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In Frankfurt stapelt sich das Altglas

Flaschen um Glascontainer in Frankfurt

An vielen Containern in Frankfurt stapeln sich zurzeit leere Flaschen. Grund sind offenbar coronabedingte Engpässe beim Abfuhrunternehmen. Doch die Pandemie ist nicht das einzige, was den Entsorgern zu schaffen macht.

Wer in Frankfurt derzeit versucht, sein Altglas loszuwerden, den erwartet an den Containerstellen vielerorts ein erschreckender Anblick. Nicht nur, dass die Behälter hoffnungslos überquellen, oft stapelt sich das Altglas auch um die Container herum. Das zuständige Abfuhrunternehmen kommt mit der Entsorgung nicht hinterher.

Perspektive: Ende der Woche

Grund sind akute coronabedingte Personalengpässe, wie der Sprecher der Firma Remondis, Michael Schneider, auf Anfrage mitteilte. Seinen Worten zufolge besteht das Problem in Frankfurt seit etwa drei bis vier Wochen. "Wir sind dabei das aufzuholen und hoffen, es bis Ende der Woche zu schaffen."

Remondis fährt seit 1998 das Altglas in Frankfurt ab. Vor zwei Jahren hatte die Stadt den bestehenden Vertrag mit dem in Lünen bei Dortmund ansässigen Unternehmen verlängert. Bis mindestens 2040 ist Remondis jetzt für die Entsorgung zuständig.

Appell: Bitte kein Glas neben Container stellen

Der Ausbruch der Omikron-Variante habe die eine oder andere Niederlassung schwer getroffen, sagte der Specher des bundesweit agierenden Unternehmens. Man versuche, durch Maßnahmen wie Schichttrennung, massenhafte Ausfälle zu vermeiden. "Das klappt mal mehr, mal weniger." Auch die kommunale Abfuhr sei von dem Problem betroffen.

Inzwischen seien die Mitarbeiter in Frankfurt wieder alle im Einsatz, so Schneider. "Wir fahren Sonderschichten, wo es geht." Den Bürgerinnen und Bürgern bleibt im Falle übervoller Container in der Regel meist nichts anderes übrig, als das Altglas wieder mitzunehmen. Auf gar keinen Fall solle man es neben die Container stellen, appellierte der Pressesprecher.

Mangel an Berufskraftfahrern

Der akute Engpass zeige auch, dass die Abfallwirtschaft eine systemrelevante Branche sei, sagte Schneider. Insgesamt sei es gelungen, das Pandemieproblem gut in den Griff zu bekommen. "Aber punktuell kann es dann doch mal zu Problemen kommen."

Verstärkt werde die Problematik durch einen akuten Mangel an Berufskraftfahrern. "Wir würden uns wünschen, dass sich mehr Menschen für diesen Beruf entscheiden. Wir machen viel Werbung dafür und bilden selbst in großem Stil aus." Neben der Versorgung mit Lebensmitteln sei eben auch die Abfallentsorgung elementar.

Vor allem Frankfurt betroffen

Auch in Darmstadt, wo Remondis ebenfalls das Altglas abfährt, habe es kürzlich Probleme gegeben. Diese seien inzwischen behoben. Tatsächlich scheint sich das Problem zurzeit auf Frankfurt zu konzentrieren.

In Kassel oder Wiesbaden gibt es nach Auskunft der städtischen Entsorgungsbetriebe zumindest keine Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu übervollen Altglascontainern.