Kartoffel, Zwiebel, ... Granate!? Explosive Ernte: Panzergranate neben Bauernhof in Griesheim gesprengt

Auf einem Bauernhof in Griesheim hat ein Landwirt eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Der Kampfmittelräumdienst musste sie kontrolliert sprengen. Für den Landwirt war das fast schon Routine.

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Panzergranate auf Griesheimer Feld gesprengt

Über einer Mauer ist eine kleine Explosion zu sehen.
Die Panzergranate wurde kontrolliert gesprengt. Bild © 5vision.news
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Eine bombige Ernte wünscht sich jeder Landwirt - in Griesheim (Darmstadt-Dieburg) überrascht es aber offenbar kaum noch, wenn tatsächlich Granaten aus dem Boden kommen.

Auf seinem Gemüsehof fand Landwirt Peter Kärcher am Dienstag eine Panzergranate. Der Kampfmittelräumdienst sprengte den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg noch am späten Abend erfolgreich, wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte.

Zwei bis drei Funde pro Jahr

Normalerweise erntet Landwirt Kärcher Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten. Aber auch Granaten seien fast zur Routine geworden, sagt er. Zwei bis dreimal im Jahr komme es vor, dass auf seinem Hof Waffen gefunden werden. "Wenn man Kartoffeln rodet, kommt auch mal so was hoch", erzählt er. Die Funde stammten von einem ehemaligen Truppenübungsplatz und aus dem Zweiten Weltkrieg.

In Aufregung verfalle er deswegen nicht mehr: "Ich habe gesehen, dass die Granate oben am Kopf schon, wie mit einem Seitenschneider, eingeschnitten war. Da habe ich mir gedacht: Davon lasse ich die Finger und rufe den Kampfmittelräumdienst an", sagt der Griesheimer. Die Nummer hatte er noch vom letzten Einsatz eingespeichert.

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Granate zunächst weggeworfen?

Größere Sorgen mache er sich um seine Arbeiter. Sie könnten möglicherweise denken, dass es sich lediglich um Metall handele. So offenbar auch in diesem Fall: Die Granate landete laut Kärcher wohl zunächst im Müll. Dort müsse sie rausgefallen sein, denn er fand das Geschoss nach eigenen Angaben mitten auf seinem Betriebshof.

Die Sprengung habe er aus der Ferne verfolgt. Mit einem Sicherheitsradius von rund 200 Metern sprengte der Kampfmittelräumdienst den Blindgänger kontrolliert in einem Feld, wie die Polizei erklärte. Die Druckwelle habe er zwar gespürt, aber die sei eher vom Sprengstoff gekommen, als von der Granate selbst, sagt Kärcher.

Polizei mahnt: Vorsicht vor den Altlasten

Wie gefährlich so ein Blindgänger sein kann, sei pauschal schwer zu sagen, teilte die Polizei mit. Oft sei es unklar, in welchem Zustand sich der Sprengkörper befindet - deshalb solle man mit absoluter Vorsicht handeln. Bei solchen oft über 80 Jahre alten Granaten sei nicht ersichtlich, wie weit die Korrosion fortgeschritten ist und ob der Zünder noch intakt ist. Erschütterungen sollten also unbedingt vermieden werden.

"Bei uns ist schon lange nichts mehr passiert und ich hoffe auch, dass das so bleibt", sagt Kärcher und freut sich, dass er sich nun wieder seinen Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln zuwenden kann. "Das ist meine eigentliche Arbeit - ich bin ja nicht der Kampfmittelräumdienst von Griesheim."

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe