Aktivisten der "Letzten Generation" blockieren die Eschersheimer Landstraße in Frankfurt

Nur einen Tag nach ihrer letzten Aktion haben Umwelt-Aktivisten wieder wichtige Knotenpunkte in Frankfurt blockiert. Gleich an neun Stellen gab es für Autofahrer kein Durchkommen. Mehr als 50 Aktivisten wurden festgenommen.

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Wieder Klima-Blockaden auf Frankfurts Straßen

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Mit Sitzblockaden haben Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten am Dienstagmorgen wieder für Verkehrsbehinderungen in Frankfurt gesorgt. Fast zeitgleich blockierten sie ab etwa 8 Uhr wichtige Zufahrtsstraßen zur Stadt aus allen Richtungen. Laut Polizei wurden mehr als 50 Aktivisten zwischenzeitlich festgenommen.

An neun Stellen gab es für Autofahrer kein Durchkommen, unter anderem auf der Theodor-Heuss-Allee an der Messe, der Mainzer Landstraße, am ehemaligen Kaiserleikreisel und der Isenburger Schneise in Richtung A3. Auch das Autobahnende der A66 an der Miquelallee und die angrenzende Eschersheimer Landstraße waren stadteinwärts dicht.

An der Straße festgeklebt

Die Polizei war eigenen Angaben zufolge an allen neun Punkten mit zahlreichen Kräften im Einsatz. Einige der Aktivisten haben sich, wie schon bei vorherigen Aktionen, am Asphalt festgeklebt. Laut Polizei konnten diese wieder "gelöst" werden, es wurden Strafverfahren wegen Nötigung eingeleitet. Rechtsexperten halten ein entsprechendes Verfahren für "sehr wahrscheinlich". Außerdem wurde eine Reihe von Platzverweisen erteilt. Sechs Aktivisten seien zur Durchsetzung der Maßnahme immer noch Gewahrsam, teilte die Polizei mit.

Nach rund einer Stunde waren die ersten blockierten Fahrstreifen wieder für den Verkehr frei. Am späten Vormittag waren alle Blockaden aufgelöst. Weitere Aktionen sollen laut der Aktivistengruppe in den kommenden Tagen folgen.

Karte von Frankfurt mit neuen roten Punkten, die die Stellen markieren, an denen Aktivisten die Straßen blockiert haben.

Energiewende gefordert

In einer Pressemitteilung erklärte die Gruppierung Letzte Generation, sie fordere von der Regierung eine sofortige Abkehr von fossilen Energien. "Wir sind verzweifelt, weil die Bundesregierung im Angesicht des drohenden Klimakollapses ihren fossilen Wahnsinn ungebremst weiter betreibt", wird eine der Aktivistinnen darin zitiert. "Unsere Angst und Verzweiflung gehen so weit, dass wir alles aufgeben und bereit sind, für unser Überleben auch ins Gefängnis zu gehen."

Kritisiert wird in der Mitteilung auch der geplante Bau von Terminals für Fracking- und Flüssiggas aus Amerika und Katar. Die Regierung solle stattdessen auf erneuerbare Energien setzen. Nur diese könnten Unabhängigkeit schaffen.

Aktionen häufen sich

Erst am Montagmorgen hatten Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe wichtige Zufahrten entlang der A66 und der A648 in Frankfurt blockiert und massive Behinderungen im Berufsverkehr verursacht. Ende Februar sorgten sie für eine Sperrung einer Zufahrtsstraße zum Frankfurter Flughafen.

Auch beim Bundesliga-Spiel der Frankfurter Eintracht am Sonntag gegen den SC Freiburg war es zu einem Zwischenfall gekommen: Zu Beginn der Partie banden sich zwei Umwelt-Aktivisten mit Kabelbindern am Torpfosten fest und sorgten für eine Spielunterbrechung.

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