bei Cölbe

hs
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Es könne nun noch versteckte Glutnester geben, eine erneute Ausbreitung des Brandes werde durch die Wässerung der Brandränder verhindert. "Die Lage wird weiter überwacht, um schnell eingreifen zu können, falls wieder etwas passiert." Die große Trockenheit und möglicherweise aufkommender Wind seien ein Problem, man hoffe auch auf Regen.

In der Nacht waren bis zu 400 Einsatzkräfte an den Löscharbeiten beteiligt, am Mittwochmorgen waren es noch 150. Die Einsatzkräfte wurden wegen der hohen Belastung während des Einsatzes alle zwei Stunden ausgetauscht. Neun Feuerwehrleute wurden verletzt. Sie erlitten eine Rauchgasvergiftung und wurden ins Krankenhaus gebracht. "Wir haben einen richtig großen Waldbrand mit möglicherweise katastrophalen Ausmaßen verhindern können", so der Kreissprecher.

Brand könnte durch Mähdrescher entstanden sein

Ein Polizeihubschrauber unterstützte die Löscharbeiten aus der Luft mit 2.000 Litern Wasser aus einem Baggersee. Unterstützung kam auch von Landwirten, die mit Wasser gefüllte Güllecontainer an den Einsatzort brachten.

Das Feuer hatte sich nach Angaben der Feuerwehr in dem überwiegend mit Kiefern und Fichten bewachsenen Waldstück rasch ausgebreitet. Die Flammen waren dem Sprecher zufolge am frühen Dienstagabend von einem nahe gelegenen Acker ausgegangen, auf dem geerntet worden sei. Nach Angaben der Polizei könnte der Brand durch einem in der Nähe abgestellten Mähdrescher entstanden sein.

Feuerwehr löscht Waldbrand

Wiese in Mühlheim in Flammen

In Mühlheim am Main (Offenbach) haben am Dienstagabend ungefähr 15.000 Quadratmeter Wiese gebrannt. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Nach rund zwei Stunden konnten die rund 90 Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei den Brand löschen. Was das Feuer verursacht hatte, war zunächst unklar. Da es mehrere Brandherde gab, ist den Angaben der Beamten zufolge auch Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Allerdings könnte auch der Wind das Feuer angefacht und an mehrere Stellen verteilt haben.

Feuerwehreinsatz in Mühlheim

Felder brennen in Haunetal

Am Dienstagnachmittag führte zudem ein Feldbrand in Haunetal (Hersfeld-Rotenburg) zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Wie die Polizei mitteilte, standen mehrere Felder zwischen den Ortsteilen Kruspis und Stärklos in Flammen. Verletzt wurde auch hier niemand, die Einsatzkräfte, die bei schweißtreibenden Temperaturen angerückt waren, bekamen das Feuer nach einiger Zeit unter Kontrolle.

In Haunetal (Hersfeld-Rotenburg) brannten am Dienstag mehrere Felder.

A44 wegen Feuer in Böschung gesperrt

Wegen eines Böschungsbrands musste am Abend zudem die A44 aus Dortmund in Richtung Kassel im Abschnitt zwischen Warburg und Breuna (Kassel) teilweise gesperrt werden, es staute sich zeitweise auf rund acht Kilometern. Autofahrer wurden gebeten, das Gebiet ab Warburg zu umfahren.

Hanau: Brandstifter in Badehose gesucht

Nach einem Großbrand auf einer Fläche von rund 60.000 Quadratmetern im Stadtwald von Hanau-Großauheim sucht die Polizei nach einem Brandstifter. Kurz bevor das Feuer am Montag ausgebrochen war, hatte es nämlich in der Nähe an einer anderen Stelle im Stadtwald zwischen Hanau-Wolfgang und Rodenbach gebrannt. Das Muster sei ähnlich wie bei den Bränden in den vergangenen Wochen, bestätigte auch ein Sprecher des Forstamts: "Es gab wieder mehrere Brände in kurzen Abständen."

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Waldboden abgebrannt: Großbrand in Hanau-Großauheim

Waldbrand in Hanau
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Unter Verdacht geriet ein Mann, der nur mit einer Badehose bekleidet im Bereich des Stadtwalds mit dem Fahrrad unterwegs war. Die Polizei startete eine Fahndung, dabei kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz. Gefasst werden konnte der Mann allerdings nicht.

Feuerwehreinsatz im Stadtwald bei Hanau

Waldbrand-Alarmstufe ausgerufen

In den vergangenen Wochen hatte es wiederholt in Wäldern im Kreis Offenbach gebrannt. Mal stand in Waldstück bei Heusenstamm in Flammen, mal brannte es bei Hainburg oder im Bereich Sommerfeld. Weil es immer an mehreren Stellen in zeitlich kurzen Abständen brannte, geht die Polizei von Brandstiftung aus.

Aber auch ohne Brandstiftung ist die Waldbrandgefahr derzeit hoch. Wegen der anhaltenden Trockenheit hatte das Umweltministerium am Montag in Hessen die erste von zwei Alarmstufen (Alarmstufe A) für die Forstverwaltung ausgerufen. Die Aussicht auf anhaltend hochsommerliche Temperaturen ohne ergiebige landesweite Niederschläge mache diesen vorsorgenden Schritt erforderlich, teilte das Ministerium mit. Mit dem Ausrufen der Alarmstufe wird unter anderem sichergestellt, dass die besonders gefährdeten Waldbereiche verstärkt überwacht werden.

Weitere Informationen

Das hessische Umweltministerium mahnt erhöhte Vorsicht bei Waldbesuchen an. Außerhalb ausgewiesener Grillstellen dürfe kein Feuer entfacht werden. Auf Grillplätzen solle darauf geachtet werden, Funkenflug zu vermeiden und das Feuer vor dem Verlassen richtig zu löschen. Im Wald besteht zudem ein Rauchverbot. Auch aus dem Auto geworfene Zigaretten seien ein Waldbrandrisiko. Außerdem bat das Ministerium darum, Zufahrtswege in Wälder freizuhalten. Wer im Wald ein Schwelfeuer oder einen Brand bemerkt, wird gebeten, umgehend die Feuerwehr unter der Notrufnummer zu informieren.

Ende der weiteren Informationen

Gerade Kiefern gerieten bei Trockenheit schnell in Flammen, wie sich auch beim jüngsten Brand gezeigt habe, betonte Volker Ahrend vom Forstamt Hanau-Wolfgang. "Das war relativ dramatisch, denn die Flammen sind schnell sehr hoch geschlagen." Er mahnte Waldbesucherinnen und -besucher, vorsichtig zu sein und beispielsweise keine Zigarettenkippen wegzuwerfen. Denn egal ob Brandstiftung oder nicht - es gelte: "Die meisten Brände entstehen durch Menschenhand, ob gewollt oder nicht."

Genau aus diesem Grund hatte auch die Stadt Marburg am Dienstag ein Verbot offener Feuer in Parks, Grünanlagen, im Stadtwald und auf Grillpätzen verfügt. Dieses gilt auch für festeingerichtete Feuerstellen sowie mitgebrachte Holz- oder Kohlegrills, Kerzen und Wasserpfeifen.

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