Das Oberlandesgericht in Frankfurt von außen.

In Frankfurt hat der Prozess gegen eine Frau begonnen, die in zwei islamistischen Terrorgruppen gewesen sein soll. Bei ihrer Rückkehr nach Deutschland war sie am Flughafen festgenommen worden.

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Prozess gegen mutmaßliche Islamistin

hessenschau von 19:30 Uhr
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Bei gleich zwei terroristischen Vereinigungen soll die 29-jährige Fatiha B. Mitglied gewesen sein: bei der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und auch der radikalislamischen Al-Nusra-Front.

Im März 2022 wurde sie bei ihrer Rückkehr nach Deutschland direkt bei der Einreise am Frankfurter Flughafen festgenommen. Seit Montag steht B. vor dem Oberlandesgericht Frankfurt.

Um Haushalt und Kind gekümmert

Zusammen mit ihrem Mann soll die aus Bad Homburg stammende Frau 2013 nach Syrien gereist sein. Im Jahr darauf bekam sie eine Tochter. Sie soll sich um Kind und Haushalt gekümmert haben, während ihr Mann für die Al-Nusra-Front habe kämpfen können.

Später soll die Familie in das Gebiet des IS gereist sein. Auch für diesen habe der Mann gekämpft und gearbeitet, was die Frau durch Führen des gemeinsamen Haushalts ermöglicht habe. Sie soll dem Mann zu seinen jeweiligen Einsatzorten gefolgt sein.

Von kurdischen Einheiten festgenommen

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Mutmaßliche Islamistin vor Gericht

Das Oberlandesgericht in Frankfurt von außen.
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2019 wurde B. von kurdischen Einheiten festgenommen und saß bis zu ihrer Rückkehr im März 2022 mit der Tochter in einem Gefangenenlager. Seitdem ist sie in Untersuchungshaft.

Der Vorwurf der Anklage lautet neben der Mitgliedschaft in terroristischen Vereinigungen im Ausland auch Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht. Die Mutter habe erhebliche körperliche und seelische Gefahren für ihr Kind in Kauf genommen. Das Gericht setzte weitere zwölf Verhandlungstermine bis Mitte März an.

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