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Aktuelle Pflegerin: "Sie war eine richtige Dame"

Großaufnahme: Eine jüngere Hand hält die Hand einer betagten Person.

Nach dem Tod einer 100 Jahre alten Frau steht in Frankfurt eine 41-Jährige vor Gericht. Die frühere Pflegerin soll das mutmaßliche Opfer aus Habgier ermordet haben. Erwischt wurde die Beschuldigte durch Zufall.

Zum Auftakt des Mordprozesses gegen eine Altenpflegerin hat die 41 Jahre alte Angeklagte am Mittwoch vor dem Landgericht Frankfurt geschwiegen. Sie soll eine 100 Jahre alte Frau, die sie früher einmal betreut hatte, in deren Wohnung getötet haben. Die Anklage legt ihr Mord aus Habgier und zur Verdeckung einer vorausgegangenen Straftat zur Last.

Mit einbehaltenem Schlüssel in die Wohnung

Bei dem Opfer handelte es sich um die Tochter des bekannten Biophysikers und Frankfurter Ehrenbürgers Friedrich Dessauer, Maria Dessauer. Sie war Schriftstellerin, Kinderbuchautorin und Übersetzerin. Laut Anklage hatte sich die Beschuldigte im Januar vergangenen Jahres mit einem zurückbehaltenen Schlüssel Zugang zur Wohnung der Rentnerin in Frankfurt-Sachsenhausen verschafft.

Mit einem Handspiegel soll die Angeklagte der im Bett liegenden 100-Jährigen zunächst auf den Kopf geschlagen haben. Anschließend soll die 41-Jährige laut Staatsanwaltschaft ein Kissen genommen, das Opfer erstickt und begonnen haben, die Wohnung nach Wertgegenständen zu durchsuchen. Dabei wurde die Täterin von der aktuelle Betreuerin des Opfers, die zufällig vom Einkaufen zurückkam, beim Durchsuchen einer Schreibtischschublade überrascht und flüchtete.

Prozess bis Ende Mai

Im Februar wurde die 41-Jährige festgenommen, seither sitzt sie in Untersuchungshaft. Bislang hat sie noch keine umfassende Aussage zum Tatvorwurf gemacht. Die Schwurgerichtskammer will den Prozess Ende Mai abschließen.

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